Sven Thiele

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Sven Thiele (* 12. Mai 1969 in Merseburg) ist ein ehemaliger deutscher Ringer der Weltklasse.

Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 2 Internationale Erfolge 3 Deutsche Meisterschaften 4 Quellen

[Bearbeiten] Werdegang

Sven Thiele begann 1979 in Merseburg mit dem Ringen. Da sein großes Talent frühzeitig erkannt wurde, wurde er an die Kinder- und Jugendsportschule Halle delegiert. Als Mitglied des SV "Chemie" Halle wurde 1982 Rainer Kamm sein Trainer, der ihn bis 1987 in die deutsche und bald auch in die Weltklasse der Freistilringer im Schwergewicht führte. Seine erste deutsche Meisterschaft im Schwergewicht gewann er im Jahr 1992 und besiegte dabei den amtierenden Weltmeister Andreas Schröder aus Jena. Nach der deutschen Wiedervereinigung wechselte er zunächst zum KSV Witten, startete aber auch für den AC Bavaria Goldbach, die WKG Merseburg-Halle und den 1. Luckenwalder Ringerclub. 15 Jahre lang rang er in der ersten deutschen Bundesliga und ist augenblicklich für den KFC Leipzig in der 2. Bundesliga aktiv.

Seinen Einstand auf der internationalen Ringermatte gab Sven der der Europameisterschaft 1993 in Istanbul. Er belegte dort gleich einen guten 4. Platz, da er im Kampf um die Bronzemedaille gegen den Russen Gennadi Schilzow bei einem Punktestand von 0:0 durch Kampfrichterentscheid verlor.

Bei den Europameisterschaften 1994 in Rom mußte er noch Lehrgeld bezahlen und belegte nur den 9. Platz. Aber bereits ein Jahr später bewies er bei der Weltmeisterschaft in Atlanta sein Können und wurde Vizeweltmeister. Er erzielte dabei Schultersiege über Neal Kranz aus Guam, Feng Aigang aus China, einen Punktsieg über Zaza Turmanidze aus Georgien und unterlag im Finale dem US-amerikanischen Olympiasieger Bruce Baumgartner kanpp mit 0:1 nach Punkten.

Auch 1996 gelang Sven ein großer Erfolg, denn er wurde in Budapest Vizeeuropameister, gestoppt nur im Finale vom amtierenden Weltmeister Mahmut Demir aus der Türkei.

Auch in den nächsten Jahren erreichte er bei den Europameisterschaften seine besten Ergebnisse. 1997, 1999, 2000 und 2001 gewann er jedesmal die Bronzemedaille und 2002 u. 2004 erreichte er noch hervorragende 4. Plätze. Bei den Olympischen Spielen gelang es ihm leider nie eine Medaille zu erringen. Mehrmals stand er knapp davor, verlor aber immer die entscheidenden Kämpfe, die zum Einzug in die Medaillenränge geführt hätten. So belegte er in den Jahren 1996, 2000 und 2004 den 6., 7. und 9. Platz. Bei den Weltmeisterschaften erging es ihm ähnlich, er erzielte viele Plazierungen unter den 10 besten Ringern der Welt, aber nach 1995 keinen Medaillengewinn mehr.

Ein Prestigeerfolg gelang ihm schließlich noch im Jahr 2001 mit dem Titelgewinn bei der Militär-Weltmeisterschaft. Auch bei vielen anderen hochkarätig besetzten Turnieren stand Sven seinen Mann, gewann einige dieser Turniere und landete häufig unter den drei ersten Siegern.

Sven Thiele ist Elektromeister, war während seiner aktiven zeit als Ringer Hauptfeldwebel der Bundeswehr und ist jetzt Ringertrainer am Leistungszentrum Leipzig.

Die Ergebnisse der Meisterschaften und einiger anderer Turniere, an denen Sven Thiele teilnahm, sind aus den folgenden Abschnitten nachzulesen.

[Bearbeiten] Internationale Erfolge

(OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft, F = Freistil, S = Schwergewicht, bis 1996 bis 100 kg Körpergewicht und ab 1997 von 97 kg bzw. 96 kg Körpergewicht bis 130 kg bzw. 120 kg Körgergewicht, SS = Superschwergewicht, bis 1996 von 100 bis 130 kg Körpergewicht)

