Schräglage
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Schräglage bezeichnet die Ausrichtung eines Objektes zur einem horizontalen oder einem vertikalen (lotrechten) Bezugssystem oder die relative Lage zwischen einzelnen Objekten. Bei Fortbewegungsmitteln bezeichnet Schräglage die Neigung eines Objektes um seine Längsachse gegenüber der Normal- oder Ruhelage.
Im übertragenen Sinn bedeutet Schief- oder Schräglage eine materielle oder kommunikative Situation, die dem Thema nicht angemessen ist, oder eine subtile Form der Diskriminierung.
[Bearbeiten] Schräglage bei Flugzeugen
Beim Fliegen garantiert nur die richtige Schräglage einen aerodynamisch korrekten Kurvenflug. Der Pilot prüft dies mit der Kugellibelle am Wendezeiger (die in Mittellage bleiben muss), oder mit dem Künstlichen Horizont. Im Passagierflug ist die maximal übliche Schräglage 30°, was bei der Standard-Reisegeschwindigkeit einer Drehrate von etwa 3°/s entspricht. Solche "Standardkurven", die für 180° Richtungsänderung 1 Minute benötigen, werden u.a. bei Warteschleifen verwendet. Für die Passagiere ist nur der Moment des Einleitens des Kurvenfluges zu bemerken.
Im Segelflug werden zum Ausnutzen enger thermischer Aufwinde auch größere Schräglagen geflogen. Aufgrund der – mit zunehmender Schräglage schnell größer werdenden – Fliehkraft wird allerdings von den Tragflächen zusätzlicher Auftrieb benötigt. Das führt aufgrund des dafür nötigen größeren Anstellwinkels und gegebenenfalls auch höherer Geschwindigkeit zu einem erhöhten Strömungswiderstand, der wiederum stärkeres Sinken zur Folge hat. Das Kreisen in einem engen Aufwind erfordert daher einige Erfahrung, damit die erhöhte Sinkgeschwindigkeit nicht das erhoffte Steigen im Aufwind wieder zunichte macht.
Die Überwachung der Schräglage kann durch Sichtnavigation (Horizontschräge) oder durch Navigationsinstrumente erfolgen (Künstlicher Horizont und/oder Wendezeiger). Im Linienflug wird sie meist vom Autopiloten übernommen.
Im Kunstflug werden fallweise Schräglagen bis 90° geflogen, um einen besonders raschen Kurvenflug zu ermöglichen. Allerdings kommt es dabei zu starken Beschleunigungen, was die Flugzeugstruktur bzw. den Piloten zusätzlich belastet.