USS United States (CVA-58)
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| Laufbahn |  |
|---|---|
| Geordert: | 29. Juli 1948 |
| Kiellegung: | 18. April 1949 |
| Schicksal: | Bau am 23. April 1949 suspendiert |
| Technische Daten | |
| Verdrängung: | 83,350 ts |
| Länge: | 331 m |
| Breite: | 60 m |
| Tiefgang: | 11,3 m |
| Antrieb: | Dampfturbinen, vier Schrauben |
| Geschwindigkeit: | 33 Knoten (61 km/h) |
| Besatzung: | ca. 5.000 |
Die USS United States (CVA-58) sollte ein Flugzeugträger im Dienst der United States Navy werden. Vorgesehen war, die United States als Typschiff der vier Schiffe umfassenden United-States-Klasse zu bauen. Die Konstruktion des Schiffes, das als der erste Supercarrier geplant wurde, ist aber nur fünf Tage nach Kiellegung suspendiert worden. Erstmals sollten auf der United States auch Atomwaffenträger auf See stationiert werden.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Am 29. Juli 1948 genehmigte der damalige US-Präsident Harry S. Truman den Bau eines Supercarriers (also einem Träger, der die Flugzeugträger des Zweiten Weltkrieges in seiner Größe bei weitem übertreffen sollte). Das Projekt war schon längere Zeit von der Navy geplant worden. Die Geldmittel für dieses Schiff wurden im Naval Appropriations Act of 1949 bereitgestellt. Gefördert wurde das Projekt vor allem von Verteidigungsminister James Forrestal, einem ehemaligen Marineflieger. Die geplante Klassifizierung lautete CVA für Cruiser Volplane atomic warfare, zu deutsch Flugdeckkreuzer für atomare Gefechtsführung.
Der Kiel des Typschiffes der geplanten vier Einheiten umfassenden Klasse, der United States, wurde am 18. April 1949 bei der Werft Newport News Shipbuilding in Newport News, Virginia gelegt. Die Kosten sollten bei ca. 190 Mio. US-Dollar für die erste Einheit liegen. Die folgenden drei Einheiten der Klasse waren zu diesem Zeitpunkt weder genehmigt worden noch waren ihnen Namen zugewiesen.
Das Projekt war von Beginn an harter Opposition der anderen Teilstreitkräfte, vor allem der United States Army und der United States Air Force, ausgesetzt. Diese fürchteten, ihr Budget könne durch die enormen Kosten der vier Schiffe gekürzt werden, vor allem in den Zeiten von Budgetbeschneidungen nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Die Air Force fürchtete außerdem um ihr Monopol, Flugzeuge zu besitzen, die Atomwaffen zu tragen in der Lage waren. Die Joint Chiefs of Staff sahen die United States daher als unnötige Doppelung von Fähigkeiten, die die Air Force bereits besaß.
Diesem Druck gab der neue Verteidigungsminister Louis A. Johnson, der der Air Force nahestand, nach, und kündigte am 23. April 1949, nur fünf Tage nach Kiellegung der United States, den Abbruch des gesamten Projekts an. Stattdessen wurde der Nuklearbomber Convair B-36 für die Air Force beschafft. Diese Entscheidung, zusammen mit weiteren Kürzungen im Bereich der Marinefliegerei, ließ den schon länger schwelenden Aufstand der Admirale eskalieren. Nach der Bekanntgabe der Entscheidung zum Stopp des Baus der United States trat in Protest dagegen der Marineminister John L. Sullivan zurück, der Chief of Naval Operations Louis E. Denfeld wurde im November vom neuen Marineminister Francis P. Matthews wegen seiner Verstrickung in den Aufstand entlassen. Bereits 1951 revidierte die Regierung Truman jedoch ihre Einstellung bezüglich Flugzeugträgern und gab die Forrestal-Klasse in Auftrag, die allerdings ein komplett anderes Design im Flugzeugträgerbau einführte.
[Bearbeiten] Technik
[Bearbeiten] Rumpf
Der Rumpf der United States sollte eine Länge von 331 ü. a. aufweisen, 299 Meter waren als Wasserlinienlänge vorgesehen. Das Flugdeck wäre 332 Meter lang geworden. Die Breite des Rumpfes sollte 38 Meter betragen, die des Flugdeck an seiner breitesten Stelle 60 Meter. Der Tiefgang des Schiffes wurde mit 11,3 Meter kalkuliert. Die Verdrängung hätte 83.350 Standard-Tonnen bei voller Zuladung und 66.000 ts Standardverdrängung betragen. Mit diesen Größen wäre das Schiff der bei weitem größte Flugzeugträger seiner Zeit gewesen (die vorhergehenden Einheiten der Midway-Klasse wiesen eine Standardverdrängung von 45.000 Tonnen auf und waren weniger als 300 Meter lang).
