Nordgau
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Der Begriff Nordgau bezeichnet ursprünglich einen schon im 7. Jahrhundert besiedelten Teil des Stammesherzogtums Baiern im Westen der heutigen Oberpfalz, im Raum Neumarkt, Lauterhofen, Altdorf und Hersbruck.
Im 8. Jahrhundert wurde dieses Gebiet ein fränkischer Reichsgau; der Name trat in den karolingischen Reichsteilungsplänen Karls des Großen 806 und Ludwig des Frommen 817 und 839 auf.
Im Laufe der Zeit erweiterte sich der Nordgau im Süden in das Altmühltal und bis Neuburg und Ingolstadt an der Donau, nach Westen in den Raum von Nürnberg, nach Osten bis an die Naab und erstreckte sich nach Norden mit zunehmender Besiedlung über Luhe und Waldnaab in das Egerland, das damals aus dem Egerer Becken, dem späteren Sechsämterland und dem Elsterland um die Orte Adorf und Markneukirchen bestand und zum Bistum Regensburg gehörte.
Im 11. Jahrhundert begann unter Kaiser Heinrich II. der Zerfall des Nordgaus. Er gehörte dann mit seinen Teilen zunächst verschiedenen Geschlechtern und zu mehreren Territorien, bis die Wittelsbacher einen großen Teil wieder innerhalb ihres Herrschaftsbereichs zusammenführten, ohne ihn jedoch als eigenes Gebiet abzugrenzen.
Zu endgültig getrennten Wegen kam es, als Kaiser Ludwig der Bayer 1322 das inzwischen verkleinerte Egerland und damit einen wesentlichen Teil des ehemaligen Nordgaus an Böhmen verpfändete, von wo er nicht mehr zurückkehren sollte.
Im Hausvertrag von Pavia 1329 sprach Kaiser Ludwig der Bayer weiter den größten Teil seiner anderen Besitzungen auf dem früheren Nordgau der rheinpfälzischen Linie der Wittelsbacher zu. Das führte später, vom Rhein aus gesehen, zu der Bezeichnung "die obere Pfalz".
Dieses Gebiet wurde 1628 unter Maximilian I. dem Kurfürsten Bayern einverleibt und so wieder mit München vereinigt.
Der Name "Nordgau", unter dem man im Laufe der Zeit das von Baiern besiedelte Land nördlich der Donau verstand, der aber seit 1003 keine staatsrechtlich, territorial-geschichtliche Bedeutung mehr hatte, lebte trotzdem lange fort. Er hielt die Erinnerung an den alten geschichtlichen Raum fest, wenn Mitte des 16. Jahrhunderts in einem Anhang zur Egerischen Chronik festgestellt wird, daß das Gebiet um Eger "der Nordgau" genannt wird.
Seit 1930 finden alle zwei Jahre Nordgautage statt, der letzte und 36. Nordgautag war 2006 in Nittenau.
Der Name ist aber bis heute lebendig geblieben: Die Bayerischen Staats-Eisenbahnen gaben 1853 einer Lokomotive den Namen Nordgau. Sie steht als älteste erhaltene Lokomotive Deutschlands - Baureihe B V (Bayern) - im Verkehrsmuseum in Nürnberg.
[Bearbeiten] Der Nordgow
Nach alten geschichtlichen Überlieferungen entwickelte sich der Nordgau in dem Gebiet nördlich der Donau, links des Maines, zwischen dem Rhein und dem böhmischen Wald; genannt Frankonia oreintalis.
Geschichtliche Quellen belegen: Chlodio, der erste König der Franken, bewohnte jene Landschaft Germaniens, welches an den Grenzen der Thüringer liegt. Das Thüringer Reich liegt östlich von den Alamannen und Franken, von den Alamannen trennte sie die fränkische Saale, Main und Tauber, gegen die Franken bildete ungefähr die Werra die Grenzscheide.
Erst nach der Völkerwanderung, die im allgemeinen um das Jahr 450 nach Christ Geburt als beendet gilt, treten wir in die mit urkundlichen Quellen belegbare Geschichte des östlichen Frankens ein. Aus diesen geschichtlichen Quellen lassen sich nur mühselig und nur annähernd die Ereignisse jener Zeit, in jenem Reich, zu welchem die Oberpfalz, Unter-, Mittel- und Oberfranken gehören, nachvollziehen.
