Wöhrder See
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Der Wöhrder See ist ein Stausee im Stadtgebiet Nürnbergs. Er ist ca. 2600 m lang sowie durchschnittlich 100-200 m breit und umfasst eine Fläche von etwa 40 Hektar. Benannt ist er nach dem Nürnberger Stadtteil Wöhrd.
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[Bearbeiten] Entstehung
Der Wöhrder See wurde im Jahr 1981 vollendet. Bevor der Stausee angelegt wurde, durchfloss die Pegnitz in zwei Armen eine Flussaue, die häufig überschwemmt wurde.
Neben der Hochwasserfreilegung der Nürnberger Altstadt wurde mit der Anlage des Wöhrder Sees ein vielgenutztes Erholungsgebiet geschaffen und die Bombentrichter-Landschaft in den Pegnitzwiesen, die der Zweite Weltkrieg hinterlassen hatte, beseitigt.
[Bearbeiten] Lage
Der Wöhrder See liegt im Osten Nürnbergs. Er erstreckt sich vom Stadtteil Wöhrd bis nach Mögeldorf und Erlenstegen. Der Wöhrder See besteht aus zwei miteinander verbundenen Teilen, dem Unteren Wöhrder See mit einer Länge von ca. 1200 m und einer maximalen Breite von 450 m, und dem Oberen Wöhrder See mit einer Länge von etwa 1400 m.
Am unteren Ende des Sees, wo die Pegnitz wieder ausfließt, schließt sich die Wöhrder Wiese an, eine innerstädtische Grünfläche, die bis an den Altstadtring reicht. Dort befinden sich auch zahlreiche Gebäude verschiedener Fakultäten der Fachhochschule Nürnberg.
[Bearbeiten] Nutzung
Das gesamte Areal um den Wöhrder See ist Landschaftsschutzgebiet. Während der Untere Wöhrder See für die Nutzung durch Tretboote freigegeben ist, ist der Obere Wöhrder See ein Naturreservat für Tiere.
Der See ist durch Uferwege beiderseitig erschlossen, die teilweise asphaltiert sind. Diese sind durch Spaziergänger, Radfahrer, Inline-Skater, Jogger, Walker und zahlreiche Nordic Walker zu allen Tageszeiten frequentiert.
Zwei Straßen-, eine Eisenbahn- und eine Fußgängerbrücke überspannen den See.
[Bearbeiten] Flora und Fauna
Der Wöhrder See ist ein Habitat für zahlreiche Wasservögel, wie Schwäne, Blässhühner, Grau- und Kanadagänse, Stock- und Reiherenten.
Die Insektenwelt des Sees bietet reichliche Nahrung für Ufer-, Mehl- und Rauchschwalben sowie Mauersegler, die besonders in den frühen Morgenstunden und in der Abenddämmung ihre Flugmanöver zeigen.
An Bäumen finden sich im Seeuferbereich vor allem Schwarzerlen, Spitz-, Feld- und Bergahorne, Traubenkirschen, Ahornblättrige Platanen, Robinien und Hainbuchen. Im Bereich des Nordwestufers befindet sich darüber hinaus ein Tulpenbaum und eine größere Ansammlung von Kaukasischen Flügelnüssen.
Im Frühjahr blühen am Ufer bzw. in Ufernähe das Schöllkraut, die Knoblauchsrauke, das Gänsefingerkraut und an zwei Stellen auch der Bärlauch. Später folgen das Hirtentäschel, die gelbe Sumpf-Schwertlilie und der Hahnenfuß, im Sommer dann der Blut- und der Gilbweiderich.
[Bearbeiten] Wohnanlage Norikus
Am Südufer des Unteren Wöhrder Sees entstand parallel zum Bau des Stausees in den Jahren 1966 bis 1972 unter der Bauträgerschaft der DEBA München der Norikus, eine der größten Wohnanlagen Bayerns. Der nach einem Entwurf des Nürnberger Architekten Harald Loebermann (1923-1996) entstandene Komplex sollte einen baulichen Akzent im Nürnberger Osten setzen. Die von der damaligen Bundesministerin Käte Strobel eingeweihte Anlage umfasst etwa 850 Wohnungen auf ca. 32.000 m² Wohnfläche mit eigenem Hallenbad, Ladenzeile, Blockheizwerk und der größten privaten Tiefgarage Süddeutschlands mit über 600 Stellplätzen.
[Bearbeiten] Freibad Bayern 07 am "Pulversee"
Der Schwimmerbund "Bayern 07", einer der ältesten Nürnberger Schwimmvereine, betreibt gleich neben dem Südufer des Unteren Wöhrder Sees ein Freibad mit einem Schwimmer-, einem Nichtschwimmer- und einem Planschbecken, Beach-Volleyball-Plätzen und Tischtennisplatten.
[Bearbeiten] Siehe auch
- Langsee, ein Badesee im Osten des Wöhrder Sees
- Wörther See im Landkreis Landshut
- Wörthersee in Österreich
[Bearbeiten] Weblinks
Koordinaten: 49° 27' 9" N, 11° 6' 7" O