• 1987, 2. Platz, Junioren-WM in Burnaby/Kanada, F, S, hinter Arawat Sabejew, UdSSR u. vor Marin Michailow, Bulgarien;
• 1987, 5. Platz, Junioren-EM in Kattowitz, F, SS, hinter Oleg Naniew, UdSSR, Mahmut Demir, Türkei u. Iwailo Barschew, Bulgarien;
• 1988, 7. Platz, Junioren-EM in Walbrzych/Polen, F, S, Sieger: Arawat Sabejew vor Senol Karagöz, Türkei u. Sotir Gotschew, Bulgarien;
• 1989, 4. Platz, Junioren-WM in Ulan-Bator, F, SS, hinter Andrej Schumilin, UdSSR, Atanas Geguskow, Bulgarien u. Andrew Borodew, Kanada;
• 1993, 1. Platz, Grand-Prix-Turnier "Akropolis" in Athen, F, SS, mit Siegen über Samer, Syrien, Petros Bourdouis, Griechenland u. Andreas Schröder, Deutschland;
• 1993, 4. Platz, EM in Istanbul, F, SS, hinter Mahmut Demir, Mirabi Valiew, Ukraine u. Gennadi Schiltzow, Russland u. vor Alexej Medwedew, Weißrussland u. Kiril Barbutow, Bulgarien;
• 1994, 9. Platz, EM in Rom, F, SS, Sieger: Mirabi Valiew vor Mahmut Demir u. Andrej Schumilin;
• 1994, 11. Platz, WM in Istanbul, F, SS, Sieger: Mahmut Demir vor Bruce Baumgartner, USA u. Alexej Medwedew;
• 1995, 7. Platz, EM in Fribourg/Schweiz, F, SS, hinter Mahmut Demir, Valiew, Leri Chabelow, Russland, Medwedew, Zsolt Gombos, Ungarn u. Petros Bourdoulis;
• 1995, 2. Platz, WM in Atlanta, F, SS, hinter Bruce Baumgartner u. vor Leri Chabelow, Zaza Turmanidze, Georgien, Mahmut Demir u. Igor Klimow, Kasachstan;
• 1996, 2. Platz, EM in Budapest, F, SS, hinter Mahmut Demir u. vor Mirabi Valiew, Alexej Medwedew, Zsolt Gombos u. Georgi Kairinow, Russland;
• 1996, 3. Platz, Großer Preis von Deutschland in Leipzig, F, SS, hinter Alexej Medwedew u. Gennadi Schiltzow u. vor Juri Schobitko, Ukraine, Heiko Geffke, Deutschland, Petros Bourdoulis u. Mahmut Demir;
• 1996, 6. Platz, OS in Atlanta, F, SS, hinter Mahmut Demir, Alexej Medwedew, Bruce Baumgartner, Schumilin u. Alexander Kowalewski, Kasachstan;
• 1997, 1. Platz, "Dan-Kolew"-Turnier in Sofia, F, S, vor Arawat Sabejew u. Zekeriya Güclü;
• 1997, 3. Platz, EM in Warschau, F, S, hinter David Musulbes, Russland u. Alexej Medwedew u. vor Aydin Polatci, Türkei, Juri Schobitko u. Krassimir Kotschew, Bulgarien;
• 1997, 1. Platz, "CISM"-Ringerturnier in Kiew, F, S, vor Schumilin u. Dirk Winterfeldt, Deutschland;
• 1997, 7. Platz, WM in Krasnoyarsk, F, S, hinter Güclü, Alexis Rodriguez, Kuba, Musulbes, Tom Eriksson, USA, Alexej Medwedew u. Juri Schobitko;
• 1998, 2. Platz, "Dan-Kolew"-Turnier in Sofia, F, S, hinter Güclü u. vor Mohammedmahdi Parijama, Iran;
• 1998, 5. Platz, World-Cup-Turnier in Stillwater/USA, F, S, hinter Schumilin, Eriksson u. Ali Reza Rezaie, Iran u. vor Hiroyoshi Obata, Japan;
• 1998, 4. Platz, EM in Bratislawa, F, S, hinter Aydin Polatci, Milan Mazac, Slowakei u. Musulbes u. vor Alex Modebadze, Georgen u. Alexej Medwedew;
• 1998, 1. Platz, Großer Preis von Deutschland in Leipzig, F, S, vor Dirk Winterfeldt, Igor Klimow, Zekeriya Güclü u. Wladimiros Joakimidis, Griechenland;
• 1998, 9. Platz, WM in Teheran, F, S, Sieger. Alexis Rodriguez vor Rasul Khadem, Iran u. Andrej Schumilin;
• 1999, 3. Platz, World-Cup-Turnier in Spokane/USA, F, S, hinter Kerry McCoy, USA u. Alexis Rodriguez und vor Wayne Weathers, Kanada u. Ebrahim Muhraban, Iran;
• 1999, 3. Platz, EM in Minsk, F, S, hinter Schumilin u. Polatci u. vor A. Medwedew, Modebadze u. Bojidar Boyadschiew, Bulgarien;
• 1999, 6. Platz, WM in Ankara, F, S, hinter Stephen Neal, USA, Schumilin, Abbas Jadidi, Iran, Rezep Aschkabaliew, Aserbaidschan u. Aydin Polatci;
• 2000, 3. Platz, EM in Budapest, F, S, hinter Marek Garmulewicz, Polen u. Davis Musulbes u. vor Aschkabaliew, Peter Pecha, Tschechien u. Schobitko;
• 2000, 7. Platz, OS in Sydney, F, S, hinter Musulbes, Artur Taymazow, Usbekistan, Alexis Rodriguez, Abbas Jadidi, Kerry McCoy u. Alexej Medwedew;
• 2001, 3. Platz, EM in Budapest, F, S, hinter David Musulbes u. Modebadze u. vor Otto Aubeli, Ungarn, Iwan Istschenko, Ukraine . Theofilos Ampatzi, Griechenland;
• 2001, 2. Platz, Großer Preis von Deutschland in Leipzig, F, S, hinter Musulbes u. vor Tolga Topcu, Markus Hamann, Deutschland u. Tomas Szewczyk, Polen;
• 2001, 1. Platz, World-Military-Championships in Split, F, S, vor Juri Schobitko, Nikolai Telegin, Russland, Frank Workman, USA u. Tolga Topcu, Türkei;
• 2001, 16.Platz, WM in Sofia, F, S, Sieger: David Musulbes vor Artur Taymazow u. A. Rodriguez;
• 2002, 4. Platz, World-Cup-Turnier in Spokane/USA, F, S, hinter Kerry McCoy, Oleg Kuprpiakow, Russland u. Usukhbay Gelegjamts, Mongolei u. vor Eric Kirschner, Kanada u. Jung Chun-Mo, Korea;
• 2002, 4. Platz, EM in Baku, F, S, hinter Musulbes, David Otiaschwili, Georgien u. Zekeriya Güclü u. vor Boyadschiew u. Schobitko;
• 2002, 2. Platz, Turnier in Matanzas/Kuba, F, S, hinter A. Valera, Kuba;
• 2003, 8. Platz, EM in Riga, F, S, Sieger. David Musulbes vor Sergej Pryadun, Ukraine u. Alex Modebadze;
• 2003, 1. Platz, Großer Preis von Deutschland in Leipzig, F, S, vor Markus Hamann, Otto Aubeli, Dimitrius Theodoridis, Griechenland u. Jaroslaw Jankowski;
• 2003, 11. Platz, WM in New York, F, S, Sieger: Artur Taymazow vor Kerry McCoy u. Ali Reza Rezaie;
• 2003, 2. Platz, Turnier in Matanzas/Kuba, F, S, hinter Alexis Rodriguez u. vor Boyadschiew, Bulgarien;
• 2003, 1. Platz, World-Cup-Turnier in Boise/USA, D, S, vor Kuramagomed Kuramagomedow, Russland, Kerry McCoy u. Sergej Pryadun;
• 2004, 4. Platz, EM in Ankara, F, S, hinter Aydin Polatci, Karamagomed Karamagomedow, u. Sergej Pryadun u. vor Radoslaw Jankowski, Polen u. David Otiaschwili;
• 2004, 3. Platz, Großer Preis von Deutschland in Leipzig, F, S, hinter Valladi Masumi, Iran u. Rares Chintojan u. vor Netoras Batzelas, Griechenland, Markus Hamann u. Marek Garmulewicz;
• 2004, 9. Platz, OS in Athen, F, S, Sieger: Artur Taymazow vor Ali Reza Rezaie u. Aydin Polatci;
• 2006, 15. Platz, EM in Moskau, F, S, Sieger: Kuramagomed Kuramagomedow vor Iwan Istschenko, Ukraine u. Rares Chintojan, Rumänien;

