Wallace-Linie
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Die Wallace-Linie ist die biogeografische Trennlinie zwischen asiatischer und australischer Flora und Fauna. Sie ist benannt nach dem Naturwissenschaftler Alfred Russel Wallace, der die Inseln zwischen 1854 und 1862 erforschte. Als erster Wissenschaftler hatte allerdings 1857 der Ornithologe Philip Lutley Sclater auf die Existenz und Lokalisation dieser Linie hingewiesen.
Diese Linie - tatsächlich ist es eher ein Band, das die biogeographische Übergangszone zwischen der asiatischen und der australischen Flora und Fauna umfasst - verläuft zwischen Bali und Lombok und nördlich zwischen Borneo und Sulawesi hindurch. Das dazwischenliegende Gebiet wird Wallacea genannt. Wallacea ist sehr interessant, da man in dieser Gegend sowohl auf dem Land als auch im Meer viele endemische Arten findet. Wallacea umfasst ca. 346.000 km² und gehört zu den sogenannten Hotspots, Schlüsselregionen der Erde mit sehr großer Biodiversität, in denen jedoch Tiere und Pflanzen teils stark bedroht sind.
Zum Beispiel sind von der auf Sulawesi (Celebes) bekannten Fauna 62% der Säugetier-Arten, 27% der Vögel, 62% der Reptilien und 76% der Amphibien-Arten. Auf Sulawesi und östlich davon leben Beuteltiere (mit den Känguruhs und Opossums in Australien verwandt), westlich von Sulawesi, etwa auf Borneo, gibt es diese nicht.
Während der Eiszeit waren im Westen die Inseln Sumatra, Java, Bali und Borneo, die auf dem Sunda-Sockel liegen, mit dem asiatischen Festland, im Osten die Inseln in der Nähe von Irian Jaya, die auf dem Sahul-Sockel liegen, mit dem australischen Festland verbunden. Von beiden Seiten her konnten sich Tiere weit auf dem indonesischen Archipel verbreiten.