Sieben (Größentrennung)
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Sieben ist ein Verfahren zur Größentrennung (Klassieren) von Schüttgütern, die dazu auf ein Sieb gegeben werden, das in Rotation versetzt oder geschüttelt wird. Technisch wird dies zum Beispiel in einer Mühle mit dem Plansichter, einer Taumelsiebmaschine oder Vibrationssiebmaschine ausgeführt. Industrielle Siebe können Durchmesser von über zwei Metern haben und sind oft in mehreren Sieblagen übereinander angeordnet. Auch die Trennung von Festkörpern und Flüssigkeiten, z.B. bei der Papierherstellung, kann durch Sieben erfolgen, wozu aber meist das verwandte Verfahren der Filtration benutzt wird. Verwendet werden Siebverfahren in der Chemie und Pharmazie, in der Nahrungsmittelindustrie, z.B. bei Gewürzen, für Futter- und Düngemittel, Steine und Erden, bei der Verwertung von Holz- oder Kunststoffspänen und im Sandkasten.
Gründe für das Sieben:
- Klassieren: Um aus einem Gemisch eine oder mehrere Fraktionen mit definierter Kornverteilung zu erhalten
- Schutz von Anlagen: um Überkorn (zu große Teile) auszusortieren, um Verstopfung, Beschädigung zu vermeiden
- Entstauben: Anhaftendes Feinkorn wird abgetrennt
- Sortieren: wenn mit der Korngröße auch andere Eigenschaften einhergehen (z.B. Mehl und Kleie)
- zur Partikelgrößenanalyse. Mit einem Sieb und einer Waage erhält man den Anteil der Partikel, die größer bzw. kleiner sind als die Siebmaschenweite.
Prinzip: Die Treibkraft für das Sieben ist in der Regel die Schwerkraft. Um Partikel möglichst oft mit dem Sieb in Kontakt zu bringen, wird durch Schwingen, Vibrieren und Taumeln das zu trennende Gut bewegt. Das Sieben ist bestimmt durch die Durchtrittswahrscheinlichkeit eines Korns bei einer Maschenweite.
Gerade auch bei maschinellen Siebverfahren ist die Reinigung des Siebs wichtig. Sie kann mit Ultraschall, Druckluft, Bürsten, oder mit auch mit Gummibällen erfolgen, die von unten gegen das Sieb hüpfen.
Siehe auch: die Zahl Sieben, Sieb, Plansichter, Sichter