Tornado (Bootsklasse)
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Bootsklasse / Klassenzeichen | |
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technische Daten | |
Länge üA: | 6,10 m / - Fuß |
Länge WL: | x m |
Breite üA: | 3,08 m |
Freibord: | ca. 0,40 m |
Tiefgang: | 0,17 cm / 0,76 cm (Schwerter abgesenkt) |
Masthöhe: | 9,80 m |
Gewicht (segelfertig): | 165 kg |
Gewicht (Ballast, Kiel): | - kg |
Segelflächen | |
Segelfl. am Wind: | 21 m² |
Großsegel: | 15,6 m² |
Vorsegel (Fock / Genua): | 5,4 m² / - m² |
Spinnaker / Gennaker: | - m² / 25 m² |
Sonstiges | |
Yardstickzahl: | 77(alt) / 74(olymisch) |
Klasse: | olympisch |
Klassenvereinigung: | International Tornado Association Deutsche Tornado Klassenvereinigung |
Der Tornado ist als Zweirumpfsegelboot oder Katamaran die schnellste olympische Klasse. Wie alle Bootsklassen trägt er sein Klassenzeichen im Groß-Segel, einen Wirbelsturm mit zwei Linien darunter.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Aufgrund der Anstrengung des Katamaransegelns wurde der Tornado lange Zeit ausschließlich von Männern gesegelt, allerdings haben sich in den letzten Jahren auch gemischte Teams unter die besten der Welt geschoben, wobei die Frauen in der Regel als Steuermann und die Männer als Vorschoter arbeiten.
Der Tornado wurde 1967 von dem Engländer Rodney March unter Mithilfe von Terry Pierce und Reg White entwickelt. Zu der Zeit war es im Gespräch, einen Katamaran in die olympischen Segelboote aufzunehmen. In den Ausscheidungsrennen der ISAF besiegte der Tornado die anderen angetretenen Boote spielend, und wurde 1976 erstmals olympisch.
Die Hersteller sind bzw. waren: Marström (S), White Formula (GB), White (GB), Sailcraft England (GB), Phantercraft (GB), Glas (D), Denninger und Maile (D), Wallner (A), Steiner (A), Scheurer (CH), Boyer (CDN) und viele weitere unbekannte Hersteller.
[Bearbeiten] Überarbeitungen des Tornados
Um den in die Jahre gekommenen, trotzdem aber immer noch faszinierenden Tornado auf die sportlichen Belange der heutigen Zeit zu trimmen, wurde er 2000 leicht verändert. Er bekam ein 2. Trapez (für den Steuermann) und einen Gennaker mit 25 m². Außerdem wurde die Segelfläche auf jetzt 17 m² Groß- und 7 m² Focksegel vergrößert.
2005 wurde der Tornado mit einem Mast aus Carbon ausgestattet. Dies hat die Performance weiter erhöht.
[Bearbeiten] Segeln
Der Tornado ist ein typischer Katamaran, und wird in der Regel nur auf einem Rumpf gesegelt (er "fliegt" sozusagen über das Wasser). Dadurch hat er weniger Wasserwiderstand und erreicht Spitzengeschindigkeiten von über 30 Knoten. Dabei ist der Tornado, wie alle Katamarane, bei halbem Wind (Wind kommt von der Seite) oder hart am Wind (Wind kommt von schräg vorne) am schnellsten. Zu hoher Wellengang und zu viel Wind sind aufgrund der kleinen Auflagefläche im Wasser und der großen Segel eine echte Kentergefahr. Die hohen Geschwindigkeiten führten dazu, dass Tornadosegeln auch die "Formel 1 des Segelsports" genannt wurde.
Entscheidend für die relativ hohe Geschwindigkeit ist primär, dass der Katamaran mehr Segelfläche als ein in der Masse vergleichbares Einrumpfboot tragen kann, da er in der Lage ist einen größeren Winddruck aufzunehmen. Dies wird in erster Linie durch das hohe aufrichtende Moment aufgrund der Bootsbreite erreicht. Zusätzlich wird das aufrichtende Moment durch das Verlagern des Mannschaftsgewichtes (ausreiten, Trapez) noch weiter erhöht. Dies ist wiederum beim Katamaran effektiver als beim Einrumpfboot, da ein größerer Hebelarm vorhanden ist.
Durch die profilierten Segel (drehbarer Mast, durchgelattetes Großsegel) wird der aerodynamische Wirkungsgrad der Segel nochmals um rund 20 % erhöht.
Der Tornado wird am schnellsten gesegelt wenn - durch die Krängung bedingt - der Luvrumpf gerade aus dem Wasser kommt. Durch gezielten Einsatz der Trimmeinrichtungen, insbesondere des Travellers, lässt sich der Katamaran bis ca. Windstärke 6 sicher segeln. Eine geübte Crew kann auch stärkere Böen abwettern, das mehr an Wind lässt sich aber nur noch bedingt in Vortrieb umwandeln.
Bei höherem Wellengang kann es zum Unterschneiden kommen. Dabei „bohrt“ sich die Bugspitze des Leerumpfes in einen Wellenberg, was zu einem abrupten Abbremsen und im schlimmsten Fall zu einem Überschlag nach vorne führt.