Varis
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
| Varis | ||||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
 |
||||||||||
| Systematik | ||||||||||
|
||||||||||
| Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
| Varecia | ||||||||||
| Gray, 1863 |
Die Varis (Varecia) sind eine Gattung aus der Primatenfamilie der Lemuren. Es werden zwei Arten unterschieden, die früher lediglich als Unterarten bezeichnet wurden.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Verbreitung
Varis leben in den Wäldern des östlichen Madagaskar.
[Bearbeiten] Beschreibung
Varis sind die größten Mitglieder der Familie der Lemuren. Sie erreicht eine Kopfrumpflänge von 50 bis 60 cm, ihr Schwanz wird bis zu 65 cm lang und sie können 3,2 bis 4,5 kg schwer werden. Das Fell ist lang und weich und schwarz-weiß oder rot-weiß gemustert. Typische Kennzeichen sind die Ohrbüschel und die Halskrause.
[Bearbeiten] Lebensweise
Varis sind Baumbewohner. Sie bewegen sich geschickt auf den Ästen vorwärts und können auch von Baum zu Baum springen. Ihre Bewegungen sind generell langsamer als beispielsweise die des Kattas. Varis sind vorwiegend dämmerungsaktiv, den Höhepunkt ihrer Tätigkeiten erreichen sie zwischen 17.00 und 19.00 Uhr.
Varis leben in Gruppen von drei bis fünf Tieren zusammen, die aus einem erwachsenen Paar und deren Nachwuchs bestehen.
[Bearbeiten] Nahrung
Die Nahrung der Varis besteht vorwiegend aus Früchten, daneben nimmt er Blätter und Samen zu sich.
[Bearbeiten] Fortpflanzung
Im Bereich der Fortpflanzung unterscheiden sich die Varis deutlich von den anderen Lemurenarten. Im Gegensatz zu diesen, die nur ein paar Zitzen haben, hat der Vari deren drei. Varis bringen meist zwei oder drei Junge zur Welt, auch ist die Tragzeit mit 90 bis 100 Tagen deutlich kürzer. Zunächst trägt die Mutter die Neugeborenen im Maul, danach verbringen sie mehrere Wochen in einem selbstgebauten Nest. Die Jungtiere werden mit vier bis fünf Monaten entwöhnt und sind gegen Ende des zweiten Lebensjahres geschlechtsreif. Ein Exemplar in Gefangenschaft lebte 19 Jahre, in der freien Natur dürfte die Lebenserwartung geringer sein.
[Bearbeiten] Bedrohung
Die Rodung der Wälder Madagaskars und die Bejagung der Tiere, auch für kommerzielle Zwecke, haben dazu geführt, dass die Varis selten geworden sind und zu den bedrohten Arten zählen. Die Populationsgrößen beider Arten werden auf jeweils 1000 bis 10.000 Tiere geschätzt.
[Bearbeiten] Systematik
Die zwei Farbvarianten wurden traditionell als Unterarten geführt, in jüngerer Literatur werden sie aber meist als eigene Arten bezeichnet. Eng mit den Varis verwandt war die Gattung Pachylemur, die vor rund 1000 Jahren ausstarb.
[Bearbeiten] Schwarzweißer Vari
Beim Schwarzweiße Vari (Varecia variegata) sind Gliedmaßen, Rücken und Teile des Kopfes weiß und der Rest des Felles schwarz gefärbt. Er lebt im östlichen Madagaskar, die IUCN listet ihn als bedroht (endangered).
[Bearbeiten] Roter Vari
Der Rote Vari (Varecia rubra) ist vorrangig rot gefärbt, Bauch, Schwanz und Gesicht sind schwarz und Teile der Gliedmaßen können weißlich sein. Rote Varis leben ausschließlich auf der Masoala-Halbinsel im östlichen Madagaskar und gelten als stark bedroht (critically endangered).
[Bearbeiten] Literatur
- Thomas Geissmann: Vergleichende Primatologie, Springer-Verlag 2002, ISBN 3540436456
- Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. Johns Hopkins University Press, 1999 ISBN 0801857899
[Bearbeiten] Weblinks
| Commons: Varis – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
