Schlacht um Tai'erzhuang
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Schlacht um Tai'erzhuang | |||||||
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Teil des Zweiten Japanisch-Chinesischen Krieges | |||||||
Häuserkämpfe in Tai'erzhuang |
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Kontrahenten | |||||||
Befehlshaber | |||||||
Li Zongren, Han Fuqu†, Pang Bingxun, Sun Lianzhong, Sun Zhen, Tang Enbai, Wang Mingzhang†, Zhang Zizhong | Rensuke Isogai (10. Div.), Itagaki Seishiro (5. Div.) |
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Truppenstärke | |||||||
100.000 Mann in 10 Divisionen |
30.000 Mann in 2 Divisionen |
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Verluste | |||||||
30.000 | 16.000 |
Zweiter Japanisch-Chinesischer Krieg |
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Mandschurei-Krise ( Mukden-Zwischenfall – Schlacht um Shanghai (1932) ) – Zwischenfall an der Marco-Polo-Brücke – Schlacht um Shanghai (1937) – Schlacht um Xuzhou – Schlacht um Tai'erzhuang – Schlacht um Changsha (1939) – Hundert-Regimenter-Offensive – Schlacht um Changsha (1941) – Schlacht um Changsha (1942) – Schlacht um Changsha (1944) |
Die Schlacht um Tai'erzhuang fand vom 24. März bis zum 7. April 1938 statt und war eine Schlacht des Zweiten Japanisch-Chinesischen Kriegs zwischen Armeen der chinesischen Kuomintang und Japan. Einige Historiker betrachten die Schlacht als Teil der Schlacht um Xuzhou.
Tai'erzhuang liegt am Ostufer des Kaiserkanals und war zur damaligen Zeit eine frontnahe Garnisonsstadt nordöstlich von Xuzhou. Der Name stand auch für eine lokale Bahnverbindung von Lincheng. Xuzhou selbst war ein Knotenpunkt der Jinpu- und Longhai-Bahn. Zudem befand sich dort das Hauptquartier der 5. Kriegszone der KMT.
Die Schlacht fußte auf einem japanischen Plan zur Einnahme von Xuzhou, aber die Japaner bedachten nicht die Möglichkeit, die die chinesischen Generale Li Tsung-jen and Pai Chung-hsi entsannen, nämlich die Japaner bei Tai'erzhuang einzukesseln. Die Japaner waren auch zu selbstsicher, um die große Zahl der vermeintlichen Bauern, die in die Tausende ging, zu beachten, die Kommunikations- und Nachschubwege behinderten und sabotierten. Auch künstliche Überschwemmungen und Anschläge auf Eisenbahnlinien gehörten zu den Sabotageakten. Ab Ende März mussten die japanischen Truppen aus der Luft versorgt werden, aber die Menge der abgeworfenen Güter reichte bei weitem nicht.
Am 28. März untertunnelte eine kleine Gruppe japanischer Soldaten die Stadtmauern von Tai'erzhuang und versuchten die Stadt von innen heraus zu erobern. Sie wurden jedoch von den chinesischen Verteidigern entdeckt und getötet. In der nächsten Woche beanspruchten beide Seiten Teile der Stadt und des Umlandes für sich. Viele Soldaten fielen bei kleineren Schießereien und Handgranatenscharmützeln.
Schließlich starteten die Japaner einen Frontalangriff auf die Stadt, berücksichtigten dabei aber nicht die deutlich größere Zahl der chinesischen Verteidiger. Als diese am 6. April noch weitere Verstärkung erhielten, gelang die Loslösung aus der japanischen Einzingelung und die Belagerer zogen sich zurück. Einen noch größeren Erfolg in der Schlacht konnten die Chinesen nicht erreichen, da ihre Truppen den Japanern nicht nachsetzten.
Trotz der Siegesfeiern in Hankow und anderen chinesischen Städten bestritten die Japaner tagelang die Niederlage und machten sich über die Zeitungsbericht lustig. Doch weltweit erschienen in den Zeitungen weiterhin entsprechende Artikel, die Mitte April in Tokio eine Kabinettskrise auslösten.
Mit dem Erfolg in Tai'erzhuang gelang den Nationalchinesen der erste große Sieg ihrer Koalition. Die Schlacht räumte mit dem Mythos der japanischen Unbesiegbarkeit auf und führte zu einer nicht zu unterschätzenden moralischen Unterstützung der Chinesen.
1986 verfilmten die beiden chinesischen Regisseure Yang Guangyuan und Zhai Junjie die Schlacht in dem gleichnamigen Dokumentarepos.