Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Schlacht bei Satala - Wikipedia

Schlacht bei Satala

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Schlacht bei Satala
Ort der Schlacht bei Satala in Armenien

Ort der Schlacht bei Satala in Armenien

Konflikt Kampf um Armenien
Datum Sommer 297
Ort Satala (heute Sadak)
Ergebnis Römischer Sieg
Kontrahenten
Römer Sasaniden
Befehlshaber
Galerius Narseh
Truppenstärken
Unbekannt Unbekannt
Verluste
Unbekannt Unbekannt
Galerius
vergrößern
Galerius

In der Schlacht bei Satala besiegten die Römer unter dem Caesar (in der Spätantike: Unterkaiser) Galerius ein sasanidisches Heer unter ihrem Großkönig Narseh vernichtend. Im Frieden von Nisibis mussten die Sasaniden großzügige Zugeständnisse machen, die erst Schapur II. im Frieden von 363 revidieren konnte.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Vorgeschichte

Siehe auch: Römisch-Persische Kriege

Nach Beendigung der Thronwirren, die nach dem Tod von Bahram II. ausgebrochen waren, fühlte sich der sasanidische Großkönig Narseh in der Lage die Großmachtpolitik, die sein Vater Schapur I. bzw. dessen Vorgänger Ardaschir I. betrieben hatten, wiederaufzunehmen. Eine günstige Gelegenheit fand er, als er die starken Kräfte des Diokletian in Ägypten, wo sich Domitius Domitianus zum Gegenkaiser ausgerufen hatte, gebunden sah. Im Herbst 296 fiel er in Armenien ein und vertrieb den von den Römern installierten Regenten, Trdat III. Dann überquerte er den Tigris und griff das römische Mesopotamien an. Ein Einfall in Syrien, wie ihn Theophanes oder Johannes Zonaras beschreiben, wird in der heutigen Forschung ausgeschlossen. Diokletian wies seinen Caesar Galerius an, die Verteidigung irgendwie offensiv zu gestalten um Narseh hinzuhalten, ohne jedoch alles aufs Spiel zu setzen, bis er selbst mit Truppen aus Ägypten eingreifen konnte.

Zur ersten militärischen Konfrontation kam es, als 296 Galerius den Euphrat zwischen Carrhae (dem heutigen Harran) und Callinicum (heute: Ar-Raqqah) überschritt, bei der jedoch der Caesar eine empfindliche Niederlage erlitt und er sich nach Syrien zurückziehen musste. Ursache dafür war eine zu hastig und mit einer zu geringen Streitmacht geführte Aktion. Als Diokletian in Syrien eintraf und davon erfuhr, ließ er seinen Caesar seinen Unmut spüren und ihn in purpurnen Gewändern neben seinen Wagen herlaufen. Trotz dieser Demütigung bekam Galerius erneut eine Chance. Er verstärkte sein Heer mit gotischen Hilfstruppen aus dem Donauraum und marschierte im Sommer 297 (oder 298) in Armenien ein, wohin sich Narseh zurückgezogen hatte, um die eroberten Gebiete zu sichern. Diokletian zog mit einem zweiten Heer nach Mesopotamien, einerseits um das Gebiet wieder in römische Hand zu bringen, andererseits um die südliche Flanke des Galerius zu decken.

[Bearbeiten] Verlauf

Die antiken Autoren Eutropius und Festus geben an, dass Galerius mit einigen Begleitern, in Bauerntracht gekleidet, zum Lager des Großkönigs bei Satala (heute nahe dem Dorf Sadak in der türkischen Provinz Gümüshane) aufbrachen, um diese auszuspionieren. Die Lage des Lagers legt die Vermutung nahe, dass Narseh einen weiteren Angriff, diesmal Richtung Kappadozien plante. Dass Galerius, als Teil des Herrscherkollegiums, eine so gefährliche Mission anführte, ist jedoch äußerst zweifelhaft. Als gesichert gilt jedoch, dass Galerius das unvorbereitete, sasanidische Heer angriff und vernichtend schlug. Narseh konnte mit Mühe und Not entkommen, musste jedoch seine gesamte Familie, seinen Harem und einen beträchtlichen Teil des Staatsschatzes zurücklassen. Dies war das erste Mal seit Bestehen des Sasanidenreiches, dass er eine so herbe Niederlage hinnehmen musste. Theophanes und Zonaras berichten, Galerius habe Narses bis nach Persien hinein verfolgt, Johannes Malalas schreibt sogar bis Indien, was jedoch sehr unwahrscheinlich klingt. Allein Diokletians Beschluss, sich auf das Erreichte zu bescheiden und auf weitere Eroberungen zu verzichten, ersparte dem Sasanidenreich eine weitere Demütigung. Somit brach Galerius die Verfolgung ab und zog sich nach Mesopotamien zurück, obwohl es ihm sicher gelegen hätte, den Siegeszug des Carus zu wiederholen.

Nach der Schlacht erhielt Galerius die Erlaubnis einen Triumphbogen in Thessaloniki zu errichten (siehe Galeriusbogen).

