Taufa’ahau Tupou IV.
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Taufa’ahau Tupou IV. (* 4. Juli 1918 in Nuku’alofa; † 10. September 2006 in Auckland, Neuseeland) war von 1965 bis zu seinem Tod der König von Tonga.
Er war der Sohn der früheren Königin Salote Tupou III. (1900–1965) und ihres Mannes Viliami Tupoulahi. Seine Schulbildung erhielt er überwiegend im Ausland (z. B. an der University of New South Wales in Sydney). Die ersten politischen Ämter übernahm er 1943 als Minister für Bildung und 1944–1949 als Minister für Gesundheit; ab 1949 war er Tongas Premierminister. Nach dem Tod seiner Mutter wurde er am 16. Dezember 1965 zu ihrem Nachfolger gekrönt.
Taufa’ahau Tupou IV. war verheiratet mit Halaevalu Mata’aho (* 1926), mit der er vier Kinder hatte. Sein ältester Sohn George Tupou V. (Tupouto’a; * 4. Mai 1948) wurde am Tag nach seinem Tode zum Nachfolger ernannt. Dessen Bruder Ulukalala Lavaka Ata war von 2000 bis Februar 2006 Premierminister des Landes. Prinz Fatafehi ’Alaivahamama’o Tuku’aho, der wegen der Heirat mit einer Bürgerlichen von der Thronfolge ausgeschlossen worden war, starb am 17. Februar 2004.
1970 proklamierte Taufa’ahau Tupou IV. die vollständige Unabhängigkeit von Großbritannien, das Tonga seit 1900 als Protektorat besetzt hielt. Er führte die erste Tageszeitung von Tonga ein und war der Verwaltungsvorsitzende des ersten Fernsehgesellschaft Tongas.[1]
Taufa’ahau Tupou IV. war Laienprediger der Free Wesleyan Church. Er sprach relativ gut Deutsch und war ein großer Verehrer Bismarcks. Jährlich fuhr er zum Skiurlaub nach St. Moritz.
Er war gegen Kernwaffen und die Versenkung von Nuklearmüll im Pazifik. Allerdings kam es bei den letzten Atomwaffentests der Franzosen in Mururoa zu keinerlei Protesten in Tonga wie in Samoa und Fidschi, was mit der Schenkung einiger alter Schiffe von den Franzosen erkauft wurde. Auch war immer wieder über Jahre im Gespräch wenn es darum ging, Atommüll aus den USA im Kratersee von Niuafo’ou zu versenken.
Taufa’ahau Tupou IV. war eines der schwergewichtigsten Staatsoberhäupter des 20. Jahrhunderts. 1976 wurde der 1,90 Meter große Monarch auf der Gepäckwaage des Flughafens von Tonga mit einem Gewicht von 209,5 Kilogramm gemessen. Für seine Teilnahme an der Hochzeitszeremonie von Prince Charles und Lady Diana im Jahr 1981 musste ein Sondersessel angefertigt werden. Seine Einstellung zu seinem Gewicht änderte sich in den 90er Jahren, als Tupou anfing dramatisch abzunehmen. Er ließ später regelmäßig den Flughafen der Hauptstadt sperren, um die Start- und Landepisten zum Fahrrad fahren zu nutzen.
Im Ausland genoss der König ein hohes Ansehen, da er sich bei Auslandsreisen sehr volksnah gab und als überaus humorvoll galt. Tonga allerdings regierte er vor allem in seinen späteren Lebensjahren zunehmend autokratisch. Er war in einen Investmentskandal verwickelt, Vetternwirtschaft hat darüber hinaus die tongaische Wirtschaft in den letzten Jahren mehr und mehr korrumpiert. Journalisten, die darüber berichteten, wurden an der Ausführung ihrer Arbeit mehrfach gehindert, immer wieder wurden tongaische Zeitungen, die in Neuseeland gedruckt wurden, vom Zoll beschlagnahmt.
Prodemokratische Kandidaten hatten seit den frühen 1990er Jahren beständig an Sitzen im Parlament gewonnen, doch wurden sie routinemäßig überstimmt von den 21 Mitgliedern, die vom König ausgewählt wurden, und den Adelsfamilien.[2]
Tupou starb in einer neuseeländischen Klinik. Sein Tod wurde von dem königlichen Kammerherrn Fielakepa als „friedlich“ beschrieben. Nach seinem Tod wurde ein Monat Staatstrauer angesetzt.
Sein Leichnam wurde nach der Überführung aus Neuseeland am 19. September 2006 in Nuku’alofa beerdigt. Eintausend Sargträger trugen die Bahre mit dem Sarg vom Palast zur Familiengruft der Königsdynastie. Außer dem neuen Monarchen, George Tupou V., wohnten 15.000 Trauergäste (mehr als 10 % der Inselbevölkerung) der von Kanonendonner begleiteten Zeremonie bei. Auch zahlreiche ausländische Ehrengäste waren bei der Beerdigung zugegen, darunter der japanische Kronprinz Naruhito, die neuseeländische Premierministerin Helen Clark und der Herzog und die Herzogin von Gloucester. Der königliche Kaplan hielt am Grab eine Predigt. Anschließend wurde der Sarg unter Begleitung von Musik von Richard Wagner in die Gruft gelassen. Nach der christlichen Bestattung wurden von königlichen Bestattungsmeistern jahrhundertealte Rituale vollzogen. Diese sollen den Übergang des Königs in das „Pulotu“, die polynesische Unterwelt, begleiten.
[Bearbeiten] Weblinks
- Offizieller Webauftritt des Königshauses von Tonga
- Kurzbiografien von Taufa’ahau Tupou IV. und seiner Vorgänger (Englisch)
- Festivitäten des Jahres 1993 anlässlich des 75. Geburtstags des Königs (Dias) (Englisch)
- „A far-sighted monarch“, The New Zealand Herald, 11. September 2006
[Bearbeiten] Quellen
Westfälische Rundschau vom 20. September 2006
- ↑ Michael T. Kaufman: „King Taufa’ahau Tupou IV, Ruler of Tonga, Dies at 88“, New York Times, 12. September 2006
- ↑ „Obituary: Taufa’ahau Tupou IV“, BBC, 11. September 2006
George Tupou I. · George Tupou II. · Salote Tupou III. · Taufa’ahau Tupou IV. · George Tupou V.
Personendaten | |
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NAME | Taufa’ahau Tupou, Siaosi |
KURZBESCHREIBUNG | König von Tonga |
GEBURTSDATUM | 4. Juli 1918 |
GEBURTSORT | Nuku’alofa |
STERBEDATUM | 10. September 2006 |
STERBEORT | Auckland |