Stedingerkrieg
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Der Stedingerkrieg
Die Stedinger aus Stedingen waren ein Bauernvolk, das bei der Kolonisation in den Marschen beiderseits der Unterweser im 12. Jahrhundert eine besonders günstige Rechtsstellung erlangt hatte. Sie nutzten die unruhige Zeit der Kämpfe zwischen staufischer und welfischer Partei und zerstörten immer wieder die zu ihrer Beherrschung errichteten Burgen. Die Bauernrepublik der Stedinger konnte in diesen unruhigen Jahren, entgegen dem Interesse des Bischofs und des Adels, praktisch ihre Unabhängigkeit erringen.
Erzbischof Gerhard II rief im März 1230 eine Provinzialsynode nach Bremen ein. Auf ihr wurden die Stedinger zu Ketzern erklärt, da sie sich der Kirche widersetzten, Klöster und Kirchen verbrannten, mit Hostien Missbrauch trieben und Geister- und Wahrsager befragten. Gerhard II suchte Unterstützung bei Papst Gregor IX. Und forderte zur Bekehrung, Bekämpfung und Ausrottung der Stedinger auf. Den Bürgern Bremens wurde bei einer Teilnahme am Krieg gegen die Stedinger großzügige Rechte und Vergünstigungen zugesprochen. So wurde den Bürgern Zölle und Abgaben erlassen, die Befreiung der Kaufleute von der Heeresfolge versprochen und ein Drittel der Beute des Stedingerkrieges angeboten.
Mit diesen Zusagen war nicht nur die finanzielle Hilfe der Stadt sichergestellt, sondern auch der Einsatz von Schiffen und die Versorgung des Heers. Ein geistlicher Ansporn gab Papst Gregor IX. Er versprach 1233 bei den Kampf gegen die Stedinger den gleichen Ablass, wie es für den Zug ins Heilige Land vorgesehen war. Die norddeutschen Bischöfe und die Dominikaner wurden zum Kreuzzug aufgefordert.
Der Krieg war von brutalen Verwüstungen geprägt und viele Stedinger wurden auf dem Scheiterhaufen verbrannt. 1234 unterlagen die Stedinger Bauern endgültig den blutigen Kämpfen. Gewinner des schrecklichen Krieges waren der Erzbischof und mehrere adelige Herrscher, die sich das gewonnene Land aufteilten. Die politische Stellung Bremens wurde durch die Teilnahme am Stedingerkreuzzug außerordentlich gestärkt.
