Waldethik
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Waldethik ist ein Bereich aus der Ethik, genauer betrifft es die angewandte Ethik - die als solche Wissenschaft ist. Waldethik befasst sich mit den Fragestellungen: Gibt es moralische Pflichten im Umgang mit einem Forst. Wer trägt die Verantwortung für den Wald und vor allem wem gegenüber. Zur damit verbundenen ethischen Normfindung gehören theologische, philosophische, wirtschaftliche wie forstkundliche, historische wie psychosoziale Ansätze. Weiters beinhaltet die Waldethik wirtschaftssoziale Fragestellungen der Forstarbeit sowie des Waldeigentums.
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[Bearbeiten] Verortung
Innerhalb der angewandten Ethik - sowohl Theologische Ethik als auch Philosophische Ethik - gibt es die Bereiche: Individualethik, Sozialethik und Bereichsethik. Diese Bereiche lassen sich beispielsweise wiederum verästeln in: Bioethik, Medizinethik, Sportethik, Kulturethik, Wirtschaftsethik. Eine solche Verästelung stellt auch die Waldethik dar.
[Bearbeiten] Besonderheit
Besonders an der Waldethik ist, dass sie sich interdisziplinär, explizit und ausführlich mit Ethik für Forstleute beschäftigt. Dabei ist sie weder reine Individualethik, Sozialethik oder Bereichsethik. Sie verbindet im Diskurs diese Disziplinen zu einem Öko-Sozialen Ansatz. Hierbei versteht sich "Öko" sowohl ökologisch wie auch ökonomisch. Die Waldethik bedient sich eines Methodenmix. Sie ist somit nicht nur Interdisziplinär, indem sie Ethik und Forstwirtschaft verbindet, sondern sie ist auch Intradisziplinär, indem sie innerhalb der angewandten Ethik Zugänge verbindet. Waldethik ist somit Denkanstoß und Handreichung sowohl im Bereich Theologische Ethik wie Philosophische Ethik als auch Forstwirtschaft und Forstwissenschaft.
[Bearbeiten] Ursprünge der Waldethik
Ansätze einer Waldethik sind bereits bei amerikanischen Forstexperten des frühen 20. Jahrhunderts zu erkennen. Diese entwickelten verschiedene Verhaltensvorschriften (so genannte Ehrenkodexe) im Umgang mit dem Wald, allen voran Gifford Pinchot, der erste Präsident der Gesellschaft amerikanischer Förster. Wissenschaftlich etabliert wurde die Waldethik 2002 von Guido Hangartner.
[Bearbeiten] Literatur
- Kurt Mantel: Wald und Forst in der Geschichte. Ein Lehr- und Handbuch. Schaper, Hannover 1990, ISBN 3-7944-0163-8
- Lloyd C. Irland (Hg.): Ethics in Forestry. Timber Press, Portland, Oregon 1994, ISBN 0-88192-281-1
- Johannes Messner: Kulturethik - mit Grundlegung durch Prinzipienethik und Persönlichkeitsethik. Verlag für Geschichte und Politik, Wien 2001, ISBN 3-7028-0386-6
- Adam (Guido H.) Hangartner, OSB: Waldethik – Theologisch-ethische Überlegungen zu Wald und Forstwirtschaft - Eine wissenschaftliche Arbeit im Bereich der Umwelt- und Sozialethik. Herbert Utz-Verlag, München 2002, ISBN 3-8316-0207-7.
- Wilhelm Stölb: Waldästhetik - Über Forstwirtschaft, Naturschutz und die Menschenseele. Verlag Kessel, Remagen 2005, ISBN 3935638558, www.forstbuch.de ([1]
