Uwe Meenen
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Uwe Meenen (* 1963) aus Würzburg ist ein Politiker der rechtsextremen NPD, Monarchist und Mitbegründer des "Deutschen Kollegs".
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[Bearbeiten] Funktionär extrem rechter Parteien und Organisationen
Der bekennende Monarchist Uwe Meenen begann seine politische Karriere bei der NPD-Jugendorganisation "Junge Nationaldemokraten" und war Ende der 1980er Jahre Bundesvorsitzender der "Jungen Republikaner", der 1987 gegründeten Jugendorganisation der rechtspopulistischen Partei "Die Republikaner". Heute agiert er als Kreisvorsitzender der NPD in Würzburg, Vorsitzender des NPD-Bezirksverbandes Unterfranken, Mitglied des bayerischen Landesvorstands und NPD-Kandidat bei Bundestagswahlen.
Im Oktober 1989 gründete Uwe Meenen zusammen mit Michael Haller und Waldemar Hirschfeldt die "Landsmannschaft Franken", deren Wahlspruch "Für Frankens Rechte" lautete. Aus dieser Vereinigung heraus wurde am 21. Dezember 1991 der "Bund Frankenland" (BF) als Partei gegründet und am 29. Januar 1992 als eingetragener Verein registriert. Vorstandsmitglied war neben Meenen auch der bekannte Rechtsextremist Jürgen Schwab. Laut der Einschätzung des bayerischen Landesamtes für Verfassungsschutz war das "Ziel des BF ... die Beseitigung des Grundgesetzes, der parlamentarischen Demokratie und die Schaffung eines 'Vierten Deutschen Reichs' nationalistisch-rassistischer Prägung". Nachdem sich im September 2001 der Arbeitskreis "Kameradschaft Heinrich II“ des BF und die seit 1999 bestehende überparteiliche "Staatsbürgerliche Runde“ um Schwab zusammengeschlossen hatte, entstand der "Bund Frankenland - Staatsbürgerliche Runde“, ein Kreis von etwa 15 Personen. Auch der noch bestehende regionale Verein Fränkischer Bund, der sich sich selbst als demokratisch sieht und bei dem auch schon mal die Grüne MdL Christine Stahl als Rednerin auftritt, würdigt in seiner Selbstdarstellung Uwe Meenen als seinen Vereinsmitbegründer:
Die eigentliche Vereinsgründung geschah allerdings bereits ein Jahr vorher, genauer gesagt am 14. 0kt.1989 in Würzburg. Drei junge Leute, nämlich Uwe Meenen (26), Michael Haller (25) und Waldemar Hirschfeldt (42) gründeten dort zunächst die Landsmannschaft Franken mit dem Wahlspruch 'Für Frankens Rechte' einzutreten.
Zusammen mit Reinhold Oberlercher gründete Meenen 1994 in Würzburg das "Deutsche Kolleg", das sich als intellektuelle Kaderschmiede für Nationalisten versteht. Im Jahr 2000 stiess Horst Mahler zur Führungsriege hinzu. Die drei Autoren zeichnen verantwortlich für eine Reihe von rassistischen und antisemitischen Veröffentlichungen, in denen unter anderem "das Verbot der jüdischen Gemeinden" gefordert und der "Judaismus" als "tödliche Gefahr für die Völker" bezeichnet werden.
Ab Februar 2006 war Meenen Geschäftsführer eines Antiquariats in Würzburg, das dem ein Jahr zuvor gegründeten Verein "Fränkischer Kulturbund" gehörte und als dessen Geschäftsführer ebenfalls Meenen auftritt. Das Antiquariat wurde kaum zwei Monate nach Eröffnung wieder geschlossen. Die Gründe hierfür sind nicht publik geworden. Vermutet wird eine Auflösung des Mietvertrags nach Bekanntwerden des politischen Hintergrunds Meenens.
[Bearbeiten] Ankäufer von Immobilien für die NPD und Neonazis
Seit dem Jahr 2001 tritt Meenen oft als interssierter Käufer auf, der verschiedene Immobilien im gestamen Bundesgebiet die er dann angeblich als Schulungszentren für die NPD nutzen will oder z. T. auch als sonstige Veranstaltungsräume der NPD.
Einige Fälle:
- Im Jahr 2001 wollte Meenen das Schloss Trebnitz im sachsen-anhaltischen Bernburg aufkaufen, dass danach als "Nationales Zentrum Mitteldeutschland" ausgebaut werden sollte.
- Im Jahr 2005 wollte Meenen eine Tennishalle in der Kleinstadt Grafenwöhr in Nordbayern für die NPD und die "freie Kameradschaft" kaufen. Grafenwöhr ist einer der wichtigsten Standorte der US-Armee in Deutschland und laut NPD auch in der "Mitte des deutschen Reiches" gelegen und damit perfekt für eine "Stadt der Landesparteitage", eine Anspielung auf die Stadt Nürnberg, die in der NS-Zeit als "Stadt der Reichsparteitage" bezeichnet wurde.
- Im März 2006 wollte Meenen in Cham (Oberpfalz) eine ehemalige Discothek sowie einen Supermarkt kaufen. Als Reaktion wurden die Immobilien von der Stadt aufgekauft.
[Bearbeiten] Gerichtsverfahren
Im Frühjahr 2005 wurde Meenen vom Amtsgericht Würzburg wegen Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen zu einer Geldstrafe von 2000 Euro (100 Tagessätze zu je 20 Euro) verurteilt und legte gegen das Urteil Berufung ein. Am 24. November 2006 hob die 3. Strafkammer des Würzburger Landgerichts das erstinstanzliche Urteil auf und sprach Meenen frei. Das Berufungsurteil ist nicht rechtskräftig.
Seit dem 8. August 2006 rechtskräftig ist dagegen eine Verurteilung Meenens wegen Volksverhetzung durch das Landgericht Berlin vom 7. Dezember 2004 zu einer Geldstrafe in Höhe von 600 Euro (60 Tagessätze zu je 10 Euro).