Unloved
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| Unloved | |
|---|---|
| Gründung: | 1997 |
| Genre: | genreübergreifende und zappaeske Musik |
| Website: | http://www.unloved.info/ |
| Gründungsmitglieder | |
| Gesang/E-Gitarre: | Christian "Beavis" Winefeld (bis 1998) |
| Gesang/E-Gitarre: | André "Lisa" Eule (bis 2002) |
| E-Bass/E-Gitarre: | Markus "MR" Rennhack |
| Schlagzeug: | Tino Montalbano (bis 2002) |
| Keyboard: | Rika Böhme |
| Weitere ehemalige Mitglieder | |
| E-Violine: | Matthias Weber (2000 - 2005) |
| E-Bass: | Robert Pusch (1998 - 2000) |
| E-Bass: | Alexander Wyrwyc (2000) |
| E-Bass: | Bertram "Baßram" Zimmermann (2001) |
| E-Bass: | Kai-Uwe Ducke (2002) |
| Schlagzeug | Erik Schulz (2002 - 2004) |
| E-Gitarre: | Benjamin Hecker (2003) |
| E-Bass: | Felix "Azt" Mehlhorn (2004/2005) |
| Aktuelle Besetzung | |
| Gesang: | Shya Hely (ab 2000) |
| E-Gitarre: | MR |
| E-Gitarre: | Sascha "Schawuck" Wuck (ab 2003) |
| E-Bass: | Jakob "Tschacke" Bauer (ab 2005) |
| Schlagzeug: | René Gertler (ab 2004) |
Unloved ist eine deutsche Band aus Leipzig. Sie kreierte ihre eigene experimentelle, genreübergreifende Stilrichtung aus Metal, Gothic, Trip-Hop und Jazz. Charakteristisch für Unloved ist eine ästhetische Konzeption, deren optisches Leitmotiv die Brombeere darstellt, weswegen Musikjournalisten den eigenwilligen Musikstil der Band Brombeerrock getauft haben.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Bandgeschichte
Gegründet wurde die Band in der Nähe von Zwickau als Zusammenschluss zweier Jugendgruppen, der Oi-Punk-Formation Badnews und der Grungerockband Fishkrieps im Jahre 1997. Dem voraus ging bereits das Techno-Rave-Projekt Evil Empire 1995, das bereits mit Samples aus Thrash- und Death-Metal experimentierte und später vollständig in Fishkrieps aufging. Der frühe Stil von Unloved bewegte sich anfangs noch im gemeinsamen Kontext der Vorgängerbands, also Hardcore, entwickelte sich aber schon bald in Richtung experimentellen Gothic-Rocks. Parallel zu düsteren Texten gewannen Hip-Hop-Elemente wie Sprechgesang und Paraphrase Einfluss. 1998 verließ Hauptsänger "Beavis" die Band, um diese Richtung eigenständig weiterzuentwickeln. Er gründete kurz darauf das Projekt Lauschrausch.
Zwischen 1998 und 2000 spielte Unloved zahlreiche Konzerte im Großraum Zwickau mit teils exzentrischen Bühnenschows und Provokationen. So disste die Band Mitte 1998 bei einem Konzert in der Punk-Hochburg Zwickau die ansässige Szene durch die Ansage "Wir haben uns gedacht, wir schreiben mal ein Punklied, also haben wir uns das halbe Hirn rausnehmen lassen" zu Sometimes, einem entsprechend simplen, Ska-beeinflussten Stück. Dazu gebärdeten sich die Musiker wie Hampelmänner. Hintergrund war die Enttäuschung über Ausschreitungen bei einem vorangegangenem Punkkonzert. 1999 überraschte die stets in schwarz und teils geschminkt auftretende Band im Rahmen eines Auftritts bei einem lokalen Bandwettbewerb Publikum und Jury durch ein aufwendiges Bühnenbild, bei dem die Band in weißen Gewändern auf einer weiß ausgekleideten Bühne sitzend spielte, umgeben von Kerzen und manipulierten Schaufensterpuppen und selbstgefertigter Lichtanlage. Die Reaktionen waren kontrovers, erregten aber die Aufmerksamkeit des zwickauer Theaters und so gestaltete die Band im Oktober 1999 das Rahmenprogramm zur Vorpremiere von Halloween, einem Musical von Holger Wettstein.
Trotz des regionalen Bekanntheitsgrades gelang es der Band nicht überregional Aufmerksamkeit zu erregen. Das änderte sich auch kaum mit der Veröffentlichung zahlreicher eigenproduzierter Demo-Alben. Erst die Platte "Art is better than you" konnte dank Vertrieb über das Internet kleine Achtungserfolge erzielen. Sie war der vorläufige Höhepunkt der stilistischen Entwicklung Unloveds, bei der nunmehr der musikalische Anteil der Aufnahmen mit Hörspielelementen versetzt wurde und live durch Gedicht-Rezitationen. Wesentlicher Bestandteil des damaligen Konzepts war die fiktive Kunstfigur Lisa, die als virtuelles Bandmitglied und Mastermind geführt wurde. Jedoch erschöpfte sich die kontroverse Strategie der Band und die vielen ambitionierten, teils auch gefakten Seitenprojekte irgendwann und führten zu einer depremierten, pessimistischen Grundstimmung.
