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Walter Ruttmann (* 28. Dezember 1887 in Frankfurt am Main; † 15. Juli 1941 in Berlin) war ein deutscher Filmregisseur und neben Hans Richter der bedeutendste Vertreter des deutschen abstrakten Experimentalfilms.
Ruttmann studierte ab 1907 Kunst und Architektur. Seine filmische Arbeit begann er mit experimentellen Kurzfilmen (Opus I-IV). Für Fritz Langs Die Nibelungen zeichnete er 1924 die "Falkentraum-Sequenz". 1926 arbeitete er an Lotte Reinigers Scherenschnitt-Animationsfilm Die Abenteuer des Prinzen Achmed mit. Sein filmhistorisch bedeutendstes Werk ist der 1927 entstandene Montagefilm Berlin: Die Sinfonie der Großstadt. Der Film dokumentiert einen Tagesablauf der Metropole Berlin in rhythmisch geschnittener Dynamik, die den Einfluss Sergei Eisensteins und Dsiga Wertows erkennen lässt. Leni Riefenstahl wurde durch die Schnitttechnik und den Rhythmus des Films in ihrem Werk Triumph des Willens inspiriert, und zog Ruttmann zur Mitarbeit an diesem Film bei. Mit seiner Tonmontage Weekend (1930) leistete Ruttmann auch einen bedeutenden Beitrag zur Entwicklung des Hörspiels. Ab 1933 passte er sich den Konventionen der nationalsozialistisch geprägten UFA an und schuf zuletzt kurze Dokumentarfilme und nationalsozialistische Kriegspropaganda. Ruttmann starb 1941 in Berlin nach einer Operation an den Folgen einer Embolie.
- 1921 Opus I
- 1921 Opus II
- 1924 Opus III
- 1925 Opus IV
- 1927 Berlin: Die Sinfonie der Großstadt
- 1929 Melodie der Welt
- 1933 Acciaio/Stahl - Arbeit macht glücklich
- 1938 Im Dienste der Menschheit
- 1938 Henkel - Ein deutsches Werk in seiner Arbeit
- 1940 Deutsche Waffenschmieden
- 1940 Deutsche Panzer
- Walter Ruttmann. Eine Dokumentation. Hrsg. von Jeanpaul Goergen. Berlin: Freunde der Dt. Kinemathek, 1989. ISBN 3-927876-00-3