Johanna Bormann
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Johanna Bormann (* 10. September 1893; † 13. Dezember 1945 in Hameln, hingerichtet) war Wärterin in verschiedenen Konzentrationslagern und gehörte zum Gefolge der SS.
Vor Gericht sagte Bormann 1945 aus, sie sei dem SS-Hilfspersonal - Frauen waren als SS-Mitglied nicht zugelassen - beigetreten, um „mehr Geld zu verdienen“. Ihre erste Stelle hatte sie im KZ Lichtenburg in Sachsen, wo sie mit 49 anderen weiblichen SS-Helferinnen unter der Oberaufseherin Jane Bernigau eingesetzt wurde. 1939 wurde sie ins neu geschaffene KZ Ravensbrück versetzt, um dort Arbeitsgruppen von Häftlingen zu beaufsichtigen. Im März 1942 wurde sie als Wärterin für das KZ Auschwitz I ausgewählt. Bei den Häftlingen war sie wegen ihrer Grausamkeit gefürchtet. Gefangene nannten sie meist „Weisel“ oder „Die Frau mit den Hunden“. Im Oktober 1942 kam sie als Aufseherin ins Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau. Dort gehörten Margot Drexler, Maria Mandel und Irma Grese zu ihren Vorgesetzten.
1944 wurde Bormann ins Hilfslager Hindenburg O.S. in Schlesien versetzt. Seit Januar 1945 war sie wieder im Lager Ravensbrück eingesetzt.
Noch im März 1945 trat sie im KZ Bergen-Belsen ihre letzte Stelle an, wo sie - wie zuvor bereits in Auschwitz-Birkenau - unter Josef Kramer, Irma Grese und Elisabeth Volkenrath arbeitete.
Am 15. April 1945 wurde das KZ Bergen-Belsen durch britische Truppen befreit, die dort über 10.000 Tote und etwa 60.000 Überlebende vorfanden. Das SS-Lagerpersonal wurde dazu verpflichtet, alle Leichen abzutransportieren.
Später wurde Bormann in Haft genommen und durch britische Militärangehörige verhört. Im Bergen-Belsen-Prozess (17. September bis 17. November 1945) wurde sie angeklagt. In Zeugenaussagen wurden vor Gericht von Bormann begangene Morde in Auschwitz und Bergen-Belsen geschildert. In diesen Lagern hatte die Angeklagte des öfteren ihren Hund auf hilflose Häftlinge gehetzt.
Bormann wurde schuldig gesprochen und zum Tod durch den Strang verurteilt. Der britische Henker Albert Pierrepoint vollstreckte das Urteil im Gefängnis von Hameln. Dort hängte er am gleichen Tag auch die Verurteilten Irma Grese und Elisabeth Volkenrath.
Personendaten | |
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NAME | Bormann, Johanna |
KURZBESCHREIBUNG | Angehörige der SS und Wärterin in verschiedenen Konzentrationslagern |
GEBURTSDATUM | 10. September 1893 |
STERBEDATUM | 13. Dezember 1945 |
STERBEORT | Hameln |