Zoll- und Binnenhafen Mainz
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Der Zoll- und Binnenhafen der Stadt Mainz ist einer der vier Mainzer Häfen, die sich unterteilen in drei Hafenbetriebe: Zoll- und Binnenhafen, Rheinreede und Industriehafen, sowie dem Freizeitgebiet Winterhafen. Das kommerzielle Hafengebiet erstreckt sich von Rheinkilometer 499,100 bis 503,701.
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[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] 19. Jahrhundert
1804 begann mit der Rheinschiffahrtskonvention die Rheinregulierung, der wichtigsten Wasserverkehrsstraße Europas. Man einigte sich auf eine durchgängige Breite des Flusses von 500 Metern. 1815 fordert die Schlussakte des Wiener Kongress die Schifffahrtsfreiheit für internationale Gewässer und für den Rhein die Einrichtung einer Kommission. Diese Kommission tagt erstmals 1816 in Mainz. Am 31. März 1831 vereinbart man die Mainzer Akte. 1861 wird die Kommission nach Mannheim verlegt. Am 17. Oktober 1868 wird die Mannheimer Akte von Baden, Bayern, Frankreich, Hessen, Niederlande und Preußen unterzeichnet, die in ihren Grundsätzen bis heute gültig ist.
Der Zoll- und Binnenhafen entstand im Zuge dieser Rheinregulierung mit umfangreichen Uferaufschüttungen nach den Plänen von Stadtbaumeister Eduard Kreyßig zwischen 1880 und 1887. Das seinerzeit 57 x 135 Meter große angelegte Hafenbecken und mit zahlreichen Hafengebäuden errichtet. Die Gleisanlagen gewährleisteten die Verbindung zum Eisenbahnnetz. Die Hafenbauten und Niederlagsräume im Norden der Stadt wurden mit einem Kostenaufwand von 5 Mill. Mk. hergestellt und 1887 dem Verkehr übergeben.
Der heutige Industriehafen wurde 1882 bis 1887 als Floßhafen angelegt, indem der Rheinarm zur Ingelheimer Aue teilweise zugeschüttet wurde, um stromaufwärts das Becken für den Mainzer Zoll- und Binnenhafen zu schaffen. Im Jahr 1885 kamen in Mainz 7887 Schiffe (darunter 3930 Dampfschiffe) und 1032 Flöße mit 181.276 Tonnen Ladung an. Die Holzflößerei war zu jener Zeit ein bedeutender Wirtschaftzweig.
Ein weiterer Hafen, damals der Hessischen Ludwigsbahn gehörig, ist gegenüber von Mainz, an der Mainmündung bei Gustavsburg, erbaut worden.
Der Handel in der Gründerzeit war besonders lebhaft bezogen auf Bücher und Musikalien, Getreide, Mehl, Öl, Wein und Industrie-Erzeugnisse.
[Bearbeiten] 20. Jahrhundert
Nach dem Zweiten Weltkrieg verkleinerte man das nördliche Hafenbecken. Der Stückgut- und Massengutumschlag verlor an Bedeutung gegebnüber dem Container-Umschlag, der hauptsächlich rheinseitig abgewickelt wird.
Heute haben die Hafenbetriebe eine Fläche von 30 ha. Im Jahr 2005 hatte der Hafen einen Umschlag von 2,8 Mio t. Er wird jährlich von 2.200 Schiffen angefahren. Im ranking des Containerumschlags der zehn wichtigsten Häfen der Binnenschifffahrt stand Mainz mit 133 TEU auf Platz fünf der umschlagsstärksten Binnenhäfen in Deutschland.
Die noch teilweise erkennbaren Kaimauern aus Basaltlava und die am südlichen Rand des Hafenbeckens befindlichen Treppenanlagen haben sich aus der Erbauungszeit erhalten. Ebenso sind heute noch das ehemalige Maschinen- und Kesselhaus sowie das frühere Weinlagergebäude auf der Südmole vorhanden.
[Bearbeiten] Bedeutung
Der Mainzer Zoll- und Binnenhafen hat eine Fläche von 30 ha, einen Umschlag von 2,8 Mio t und wird jährlich von 2.200 Schiffen angefahren (2005). In den Mainzer Häfen werden schwerpunktmäßig Container, Sand, Kies und Getreide umgeschlagen. Hierzu kommt der Umschlag von PKW, Stückgütern, Düngemitteln, Erde und Produkten der Mineralölindustrie.
Die Steuer- und Zollbestimmungen erforderten damals die Trennung des Hafengeländes mittels eines Eisengitterzaunes vom übrigen Stadtgebiet. Nur so ließ sich der Warenan- und -abtransport kontrollieren.
[Bearbeiten] Gebäude
Als imposantes Hafengebäude entstand auf der der im Süden gelegenen Landzunge zwischen den beiden Treppenanlagen das fünfgeschossige Lagerhaus des Steueramtes. Es wurde nach 1945 abgebrochen. Zur Zeit ist das höchste Gebäude ein altes Weinlagerhaus in dem der Hafengarten (Szenekneipe) sein Winterquartier nimmt.
[Bearbeiten] Ausrüstungen und Umschlaganlagen
- Containerbrücken mit einer Hubkraft bis zu 40 t (5x)
- Portalkrananlagen Hubkraft bis zu 12 t (2x)
- Laufkatzenkrane Hubkraft bis zu 10 t (2x)
- Löscheinrichtungen für Mineralölprodukte (2x)
- pneumatische Anlagen für Getreide und Ölsaaten (2x)
[Bearbeiten] Infrastruktur
Mit der Hafenbahn und über die Rheinallee, mit Anbindung über Mombach zu den Autobahnen, sind die Hafenbetriebe gut und kostengünstig mit den wichtigsten Absatz- und Beschaffungsmärkten im In- und Ausland verbunden und leisten einen wichtigen Beitrag zur Entlastung der Straßen im Güterfernverkehr.
Im bundesweiten Vergleich liegt der Mainzer Containerhafen gemessen am Gesamtumschlagsvolumen unter den ersten 10 von insgesamt 100 Binnenhäfen in Deutschland. Der Betreiber des Hafens ist die Stadtwerke Mainz AG, Unternehmensbereich Hafen.
[Bearbeiten] Zukunft
Aufgrund des wirtschaftlichen Strukturwandels stehen die Flächen des Mainzer Zoll- und Binnenhafens zur Disposition. Zur Zeit ist das Hafengebiet für eine städtebauliche Entwicklung als neuer Teil der Mainzer-Neustadt vorgesehen.
[Bearbeiten] Weblinks
- Infos der Stadt Mainz
- Städtebauliche und freiraumplanerische Neuordnung des Zoll- und Binnenhafens Mainz
- Frankenbach - Terminal Mainz
Koordinaten: 50° 0' 55" N, 8° 15' 33" O