[Bearbeiten] Deutsche Meisterschaften

• 1992, 1. Platz, F, SS, vor Andreas Schröder, Aalen,
• 1993, 1. Platz, F, SS, vor Andreas Schröder,
• 1994, 1. Platz, F, SS, vor Andreas Schröder,
• 1995, 1. Platz, F, SS, vor Andreas Schröder,
• 1996, 1. Platz, F, SS, vor Andreas Schröder u. Heiko Geffke, Mohlsdorf,
• 1997, 1. Platz, F, S, vor Dirk Winterfeldt, Witten u. Raik Stichling, Kornwestheim,
• 1998, 1. Platz, F, S, vor Thomas Dybiona, Magdeburg u. Detlef John, Wiesental,
• 1999, 1. Platz, F, S, vor Dirk Petzold, Neckargartach u. Detlef John,
• 2000, 1. Platz, F, S, vor Raimund Schulnies, Haslach u. Ludwig Schneider, Ziegelhausen,
• 2001, 1. Platz, F, S, vor Raimund Schulnies u. Ronny Wegner, Aue,
• 2002, 1. Platz, F, S, vor Martin Moizek, Neuß u. Detlef John,
• 2003, 1. Platz, F, S, vor Ludwig Schneider u. Andre Lenz, Rostock,
• 2004, 1. Platz, F, S, vor Markus Eichin, Adelhausen u. Markus Hamann, Jena,
• 2005, 1. Platz, F, S, vor Markus Hamann u. Thomas Tonn, Luckenwalde,
• 2006, 1. Platz, F, S, vor Daniel Strumpf, Jena u. Martin Siddiqui, Schriesheim

[Bearbeiten] Quellen

• 1) International Wrestling Database der Universität Leipzig,
• 2) Fachzeitschrift "Der Ringer", Nummern: 04/93, 05/93, 04/94, 09/94, 06/95, 04/96, 04/98, 05/98, 07/08/98, 10/98, 04/99, 05/99, 10/99, 04/00, 10/00,
• 3) "Hundert Jahre Ringen in Deutschland", Verlag "Der Ringer", Niedernberg, 1991