Das Flugdeck des Schiffes wäre weitestgehend glatt (daher auch der Begriff Flattop oder Glattdeckträger) geworden. Aufbauten („Insel“), wie sie auf früheren und späteren Flugzeugträgern zur Unterbringung der Kontrollräume eingesetzt wurde und wird, war nicht vorgesehen.
[Bearbeiten] Antrieb
Als Antriebssystem für die United States war ein Dampfantrieb vorgesehen. Acht Kessel von Foster-Wheeler sollten Wasser auf einen maximalen Druck von 8,3 MPa erhitzen, der entstehende Dampf sollte auf vier Getriebeturbinen, hergestellt von der Westinghouse Electric Corporation, gelenkt werden. Jede dieser Turbinen hätte eine Welle angetrieben. Vorgesehen war pro Welle eine Schraube, die bei Fertigstellung 6,2 Meter im Durchmesser gewesen wären. Die Leistung des Systems hätte 280.000 PS oder 209 Megawatt betragen.
Die United States wäre mit diesem System in der Lage gewesen, Geschwindigkeiten von 33 Knoten oder 61 km/h zu erreichen. Diese Höchstgeschwindigkeit wäre bei Flugzeugstarts regelmäßig ausgenutzt worden, da der dadurch entstehende künstliche Wind die Abhebegeschwindigkeit der Flugzeuge effektiv reduziert.
[Bearbeiten] Bewaffnung
Die United States sollte einige Geschütze zur Selbstverteidigung gegen Schiffe und Flugzeuge erhalten. Diese wären auf Plattformen knapp unterhalb der Kante rund um das Flugdeck platziert worden. Vorgesehen waren acht 5-Zoll/127-Millimeter Geschütze Kaliberlänge 54 in Einzeltürmen sowie sechs 3-Zoll/76-Millimeter Kanonen Kaliberlänge 37 in drei Doppeltürmen. Als Flugabwehrkanonen sollten außerdem 20 Oerlikon-Maschinenkanonen 20-Millimeter installiert werden.
[Bearbeiten] Luftfahrzeuge
Auf der United States sollte eine Carrier Air Group eingeschifft werden. Dieses sollte aus 12 Atombombern und 45 Jagdflugzeugen für Geleitschutzaufgaben bestehen. Als Bomber sollten entweder Lockheed P-2V 3-C Neptune oder North American AJ Salvage eingesetzt werden. Diese hätten im Einsatz eine Reichweite von rund 3.500 Kilometern aufgewiesen, bei einem Startgewicht zwischen 25 und 35 Tonnen. Dieses Gewicht wurde vor allem durch die bis zu fünf Tonnen schweren Atombomben erreicht. Geleitschutz sollte von McDonnell XF2H Banshee geflogen werden, die ähnliche Reichweiten wie die Bomber aufwiesen.
Unter dem Flugdeck war die Einrichtung eines Hangars für die Flugzeuge geplant. Diese wären über vier Aufzüge an Deck gebracht worden, von denen je einer Steuerbord und Backbord mittschiffs sowie am Heck installiert werden sollte. Den sicheren Start der Flugzeuge hätten vier Katapulte garantiert, die jeweils kurz vor den Aufzügen begonnen hätten und die Jäger und Bomber in Fahrtrichtung (zur Ausnutzung des durch die Fahrt erzeugten Windstroms über dem Deck) leicht nach außenbords beschleunigen sollten.
[Bearbeiten] Einsatzprofil
Die Träger der United-States-Klasse waren vorgesehen als mobile Flughäfen für den Start von nuklearen Angriffsflügen. Durch diese neue Idee wollte die US Navy die politische Komponente bei der Planung solcher Atomschläge verringern. Durch den Einsatz der Flugzeugträger vor der Küste eines Gegners in einer Zeit, als globale Reichweite von Flugzeugen Wunschdenken war, würde nämlich die Notwendigkeit entfallen, Bomber in fremden Staaten stationieren zu müssen und damit von diesen abhängig zu sein. Zusätzlich wären ein Vergeltungsschlag gegen die mobilen Träger weit schwerer zu planen und auszuführen gewesen als gegen stationäre Flugfelder.
Die Jäger an Bord wären in der Lage gewesen, Luftabwehr für den Träger zu gewährleisten und hätten außerdem Deckung für die Bomber, aber auch etwa bei amphibischen Operationen bieten können.
Im Ernstfall wären die Träger im Rahmen einer massiven Carrier Vessel Battle Group eingesetzt worden. Diese sollte aus bis zu 39 Schiffen bestehen und basierte aus den Erfahrungen aus dem Pazifikkrieg, in dem Flugzeugträger Ziel massiver Angriffe geworden waren.
[Bearbeiten] Weblinks
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