Sturmfeder von Oppenweiler

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Die Herren Sturmfeder von Oppenweiler (später auch von Sturmfeder, von Bentzel-Sturmfeder-Horneck und von Sturmfeder-Horneck) sind als begüterte Familie seit dem hohen Mittelalter nachgewiesen. Sie stammen aus Oppenweiler bei Backnang ab und hatten Besitztümer in Rheinhessen und Württemberg.

Der Stammbaum wird zurückgeführt auf Regina Sturmfederin, welche um 970 einen Arnold von Berglingen geheiratet habe. Ein Philipp von Sturmfeder soll sich 1197 mit einer Gutte von Westerstetten vermählt haben. Die Sturmfeder sollen ihren Stammsitz in Oppenweiler gehabt haben und führen dasselbe Wappen wie die Herren von Helfenberg, die nach 1354 ausstarben und deren Güter bei Ilsfeld, darunter Burg Stettenfels, zur Hälfte an die Sturmfeder fielen. Ein Burckhard Sturmfeder von Oppenweiler, Herr zu Sturmfeder und Gruppenbach, war Württembergischer Rat und fiel 1377 gemeinsam mit einigen seiner Brüder in der Schlacht zu Reutlingen. 1388 wurden sie Ortsherren über Aspach. 1396 erhielt ein Friedrich von Sturmfeder von Graf Eberhard von Württemberg „ein Pflug Acker im Schotzacher Holz“ zu Lehen. Im 15. Jahrhundert sollen die Herren Sturmfeder den Vorgängerbau des heutigen Unteren Schlosses in Talheim errichtet haben. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts wurde Burg Stettenfels von Württemberg erobert. Ein Eberhard wurde 1525 von einem aufrührerischen Bauern in Weinsberg umgebracht. Als im Jahre 1562 Hans von Sturmfeder das Erbe unter seinen Kindern aufteilte, erhielt die jüngste Tochter Katharina das Gebiet von Schatthausen. Ein Andreas wird 1626 als Ritter des Johanniterordens erwähnt.

1640 ehelichte ein Phlipp Friedrich eine Maria Magdalena Dorothea von Lerch (Lerckell), die das Schloss in Dirmstein mit in den Familienbesitz brachte und deren Enkel Marsilius Franz Sturmfeder von Oppenweiler († 1744) dort durch seinen Hader mit der Obrigkeit legendär wurde. Er ließ den siegreichen Ausgang dieses Zwists 1738 als Kampf mit einem Drachen auf dem Michelstor des inzwischen nach ihm Sturmfedersches Schloss benannten Bauwerks verewigen. In der Nähe befindet sich auch der ebenfalls nach ihm benannte (aber ältere) Sturmfedersche Kellergarten. Auf Marsilius soll auch die Schreibung von Sturmfeder zurückgehen, die dieser eigenmächtig einführte und die bis zum Aussterben dieses Familienzweiges beibehalten wurde. Vor 1731 hatten die Sturmfeder die Ortsherrschaft über Gau-Odernheim, 1736 erwarb Marsilius Grundbesitz in Flörsheim, später auch in Steinbach am Donnersberg. 1782 wurde in Oppenweiler das markante achteckige Wasserschloss (heute Rathaus) durch die von Sturmfeder errichtet. Das Schloss in Dirmstein wurde um 1800 enteignet. Ein Franz Friedrich von Sturmfeder war von 1812-1818 Bischof von Augsburg. Von 1891 bis 1821 wird dort ebenfalls ein Franz Friedrich von Sturmfeder erwähnt. Der letzte Namensträger des Oppenweiler Zweiges der von Sturmfeder starb 1901.

Der Ilsfelder Stamm führte durch Verwandtschaft mit den Horneck von Hornberg den Namen von Bentzel-Sturmfeder-Horneck. Die Familie lebt dort heute noch als von Sturmfeder-Horneck. Das ehemalige Lehensgebiet von 1396 befindet sich bis heute nahezu unverändert im Privatbesitz der Familie, die mittels der Gräflich Bentzel-Sturmfeder-Horneck'schen Kommanditgesellschaft dort ein Weingut betreibt.

Wasserschloss Oppenweiler von 1782

Sturmfedersches Schloss in Dirmstein

[Bearbeiten] Quellen

• Johann Brandmüller:Historisches und geographisches Lexikon Band II. 1726
• Johann Friedrich Gauhen: Genealogisch-Historisches Adels-Lexicon. Verleger: Johann Friedrich Gleditsch, Leipzig 1740