U-Boot-Klasse IX

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U 505, ein U-Boot vom Typ IX, ausgestellt in Chicago

Die U-Boot Klasse IX, offiziell Typ IX genannt, war eine Klasse hochseetauglicher U-Boote der Kriegsmarine.

Die Entwicklung begann 1935, und die ersten Boote wurden 1938 in Dienst gestellt. In den folgenden Jahren sind fünf verbesserte Versionen dieser Klasse entwickelt und gebaut wurden. Insgesamt wurden 243 Typ-IX-Boote gebaut, die meisten davon auf der Werft AG Weser in Bremen. Von den 141 IX-C- und IX-C/40-Booten wurden 65 auf der Deutschen Werft in Hamburg gebaut.

Neben der U-Boot Klasse VII war der Typ IX der am meisten gebaute und erfolgreichste Typ im Zweiten Weltkrieg.

Unterklassen
A · B · C · C/40 · D1 · D2

[Bearbeiten] Typ IX (A)

Der Typ IX (A) (eigentlich ohne Bezeichnung für die Unterklasse) wurde 1935 entwickelt, und bis 1939 wurden acht Boote von der AG Weser gebaut.

Verdrängung: Überwasser 1032 Tonnen, Getaucht 1153 Tonnen, Total 1408 Tonnen
Länge: Gesamt 76,5 m, Druckkörper 58,75 m
Breite: Gesamt 6,51 m, Druckkörper 4,4 m
Höhe: 9,4 m
Tiefgang: 4,7 m
Antrieb: Überwasser: zwei MAN 9 Zyl.-Viertakt-Dieselmotoren (4400 PS), getaucht: zwei Maschinen von SSW (1000 PS)
Batterien: 2 x 62 Zellen
Batteriegewicht: 74.90 t
Geschwindigkeit: Überwasser 18,2 kn, Getaucht 7,7 kn
Reichweite: Überwasser 10500 sm bei 10 kn, Getaucht 78 sm bei 4 kn
Torpedorohre: 6 (4 Bug, 2 Heck) 53.3 cm
Torpedos: 22 (oder 66 Minen)
Geschütze: 1 x 10,5 cm L/45, 1 x 3,7 cm Flak, 1 x 2 cm Flak¹
Tauchtiefe: 150 m (reguläre Tauchtiefe) 200 m (maximale Tauchtiefe)
Alarmtauchzeit: 35 Sekunden
Besatzung: 48
- Offiziere: 4
- Oberfeldwebel oder Feldwebel: 6
- Unteroffiziere: 9
- Mannschaften: 29
- ab 1943/1944 - bis zu 60 Mann (wegen zusätzlicher Flakbedienungen)

[Bearbeiten] Typ IX B

Wie Typ IX A, nur geringfügig größer und mit mehr Reichweite. Es wurde von 1937 bis 1940 14 Boote gebaut, ebenfalls von der AG Weser.

Folgende Daten sind anders als bei Version A:

Verdrängung: Überwasser 1051 Tonnen, Getaucht 1178 Tonnen, Total 1430 Tonnen
Geschwindigkeit: Überwasser 18,2 kn, Getaucht 7,3 kn
Reichweite: Überwasser 12000 sm bei 10 kn, Getaucht 64 sm bei 4 kn

[Bearbeiten] Typ IX C

Der Typ IX C ist eine weitere Verbesserung gegenüber Typ IX B, unter anderem größere Treibstoffbunker für 43 Tonnen zusätzlichen Diesel. Von 1939 bis 1942 wurden 54 Boote gebaut, 24 davon in Hamburg, der Rest wieder AG Weser.