[Bearbeiten] Auswirkungen

Bei der Zusammenkunft in Nisibis (heute Nusaybin), das zwischenzeitlich von Diokletian erobert worden war, wurden die Friedensbedingungen festgelegt. Narses, der seinen Vertrauten Appharbas als Unterhändler nach Nisibis schickte, war darauf bedacht, die Freilassung seiner Angehörigen, die nach Daphne, einem Vorort von Antiochia, gebracht wurden, und einen für das Sasanidenreich günstigen Frieden auszuhandeln. Auf die Worte des Gesandten, die für die Gleichberechtigung und gegenseitige Anerkennung plädierten, reagierte Galerius wütend: Das Schicksal des gefangenen Valerian von 260 spreche eine andere Sprache, sicherte jedoch eine ehrenvolle Behandlung der Gefangenen zu. Ergebnis der ersten Verhandlungen war die Entsendung des magister memoriae Probus Sicorius zu Narseh, der nahe dem Fluss Asprudis in Medien weilte, um ihm die konkreten Friedensbedingungen vorzulegen. Die Gesandtschaft soll lange hingehalten worden sein, um zu demonstrieren, dass das Sassanidenreich trotz der Niederlage immer noch in der Lage ist, Rom die Stirn zu bieten.

In den folgenden Gesprächen wurden beschlossen, dass die Gebiete Ingilene, Sophene, Sophanene, Arzanene, Korduene und Zabdikene, „also das Gebiet nördlich des römischen Mesopotamiens, damit nördlich des Izalas-Gebirge und östlich vom Euphrat zu beiden Seiten des oberen Tigris über den Nymphios weg und mit Korduene ostwärts bis an die Grenze von Atropatene"[1], an Rom abgetreten wurden. Jedoch wurden diese nicht direkt von Rom regiert, sondern in Form der im Orient üblichen Satrapienverwaltung. Mesopotamien sollte wieder unter römischer Herrschaft stehen und der Tigris die natürliche Grenze sein. Armenien erhielt den befestigten Ort Zintha an der Grenze Mediens als Ausgleich für die an Rom abgetretenen, armenischen Gebiete. Das sasanidische Reich musste die römische Oberhoheit über Armenien anerkennen. Das Königreich Iberien, im Kaukasus nördlich von Armenien gelegen, wurde ein Vasall Roms, das die Insignien seines Königtums vom römischen Kaiser empfing. Damit hatte Rom die Kontrolle über die strategisch wichtigen Kaukasuspässe, die im Notfall geschlossen werden konnten. Des Weiteren sollte Nisibis der einzige Umschlagsplatz für den Handel zwischen beiden Reichen sein. Nur bei dem letzten Punkt erhob Narses Einwände. Als Probus Sicorius erklärte, er sei nicht befugt die kaiserlichen Bedingungen zu ändern, akzeptierte Narses schließlich. Rom wurde nur die sichere Überführung der königlichen Familie auferlegt. Die Verhandlungen zogen sich lange hin, sodass der Friedensschluss vermutlich erst im Jahr 298 zustande kam. Diokletian ahnte, dass die Sasaniden versuchen würden, den Vertrag zu revidieren, da sie sich keinesfalls mit ihm zufrieden geben konnten. Er begann die Grenzbefestigungen zu verstärken und die Grenztruppen aufzustocken. Deshalb kann man eher von einem aufgeschobenen Krieg als von einen wirklichen Frieden sprechen, obwohl dieser bis 337, also bis zum Tod von Konstantin I., anhielt.

[Bearbeiten] Anmerkungen

  1. Wilhelm Enßlin, Valerius Diocletianus, Pauly-Wissowa RE, Bd. VII A 2, Sp. 2444

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Literatur

  • Willhelm Enßlin: Valerius Diocletianus. In: RE Bd. VII A,2, Sp. 2419-2495.
  • Willhelm Enßlin: Zur Ostpolitik des Kaisers Diokletian. München 1942.
  • Wolfgang Kuhoff: Diocletian und die Epoche der Tetrarchie: Das römische Reich zwischen Krisenbewältigung und Neuaufbau (284 – 313 n. Chr.). Frankfurt/Main 2001.
  • Engelbert Winter: Die sasanidisch-römischen Friedensverträge des 3.Jahrhunderts n. Chr. – ein Beitrag zum Verständnis der außenpolitischen Beziehungen zwischen den beiden Großmächten. Frankfurt/Main, Bern, New York, Paris 1988.
  • Engelbert Winter, Beate Dignas: Rom und das Perserreich. Zwei Weltmächte zwischen Konfrontation und Koexistenz. Berlin 2001.

[Bearbeiten] Weblinks

THIS WEB:

aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - be - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - closed_zh_tw - co - cr - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dv - dz - ee - el - eml - en - eo - es - et - eu - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - haw - he - hi - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - ms - mt - mus - my - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - ru_sib - rw - sa - sc - scn - sco - sd - se - searchcom - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sq - sr - ss - st - su - sv - sw - ta - te - test - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tokipona - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu

Static Wikipedia 2008 (no images)

aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - bcl - be - be_x_old - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - co - cr - crh - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dsb - dv - dz - ee - el - eml - en - eo - es - et - eu - ext - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gan - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - hak - haw - he - hi - hif - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kaa - kab - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mdf - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - mt - mus - my - myv - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - quality - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - rw - sa - sah - sc - scn - sco - sd - se - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sr - srn - ss - st - stq - su - sv - sw - szl - ta - te - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu -

Static Wikipedia 2007:

aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - be - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - closed_zh_tw - co - cr - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dv - dz - ee - el - eml - en - eo - es - et - eu - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - haw - he - hi - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - ms - mt - mus - my - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - ru_sib - rw - sa - sc - scn - sco - sd - se - searchcom - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sq - sr - ss - st - su - sv - sw - ta - te - test - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tokipona - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu

Static Wikipedia 2006:

aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - be - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - closed_zh_tw - co - cr - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dv - dz - ee - el - eml - en - eo - es - et - eu - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - haw - he - hi - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - ms - mt - mus - my - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - ru_sib - rw - sa - sc - scn - sco - sd - se - searchcom - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sq - sr - ss - st - su - sv - sw - ta - te - test - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tokipona - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu