Wasserfreunde Spandau 04
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Wasserfreunde Spandau 04 sind ein Berliner Sportverein in Spandau. Bekannt sind sie insbesondere durch ihre Wasserball-Mannschaft, die deutscher Rekordmeister ist. Seit 1997 zeigen auch die Schwimmer bei Europa- und Weltmeisterschaften Glanzleistungen. Der Verein hat heute mehr als 2500 Mitglieder.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Abteilungen
- Schwimmen
- Wasserball
- Moderner Fünfkampf
- Basketball
- Tauchen
- Bootssport
- Turnen/Schwimmerischer Mehrkampf
- Tennis
- Angelsport
[Bearbeiten] Geschichte
Die Wasserfreunde entstanden aus den beiden Stammvereinen SC Spandau 04 (Gründungsdatum 12. Juni 1904) und Spandauer Wasserfreunde (Gründungsdatum 26. Juni 1911). Beide gewannen zahlreiche Deutsche Meisterschaften. Seitdem erzielten die Wasserfreunde sowohl im Schwimmen als auch im Wasserball zahlreiche Erfolge. Zwei Präsidenten prägten bisher die Ära der Wasserfreunde: Norbert E. Kusch, Rechtsanwalt und Notar (1976 - 1996) und Hagen Stamm, ehemaliger Wasserballspieler und Geschäftsmann (seit 22. März 1996 im Amt). Die Erfolgsbilanz weist bis heute rund hundert Deutsche Meisterschaften und Titel im Schwimmen, Turmspringen und Wasserball auf. Dazu kommen für die drei Disziplinen zehn Europameisterschaften und eine Weltmeisterschaft zusammen.
[Bearbeiten] Schwimmen
[Bearbeiten] Geschichte
Bereits 1912 war der SC Spandau 04 bei den Olympischen Spielen von Stockholm durch den Rückenschwimmer Paul Kellner vertreten, der die Bronzemedaille über 100 m errang, aber weder zuvor noch später den Titel eines Deutschen Meisters gewann. Zwei Silbermedaillen gab es 1936 bei den Olympischen Spielen von Berlin durch Inge Schmitz und Ursula Pollack in der Freistilstaffel. Ursula Pollack krönte ihre internationale Karriere als dreifache Studentenweltmeisterin bei den Weltspielen 1939 in Wien über 100 m Kraul, 200 m Brust und 100 m Rücken. Zahlreiche Erfolge bei den deutschen Titelkämpfen sicherten Spandau im Jahr 1937 Platz 3 in der Vereinsmeisterschaft, das steigerte sich 1939 zu Platz 2 und fand 1940 seine Krönung mit Platz 1 in Deutschland. Mit zunehmender Kriegsbelastung aber endete die Glanzzeit des Spandauer Schwimmsports ganz zwangsläufig. Nach dem 2. Weltkrieg und der Isolierung der Stadt konnte Spandau für lange Jahre den Anschluss an die nationale Spitze nicht wieder schaffen. In diese Zeit fiel nur eine einzige Meisterschaft.
[Bearbeiten] Schwimmabteilung heute
Die Wasserfreunde Spandau starten bei den Herren in der 1. Bundesliga Schwimmen. In der letzten Saison 2005/2006 konnte die Mannschaft mit Rang 10 die Klasse halten, der Vorsprung auf Abstiegsplatz 11 (SG Essen) war mit fast 2000 Punkten komfortabel. Die Damenmannschaft startet in der 2. Bundesliga Nord. Die Spitzenschwimmer trainieren vorwiegend im Forumbad am Berliner Olympiastadion, wobei 13,5 Stunden pro Woche Trainingszeit zur Verfügung stehen. Zwei Mal wöchentlich wird auch ein Frühtraining ab 6.00 Uhr angeboten. Der Cheftrainer der Bundesligamannschaft ist Volker Frischke.
