Kloster Kastl
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Das Kloster Kastl ist ein ehemaliges Kloster der Benediktiner in Kastl in Bayern in der Diözese Eichstätt.
[Bearbeiten] Geschichte
Das St. Petrus geweihte Kloster wurde 1103 durch Graf Berengar I. von Sulzbach zusammen mit Friedrich und Otto, Grafen von Kastl-Habsberg gegründet. Es wurde 1563 im Zuge der Reformation aufgelöst. 1625 wurde Kastl rekatholisiert. Seit 1636 nutzten Jesuiten die Gebäude, ab 1773 Malteser. 1803 bis 1862 hatte das Landgericht dort seinen Sitz. Seit 1958 war in den Gebäuden ein ungarisches Gymnasium untergebracht, welches mit Ende des Schuljahres 2005/2006 aufgelöst wurde.
Am 29. Januar 1319 verstarb hier die 3-jährige Anna, Tochter Kaiser Ludwig des Deutschen. Die Prinzessin wurde nicht nach München überführt, sondern im Kloster bestattet. Im Jahr 1715 wurde die Leiche aus dem Hochgrab herausgenommen und in einem Eichenschrank aufbewahrt. Der als Mumie erhaltene Leichnam ruht heute in einem Schrein im Paradis, der Vorhalle der Klosterkirche und war bis vor kurzem zu besichtigen.
[Bearbeiten] Kastler Reform
Gegen Ende des 14. Jahrhunderts versuchte der Kastler Abt Otto Nortweiner, gefördert von Kurfürst Ruprecht III. von der Pfalz, das Klosterleben wieder nach der Regel des Ordensvaters Benedikt im Sinne der Interpretationen von Cluny und Hirsau zu reformieren. Er formulierte dies in den „Consuetudines Castellenses“. Ihm schlossen sich über 20 Klöster an.