Die vorherrschenden Stämme waren die Saxoniae (Sachsen), die Thuringiae (Thüringer) und die Hussa (Hessen), sie bildeten im Norden die Grenze zu den slawischen Völkern. Der westliche und nördliche Grenzverlauf des slawischen Einflussgebietes erstreckte sich von der Ostsee im Norden und rechts der Elbe im Westen entlang. Der östliche und nördliche Einflussbereich nördlich der Thuringiae, weit nach Osten und Norden, ist das weite Gebiet, das bis zum Ural reichte.Mit Kaiser Karl den Großen (768-814) wurde das Gebiet Frankoniae orientalis , links und rechts des Mains, links und rechts der Regnitz, links und rechts der Pegnitz, bis zum böhmischen wald, befriedet und in das Heilige Römische Reich Deutscher Nation eingegliedert. Nach dem Reichsteilungsgesetz von 806, nach der Urkunde vom Karl dem Großen, wurden diese Gebiete zum ersten Mal näher beschrieben; als Erbe war sein Sohn Karl eingesetzt.
806 hielt Kaiser Karl der Große mit den vornehmsten fränkischen Großen in Diedenhofen, im mittelrheinischen Gebiet gelegen, einen Reichstag. Der Anlass war die Teilung des Reiches unter seinen drei Söhnen von der Hildegard: Karl, Pippin und Ludwig; um jeglichen Streit zwischen ihnen nach seinem Tode zu verhindern -die Urkunde ist erhalten, bezeichnet als Reichsteilungsurkunde zu Diedenhofen: Ann Max. Enhard, Fulda; siehe auch die Handschrift von St. Gallen 1975, Tom. III. pag.
Aus dieser Urkunde geht hervor, dass Karl der Große die Gebiete links der Donau bis an die Grenzen der Slawen als Nordgaw bezeichnete: ...partiem Baioariae quae dicitur Northgou..., einschließlich der beiden Höfe Ingoldstadt (Ingoldestadt) und Lauterhofen (Luttarof), die Tassilo III., Herzog von Bayern, zu Lehen hatte. Der älteste Sohn Karls des Großen, Karl, erhielt somit als erbe den urkundlich bezeichnete Nordgau. Kaiser Karl der Große schickte diese Reichsteilungsurkunde, welche von den fränkischen Großen eigenhändig und eidlich bekräftigt worden war, nach Rom. Einhard, Cancelarius zur Zeit Karls des Großen, wurde beauftragt diese Urkunde Papst Leo III. (795-816) zur Genehmigung und zur eigenhändigen Unterschrift vorzulegen. Diese Urkunde enthält somit die eigenhändige Unterschrift des Papstes.
Mit Bonifatius wurde die Christianisierung vorangetragen, es entstanden die Bistümer Regensburg (739), Würzburg (741), Eichstätt (741) und Fulda (744). Schon zur Zeit des heiligen Kilian -Kilian und seine Gefährten Colonan und Totnam lebten zur Zeit Karls des Großen- aber, Schutzpatron von Würzburg, wurde ein Gebiet im Nordgau streng getrennt, es handelt sich um das Gebiet zwischen der heutigen Regnitz, der fränkischen Schwabach und der heutigen Pegnitz, bis an die Ostgrenze des böhmischen Waldes. Diesen Streifen Landes schlug man nicht zum Erzbistum Würzburg, es wurde zum Erzbistum Eichstätt geschlagen. Dieses Gebiet schaffte in der späteren namensgebung Verwirrungen, weil aus bayerischer Sicht beim bayerischen Nordgau stets die pegnitz als nördlichste Grenze angesehen wurde. Aus dem vom Kilian abgegrenzte Gebiet entwickelte sich später dann, unter den Nachfolgern Kaiser Karl des Großen, der Radenzgau. Das Gebiet links des Maines, rechts der Regnitz, rechts der fränkischen Schwabach, bis hin zum heutigen böhmischen Wald ist somit der spätere Radenzgau, aus ihm bildete sich, unter König Heinrich II., das Erzbistum Bamberg (1007).
Zu Würzburg zählen die drei Archidiakonaten Volkfeld, Sualafeld und der Ifgau. Eichstätt gründete sich aus dem Nordgau, der zur Zeit des heiligen Kilian von Würzburg geschieden war, und dem bayerischen Nordgau. Der Nordgau, nach der Reichsteilung, wurde somit eingegrenzt von: dem Radenzgau im Norden, die nördliche Grenzlinie ist die fränkische Schwabach; der heutigen Regnitz im Westen; der heutigen Pegnitz im Süden in gerader Linie bis zum heutigen böhmischen Wald; im Süden, an der Pegnitz entlang, grenzt der bayerische Nordgau. Dieses Gebiet wurde erst 1004, als König heinrich II. zum Kaiser gekrönt worden war, dem Bistum Bamberg als Schenkung zugeteilt. Bevölkert war der Nordgau, also nach der Benennung Kaiser Karls des Großen, wie auch der später genannte Radenzgau, überwiegend durch die slawischen Volksstämme: die Sorben, Wenden und Sassen.
Der Name Radenzgau entlehnt sich aus dem slawischen oder auch sorbischen Flussnamen Radenza.
Die Flussnamen wie Pegnitz aus Pagnitza, sowie auch Rednitz aus Radenza, zeugen heute noch davon.