Änderungen gegenüber Typ IX B:

Verdrängung: Überwasser 1120 Tonnen, Getaucht 1232 Tonnen, Total 1540 Tonnen
Reichweite: Überwasser 13450 sm bei 10 kn, Getaucht 63 sm bei 4 kn

[Bearbeiten] Typ IX C/40

Typ IX C/40 ist eine weitere Vergrößerung zugunsten einer größeren Reichweite. Außerdem wurde das dritte Periskop, das sich in der Zentrale befunden hat, entfernt. Von 1940 bis 1944 wurden 87 Boote gebaut, davon 41 in Hamburg und 46 in Bremen. Ursprünglich wurde eine größere Stückzahl in Auftrag gegeben, jedoch wurden viele Auslieferungen zugunsten des Typ XXI annulliert.

Folgende Daten sind anders als bei Version C:

Verdrängung: Überwasser 1144 Tonnen, Getaucht 1257 Tonnen, Total 1545 Tonnen
Reichweite: Überwasser 13850 sm bei 10 kn, Getaucht 63 sm bei 4 kn

[Bearbeiten] Typ IX D1

Der Typ IX D wurde bereits 1939 entwickelt und ist 10 m länger und 500 Tonnen schwerer als der Typ IX C/40. Es wurden zwei Boote diesen Typs gebaut, beide auf der Werft der AG Weser. Die 20-Zylinder-Maschinen waren sehr anfällig. Beim Typ IX D1 wurden zwischen 1943 und 1944 die Torpedorohre ausgebaut und der freie Platz als Lagerraum genutzt, dadurch konnten 252 Tonnen Fracht transportiert werden und so die Seeblockade durchbrochen werden.

Änderungen gegenüber Typ IX A:

Verdrängung: Überwasser 1610 Tonnen, Getaucht 1799 Tonnen, Total 2150 Tonnen
Länge: Gesamt 87,58 m, Druckkörper 68,5 m
Breite: Gesamt 7,5 m, Druckkörper 4,4 m
Höhe: 10,20 m
Tiefgang: 5,35 m
Antrieb: Überwasser 6 Mercedes-Benz-20 Zylinder Viertakt-Dieselmotoren mit 9000 PS, Nach dem Umbau 2 Germaniawerft Sechszylinder-Viertakt-Dieselmotoren F46 mit 3200 PS, Getaucht 2 SSW-Doppelmaschinen GU345/34 mit 1000 PS
Geschwindigkeit: Überwasser 15,8-16,5 kn, Getaucht 6,9 kn
Reichweite: Überwasser 12750 sm bei 10 kn, Getaucht 115 sm bei 4 kn
Torpedorohre: 6 (4 Bug, 2 Heck) 53.3 cm
Torpedos: 24 (oder 72 Minen)
Besatzung: 55

[Bearbeiten] Typ IX D2

Im ständigen Bestreben um einen größeren Operationsradius der eingesetzten Boote, trieben die Deutschen mit diesem Typ die Einsatzreichweite an die Spitze. Durch zwei zusätzliche, schwächere Motoren konnten sie gigantische Reichweiten zurücklegen, um so Japan auch im Indischen Ozean unterstützen zu können.

Änderungen gegenüber Typ IX D1:

Verdrängung: Überwasser 1616 Tonnen, Getaucht 1804 Tonnen, Total 2150 Tonnen
Antrieb: Überwasser 2 MAN-Neunzylinder-Viertakt-Dieselmotoren M 9 V 40/46 mit Aufladung mit 4400 PS, 2 MWM-Sechszylinder-Viertakt-Dieselmotoren RS 34 S ohne Aufladung mit 1000 PS als Marschmotoren, getaucht 2 SSW Doppelmaschinen GU 345/34 mit 1000 PS
Geschwindigkeit: Überwasser 19,2 kn, Getaucht 6,9 kn
Reichweite: Überwasser 31500 sm bei 10 kn, Getaucht 57 sm bei 4 kn

¹Diese Angaben beziehen sich auf das Entwurfsstadium. Ab 1942/43 wurde das 10,5 cm Deckgeschütz entfernt, und es fand eine allgemeine Verstärkung der Flakbewaffnung statt.