Im Jahr 2000 stießen Shya und Matthias Weber (letzterer vormals bei Monotonie 2000) zu Unloved und läuteten einen Paradigmenwechsel ein. Die zunehmend als Ballast empfundenen avantgardistischen Elemente rückten in den Hintergrund und Unloved wurde wieder eine richtige Rockband. Allerdings zog sich diese Entwicklung über zwei Jahre hin, in derem Verlauf die Band um eine Position rang und während der interne Meinungsverschiedenheiten Unloved nahezu vollständig lähmten. Zunächst gelang der Band im Oktober 2000 mit der neuen Besetzung und nunmehr wieder zweistimmigem bzw. wechselndem Gesang der Sieg beim lokalen zwickauer Bandwettbewerb in beiden Kategorien (U21, U25) - ein bis dato nicht dagewesenes Ergebnis. Danach jedoch brachen Grabenkämpfe um die Bandleaderposition und insbesondere um den Status der mittlerweile von André Eule allein kontrollierten Projekte um Lisa aus. Auch geriet Andrés Drogenkonsum zunehmend außer Kontrolle. Anfang 2002 verließ Tino Montalbano nach langem Zögern die Band, für ihn kam sein Schlagzeugschüler Erik Schulz, eine Übergangslösung. Ende 2002 erklärte auch André seinen Austritt aus der Band. Die Trennung geschah zunächst im gegenseitigen Einverständnis, zog dann aber doch einen Rechtsstreit nach sich, der erst 2004 mit einem gütlichen Vergleich endete. André Eule veröffentlichte in der Folge hauptsächlich übers Internet verschiedene House- und Akustik-Tracks, von denen einige den Weg auf die Tanzfläche oder in diverse MP3-Charts schafften.
[Bearbeiten] Brombeerrock
Das Jahr 2004 brachte für Unloved den endgültigen Wandel hin zu einer neuen, eigenständigen Musik. Die Band produzierte in Leipzig die zwanzigminütige EP "My Way To Run" mit Jens Maluschka (Disillusion) als Gastmusiker und Vurtox (ebenfalls Disillusion) als Produzenten. Die Platte wird von der Band als Neubeginn dargestellt, wohl in bewusster Abgrenzung zum bisherigen Schaffen. Oft wird auch das Jahr 2003 als Gründungsdatum angegeben, das Jahr in dem Unloved erstmals ausschließlich mit Shya als Frontfrau auftrat und in dem Gitarrist Sascha Wuck zur Band stieß.
"My Way To Run" sorgte international für Aufsehen in der Independent-Fachpresse und erntete nahezu durchgängig Bestnoten. Einen großen Anteil hatte daran neben den sich stilistisch öffnenden Stücken auch das aufwendige Artwork, dessen Leitmotiv der Brombeerranken und -früchte der Band zum Spitznamen "Brombeerrocker" verhalf und dem sich abzeichnenden Stilmix zur inoffiziellen Bezeichnung "Brombeerrock". Dennoch lässt sich das Werk musikalisch noch in die Sparten Rock bzw. Alternative-Metal einordnen.
Nach der Veröffentlichung im Herbst 2004 esperimentierte Unloved aufgrund der fehlenden Rhythmusgruppe bei Konzerten mit verstärktem Einsatz elektronischer Elemente, wie Drummachines und Bass-Samples. Jedoch findet sich mit René Gertler bald ein fähiger Schlagzeuger und wenig später mit Felix Mehlhorn auch ein Bassist, die das Line-up komplettieren.
2005 nimmt Unloved die zweite EP "Killersongs" auf, wieder in Zusammenarbeit mit Vurtox als Produzenten. Die Band lässt mit dieser Platte jegliche Genres hinter sich und etabliert einen eigenen, zappaesken Stil. Auffallend ist neben den genreübergreifenden Ausdrucksformen auch das Fehlen von Liedstrukturen wie Strophe, Refrain und Bridge, die teilweise Abkehr von der Tonalität und das Verwenden von Polyrhythmen. Das optische Konzept wurde ebenfalls weiterentwickelt und verhilft der Platte wiederum zu überwiegend begeisterten Kritiken.
Anfang 2006 wechselt Unloved ein letztes Mal das Line-Up. Für Felix Mehlhorn kommt Jakob Bauer, der die Band bereits Ende 2005 als Sessionbassist bei Konzerten begleitete.
Im April 2006 unterzeichnet Unloved einen Plattenvertrag bei dem griechischen Independent-Label Black Lotus Records, die jedoch ihren gesamten Katalog einen Monat später stornieren. Es heißt, die Firma sei Bankrott, was Black Lotus jedoch dementierte. Unloved ist derzeit wieder auf Labelsuche.
[Bearbeiten] Diskografie
- 1998: At the Outset (Demo)
- 1999: Live im Bunten Zentrum (Demo)
- 1999: The Fact of Youth (Demo)
- 1999: Art is better than You (Demo)
- 2003: A Hand to bear (Demo)
- 2003: A Bear to hand (Demo)
- 2004: My Way to Run (EP)
- 2004: Killersongs (EP)
