Werner Munzinger
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Werner Munzinger (* 21. April 1832 in Olten, Schweiz; † 16. November 1875 bei Aussa, Äthiopien) war ein Schweizer Afrikaforscher. Er war der Sohn des Bundesrates Martin J. Munzinger und Bruder des Kirchenrechtlers Walther Munzinger.
[Bearbeiten] Leben
Munzinger studierte Naturwissenschaften und Geschichte an der Universität Bern, später Orientalistik an der Universität München und an der Sorbonne in Paris. 1852 ging er nach Kairo und trat ein Jahr später in Alexandria in ein französisches Handelshaus ein. Als Leiter einer Handelsexpedition wurde er 1854 zum Roten Meer entsandt. Er verbrachte ein Jahr in Massaua. Von dort aus besuchte er das Land der Bogo und blieb dort bis 1861.
Seine Schrift Sitten und Recht der Bogos (Winterthur 1859) bewirkte, dass er zum Mitglied der deutschen Expedition nach Innerafrika unter Theodor von Heuglin gewählt wurde. Er traf am 1. Juli 1861 in Massaua mit dieser Expedition zusammen, trennte sich am 11. November im Norden Äthiopiens von Heuglin, bereiste mit Kinzelbach das nie zuvor von Europäern betretene Land Basen und erreichte am 1. März 1862 Khartum. An Heuglins Stelle zum Leiter der Expedition ernannt, begab sich Munzinger anschließend nach Kordofan, konnte aber Darfur und Wadai nicht erreichen. Er kehrte dann nach Europa zurück. Hier verfasste er seine Reisewerke Ostafrikanische Studien (Schaffhausen 1864) und Die deutsche Expedition in Ostafrika (Gotha 1865) sowie ein Vocabulaire de la langue Tigré (Leipzig 1865).
Nach 1864 hielt sich Munzinger wieder in den nördlich und nordwestlich an Äthiopien grenzenden Ländern auf und verwaltete dort seit Oktober 1865 das britische Konsulat. Er nahm auch erfolgreich an der Britischen Äthiopienexpedition von 1868 gegen den Negus Theodor II. teil. Nach dem Abzug der britischen Truppen im Juni 1868 blieb Munzinger in Massaua und übernahm dort das französische Konsulat. 1870 bereiste er die südöstlichen Küstenländer Arabiens und wurde im gleichen Jahr vom ägyptischen Khedive zum Gouverneur mit dem Titel eines Bei ernannt. 1872 wurde Munzinger Pascha und Generalgouverneur des östlichen Sudan von Suakin bis Berbera und landeinwärts bis Kassala.
Ende Oktober 1875 trat Munzinger zusammen mit dem Schweizer Gustav Adolf Haggenmacher eine Expedition gegen die Abessinier an, während der er am 14. November bei Aussa schwer verwundet wurde und am 16. November starb.
[Bearbeiten] Romanvorlage
Das Leben von Munzinger bot dem Schriftsteller Alex Capus im Jahr 1997 Stoff für den historischen Roman Munzinger Pascha.
[Bearbeiten] Weblinks
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Munzinger, Werner |
| KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Afrikaforscher |
| GEBURTSDATUM | 21. April 1832 |
| GEBURTSORT | Olten |
| STERBEDATUM | 16. November 1875 |
| STERBEORT | Aussa, Äthiopien |