[Bearbeiten] Wasserball
[Bearbeiten] Geschichte
Von 1922 an, seit der ersten Berliner und Brandenburger Wasserballmeisterschaft für den „SC Spandau 04“, gehörten die Spandauer Clubs „04“ und „Wasserfreunde“ jahrelang zu Mitbewerbern bei den Spielen um die Deutsche Meisterschaft. Bei den 1922 in Berlin ausgetragenen Deutschen Kampfspielen (eine Art "Deutsche Olympische Spiele"), errang der SC Spandau 04 einen 4. Platz. In der Deutschen Meisterschaft 1922 drang Spandau bis ins Halbfinale vor. Im Jahr darauf 1923 schaffte „04“ mit einem 3. Platz seine beste Plazierung zwischen den Weltkriegen. Für den Olympiakader 1928, 1932 und 1936 wurden jeweils Spandauer Spieler abgestellt. Sie fanden aber wegen der Blockbildung aus Spielern der Meister Hellas Magdeburg und Wasserfreunde Hannover für die Nationalmannschaft keine Berücksichtigung. Nach dem 2. Weltkrieg litt Berlin lange Jahre unter dem „Inseldasein“. Gute Spieler, so der Spandauer Torwart Günter Heine, der 1952 Olympiateilnehmer wurde, wanderten nach Westdeutschland ab.
Ende der 1960er Jahre wurde der Wasserballsport in Berlin durch die Verpflichtung des jugoslawischen Trainers Alfred Balen auf höchstem Niveau wiederbelebt. In Zusammenarbeit mit Spandaus Olympiateilnehmer Wolf-Rüdiger Schulz (Mexiko 1968), dessen Berufung an einen kurzzeitigen Wechsel zum Meister SC Rote Erde Hamm geknüpft war, konnte Berlin zur deutschen Wasserballhochburg aufgebaut werden. In 1976 führte die Fusion der beiden Spandauer Vereine zum neuen Club "Wasserfreunde Spandau 04" zu einem beispiellosen sportlichen Höhenflug. Ab 1979 fielen Meisterschaft und Pokal in nie dagewesener Regelmäßigkeit an Spandau und bis heute (Stand: 13. September 2006) gewannen die Spandauer in 27 Spielzeiten 26 Deutsche Meisterschaften und holten sich im gleichen Zeitraum 23 mal den Deutschen Pokal. Auch der nationale Supercup (Meister gegen Pokalsieger), eine Stiftung des Spandauer Wasserballwarts Dr. Günter Schwill, wurde bei 14 Ausspielungen 12 mal gewonnen.
1985 war das erfolgreichste Wasserball-Jahr des Vereins: Neben Deutscher Meisterschaft, Deutschem Pokal und Deutschem Supercup gewann der Club auch den Europapokal der Landesmeister sowie den Europäischen Supercup.
[Bearbeiten] Erfolge
[Bearbeiten] Derzeitiger Mannschaftskader
Trainer ist derzeit Peter Röhle.
Nummer | Name | * | Position |
---|---|---|---|
1 | Alexander Tchigir | 1968 | Torwart |
2 | Eric Bukowski | 1986 | rechts außen |
3 | Fabian Schroedter | 1982 | Centerverteidiger |
4 | Andre Walkhoff | 1985 | Konter |
5 | Christian Ingenlath | 1974 | Centerverteidiger |
6 | Marc Politze | 1977 | Kapitän, Center |
7 | Marco Savic | 1981 | Spielmacher |
8 | Thomas Günther | 1984 | |
9 | Andreas Schlotterbeck | 1982 | Center |
10 | Marcel Pierry | 1981 | Centerverteidiger |
11 | Philip Spataru | ? | ? |
12 | Dennise Wieder | 1981 | Centerverteidiger |
13 | Jens Pohlmann | 1978 | Spielmacher |
14 | Holger Jochem | ? | ? |
15 | Roger Kong | 1984 | Torwart |
16 | Philipp Hebrisch | 1986 | Flügel / Center |
17 | Marcel Grylewicz | 1987 | rechts außen |
18 | Tobias Preuss | 1988 | Spielmacher |
19 | Marko Stamm | 1988 | rechts/links/Konter |
20 | Sascha Knoop | 1988 | Center |
21 | Moritz Oeler | ? | ? |