Wilhelm Kube

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Wilhelm Kube (* 13. November 1887 in Glogau/Schlesien; † 23. September 1943 in Minsk) war Gauleiter von Brandenburg und Generalkommissar für Weißrussland in Minsk.

Er studierte von 1908 bis 1912 Geschichte, Staatswissenschaften und Theologie gründete den Deutsch-Völkischen Studentenbund und war Mitglied im Verein Deutscher Studenten. 1912 wurde er Vorsitzender des Völkischen Akademikerverbandes. Im Jahr 1917 wurde er wegen seiner Parteiarbeit für die Konservative Partei in Schlesien nach wenigen Wochen Kasernendienst vom Kriegsdienst zurückgestellt. Er übte nach dem Studium bei verschiedenen konservativen Blättern den Beruf des Journalisten aus.

Im Jahr 1924 wurde er in den Reichstag gewählt und war ab 1928 Mitglied der NSDAP. Außerdem war er Fraktionsführer im preußischen Landtag und Gauleiter der NSDAP im Gau Brandenburgische Ostmark (ab Mai 1933 Gau Kurmark genannt). Im Jahr 1932 wurde er Kirchenvorsteher der Berliner Gethsemane-Gemeinde und der Kreissynode Berlin-Stadt III und Initiator der Glaubensbewegung Deutsche Christen.

1933 wurde er zum Oberpräsidenten von Brandenburg-Berlin ernannt und nahm diese Funktion zusätzlich kommissarisch für die preußische Provinz Posen Westpreußen wahr. Er wurde im Jahr 1933 Mitglied der SS.

Kube wurde 1936 abgelöst, da er selbst für NS-Verhältnisse außergewöhnlich korrupt war, es waren zum Beispiel mehrere Verfahren wegen Diebstahl, übler Nachrede usw. anhängig. Auch hatte er anonym den Obersten Parteirichter Walter Buch beschuldigt, seine Frau habe "jüdisches Blut".

Im Jahr 1940 wurde er SS-Rottenführer im KZ Dachau. Nach dem deutschen Überfall auf die UdSSR wurde er politisch reaktiviert und wurde am 17. Juli 1941 zum Generalkommissar für Weißrussland in Minsk (auch Weißruthenien genannt) ernannt.

Am 9. September 1941 veröffentlichte er einen Aufruf an die Bevölkerung: "Wer noch im Besitz irgendeiner Waffe oder irgendwelcher Munition gefunden wird, wird erschossen. Ebenso werden die erschossen, die von dem Vorhandensein von Waffen oder Munition wissen".

Kube war ein Alt-Antisemit, 1934: "Der Pestträger muss ausgemerzt werden" (Quelle: Helmut Heiber, Aus den Akten des Gauleiters Kube, in: Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte, Heft 1, 1956, S. 68) Er war am Judenmord beteiligt, stellte sich aber gegen die geplante Vernichtung von deutschen Juden in seinem Hoheitsgebiet, welche dekorierte Soldaten des 1. Weltkrieges waren. Unter anderem appellierte er an das Reichssicherheitshauptamt und sabotierte eine Liquidierungsaktion gegen Juden des Minsker Gettos von SS-Obersturmbannführer Eduard Strauch. Um die Menschen als solche, ging es ihm nicht. Vielmehr war Kube unberechenbar und ständig in Machtkämpfe verwickelt. Auseinandersetzungen gab es mit R. Heydrich, H. Himmler, Eduard Strauch (Quellen: siehe Heiber, Aus den Akten des Gauleiters Kube; Schreiben E. Strauchs an von Bach-Zelewski, 25. Juli 1943; Hilberg a.a. O., S. 250; IMT, Bd. XXXVIII S. 373; Heinz Höhne, Der Orden unter dem Totenkopf, Die Geschichte der SS, Weltbild Verlag S. 341).

Am 23. September 1943 wurde Kube in Minsk durch eine Bombe getötet, die eine russische Partisanin, als Dienstmädchen eingeschleust, unter dem Bett versteckt hatte.

Nachfolger von Kube in dessen Funktion als Generalkommissar wurde Curt von Gottberg.

Personendaten
NAME	Kube, Wilhelm
KURZBESCHREIBUNG	Gauleiter von Brandenburg und Generalkommissar für Weißrussland in Minsk
GEBURTSDATUM	13. November 1887
GEBURTSORT	Glogau
STERBEDATUM	23. September 1943
STERBEORT	Minsk