Synagoge Turnergasse
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Die Synagoge Turnergasse existierte von 1871 bis 1938 in der Turnergasse 22 im heutigen 15. Wiener Gemeindebezirk Rudolfsheim-Fünfhaus. Die frei stehende Synagoge wurde von der jüdischen Gemeinde des Bezirkes zwischen 1871 und 1872 errichtet.
Das Bauwerk war von Professor Carl König im Stil der italienischen Renaissance mit 496 Sitzen für Männer und 333 Sitzplätzen für Frauen entworfen worden. Im Jahre 1923 erfolgte eine totale Außen- und Innenrenovierung mit einem Kostenaufwand von 170 Millionen Kronen, der zur Gänze durch Spenden der Gemeindemitglieder aufgebracht wurde. Außerdem wurde der zu klein gewordene Betsaal durch einen größeren Anbau ersetzt.
Während der Novemberpogrome („Reichskristallnacht“) vom 9. auf den 10. November 1938 wurde auch diese Synagoge zerstört. Nur eine der 93 Synagogen Wiens bestand diese Tage unbeschadet und existiert noch heute, der Stadttempel im 1. Bezirk. Am 1. Dezember 1939 erging an die Israelitische Kultusgemeinde ein Bescheid, die Ruine abzutragen zu dürfen, was laut Baudienstleitung am 18. Dezember 1941 auch geschah.
Laut Grundbuch ging die Liegenschaft an einen Transportunternehmer aus dem 15. Bezirk zu einem Kaufpreis von 38.500 Reichsmark über. Nach dem Krieg verblieb das Grundstück in Familienbesitz und kam erst 1973 an die Gemeinde Wien. Diese errichtete in den Jahren 1976 bis 1979 eine Wohnhausanlage.
Im Jahre 1988 wurde an dem Gemeindebau eine Gedenktafel angebracht.
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Koordinaten: 48° 11′ 32" N, 16° 20′ 07" E
