Yersinia
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Yersinia | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Yersinia | ||||||||||||
van Loghem, 1944 | ||||||||||||
Arten | ||||||||||||
Bakterien der Gattung Yersinia gehören zur Familie der Enterobacteriaceae und sind fakultativ anaerobe, gramnegative Stäbchenbakterien. Benannt wurden sie nach dem französischen Bakteriologen Alexandre Émile Jean Yersin, der 1894 in Hongkong den Erreger der Pest Yersinia pestis entdeckt hat und die erste Reinkultur der Bakterien anlegte. Außerdem entdeckte er die besondere Rolle der Ratten und der Rattenflöhe bei der Übertragung der Seuche.
Von den 11 Yersinia-Spezies sind drei von besonderer medizinischer Relevanz. Als Therapie werden bei Yersinia-Erkrankungen Antibiotika wie Chloramphenicol, Tetracyclin oder Cotrimoxazol eingesetzt.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Medizinisch bedeutsame Arten
[Bearbeiten] Yersinia pestis
Das Bakterium Yersinia pestis stellt den Erreger der Pest dar und ist entsprechend eines der weltweit am meisten gefürchteten Bakterien überhaupt. Es handelt sich dabei um ein unbewegliches Stäbchen ohne Geißel und ohne Sporenbildung. Das Bakterium ist jedoch auch ohne Sporen monatelang lebensfähig in Speichel, Kot und Eiter sowie eingetrocknet in Parasiten wie dem Rattenfloh oder an den Wänden von Wohnhöhlen verschiedener Nagetiere (beispielsweise Ratten), empfindlich ist es jedoch gegenüber Schimmelpilzen. Die Erregung der tödlichen Erkrankung erfolgt durch die Bildung verschiedener Gifte auf und im Körper der infizierten Personen.
Seit 2001 gehört Yersinia pestis zu den sequenzierten Organismen, das Genom des Bakteriums ist entsprechend vollständig bekannt.
[Bearbeiten] Yersinia pseudotuberculosis
Yersinia pseudotuberculosis ist ein Stäbchenbakterium, das sich durch eine Begeißelung einer begrenzten Zone (peritriche Begeißelung) auszeichnet und bei Bedarf kurzzeitig ohne Sauerstoff (anaerob) leben kann. Es stellt bei Nagetieren den Erreger der Pseudotuberkulose, einer Erkrankung mit tuberkuloseähnlichen Symptomen.
[Bearbeiten] Yersinia enterocolitica
Yersinia enterocolitica ist der Erreger der enteralen Yersiniose; einer fieberhaften Darmentzündung (Enterocolitis oder Enteritis) als Folge einer Nahrungsmittelvergiftung. Häufig treten Begleitscheinungen wie ein ausgedehntes Erythema nodosum, eine Yersinia-Arthritis oder die Reiter-Krankheit mit Ekzemen der Handinnenflächen und der Fußsohlen auf.
Humanpathogene Stämme tragen ein Virulenzplasmid. Vektoren (Überträger auf den Menschen) sind häufig Nagetiere, bei uns Ratten. Die häufigste Übertragung auf den Menschen findet jedoch durch ungenügend gegartes Schweinefleisch statt.
Eine Infektion mit Yersinien ist meldepflichtig und muss deshalb vom behandelnden Arzt dem jeweiligen Gesundheitsamt gemeldet werden.
Für die Erkrankungsdiagnose werden, abhängig von der Verlaufsform, kulturelle und serologische Verfahren eingesetzt. Neben der Enteritis sind insbesondere bei Erwachsenen auch extraintestinale Manifestationen wie z. B. Sepsis oder Lymphadenopathie zu beobachten. Typischerweise treten bei ca. 20% der Infizierten immunopathologische Reaktionen auf, z. B. in Form einer reaktiven Arthritis.
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