Vogelblume
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Als Vogelblume bezeichnet man einen Typ Blumen - Blume ist die bestäubungsbiologische Einheit sie kann auch aus mehreren Blüten zusammengesetzt sein (Pseudanthium) - von tropischen Blütenpflanzen. Sie haben sich durch Koevolution an die Bestäubung durch Vögel angepasst. Als Bestäuber dienen in den amerikanischen Tropenwäldern vor allem Kolibris, in Afrika und Asien sind es vorwiegend die so genannten Nektarvögel.
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[Bearbeiten] Merkmale
„Vogelblumen“ sind als klassische Tropenwaldpflanzen auf tierische Bestäuber angewiesen, denn der Wind ermöglicht in diesem Lebensraum keinen weit reichenden Pollenflug. Solche Blüten oder Blütenstände haben meist eine rote bis rot-orange oder bläuliche Färbung, da Vögel in diesem Farbspektrum ihre maximale Farbwahrnehmung haben. Bienen können diese Farben nicht erkennen. Selten treten auch blaue, gelbe oder grüne Blüten auf. „Vogelblüten“ weisen in der Regel einen becher- oder röhrenartigen, stabilen Bau auf. Oft ragen die Blumen auf längeren Stielen auffällig aus den umgebenden Blättern und Blüten heraus, so bieten sie beispielsweise für Kolibris ein gutes Angebot, da diese sich zur Nektaraufnahme nicht niederlassen. Gelegentlich tritt die Blüte erst auf, wenn die Pflanze ganz oder zum Teil ihr Laub abgeworfen hat. Die meisten „Vogelblüten“ blühen jedoch ganzjährig, auch dies eine Anpassung an den Nahrungsbedarf der Bestäubertierarten. „Vogelblumen“ sind geruchlos und produzieren größere und dünnflüssigere Nektarmengen, um für Vögel eine attraktive Nahrungs- und Flüssigkeitsquelle abzugeben. Auch so genannte stammblütige (Kauliflorie) Pflanzen sind häufig auf Vögel als Bestäuber angewiesen.
[Bearbeiten] Besonderheiten
Die Kanarischen Inseln bieten für „Vogelblumen“ besondere Voraussetzungen, da hier ein Mangel an Insektenarten herrscht, die normalerweise als Bestäuber in Frage kommen. Forscher vermuten, dass der Nektar von „Vogelblumen“ auf den Kanarischen Inseln vorwiegend aus Frucht- oder Traubenzucker besteht, da diese Zuckerarten möglicherweise für Vögel leichter verdaulich sind. Blüten, die über Insekten bestäubt werden, haben dagegen einen Nektar mit hohem Rohrzuckeranteil, den Insekten verwerten können. Eine Ausnahme bildet bei den Vögeln die Kolibris, der sehr wohl in der Lage sind, Saccharose zu verdauen.
Bemerkenswert sind jüngere Forschungen an Gauklerblumen-Arten, bei der die Mutation eines einzigen Gens eine Farbänderung der Blüten bewirkt, welche wiederum über die Art der Bestäubung entscheidet. Die Art Mimulus lewesii weist eine pinkfarbene Blüte auf, die Bestäubung erfolgt durch Hummeln. Mimulus cardinalis dagegen hat eine rot gefärbte Blüte und wird durch Kolibris bestäubt. Forschern der „Michigan State University“ gelang es, das für die Färbung verantwortliche Genpaar der jeweils anderen Mimulus-Art einzupflanzen. Die daraus resultierende Farbänderung bewirkte auch einen Wechsel der Bestäubungshelfer: Mimulus lewesii wurde im Versuch mehrheitlich von Kolibris angeflogen, Mimulus cardinalis überwiegend von Hummeln. Dieses Experiment gilt auch als Beweis dafür, dass durch evolutionäre Entwicklung das Überleben einer Blütenpflanze gesichert werden kann, auch wenn sich die umgebende Fauna deutlich verändert.
[Bearbeiten] Vogelblütenpflanzen (Beispiele)
- manche Acanthaceae-Arten
- Aeschynantus lobbianus
- Columnea hirta
- Fuchsien
- Goethea cauliflora (Kauliflorie)
- Heliconia
- Hibiscus
- Theobroma cacao (Kakaobaum, Kauliflorie)
- Mimulus cardinalis
- Passiflora racemosa
- Ravenala madagascariensis
- Sanchezia nobilis
- wenige Salbei-Arten
[Bearbeiten] Bestäubervögel (Beispiele)
- Kleidervögel (Depranididae)
- Nektarvögel (Nectarriniidae)
- Zuckervögel (Coerebidae)
- Kolibris (Trochilididae)
- Honigfresser (Meliphagidae)
- Pinselzungenpapageien (Trichoglossidae)
- Finken (Fringillidae), zum Beispiel der Kanarengirlitz.
