Schicksalsanalyse
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Schicksalsanalyse vertritt die tiefenpsychologische Richtung der von Leopold Szondi begründeten Hypothese, dass die Biographie eines Menschen unbewusst durch ein (erblich bestimmtes) familiäres Unbewusstes gesteuert wird und die Wahl von Zuneigung, Beruf, Krankheit und sogar Tod analysiert.
Nach Szondi ist die Schicksalsanalyse eine tiefenpsychologische Methode, welche das gesamte Schicksal einer Person analysiert. "Schicksal" ist darüber hinaus weit mehr als die Summe der das Einzelschicksal bestimmenden und wahllenkenden Gene und die Summe der das Leben prägenden persönlich (verdrängten) Erfahrungen.
Die wichtigsten Hilfsmittel in einer Schicksalsanalyse sind:
● der Familienstammbaum
● der Szondi-Test
● die Ahnenträume.
Wie Sigmund Freud betrachtete auch Szondi alle Träume als "Via Regia zum Unbewussten". In der Schicksalsanalyse ist jene besondere Art von Träumen von Bedeutung, welche Szondi als "Ahnenträume" bezeichnete. Diese Träume stammen aus dem so genannten "Familiären Unbewussten" (Szondi). Erstaunlich ist, dass schon Sigmund Freud auf diese speziellen Träume hinwies: "Darüber hinaus bringt der Traum Inhalte zum Vorschein, die weder aus dem reifen Leben noch aus der vergessenen Kindheit des Träumers stammen können. Wir sind genötigt, sie als Teil der archaischen Erbschaft anzusehen, die das Kind, durch das Erleben der Ahnen vor jeder eigenen Erfahrung mit sich auf die Welt bringt". (S. Freud, GW, Imago Publ. Co. Ltd. London, Band XVII, S. 89) In seinen späten Lebensjahren hatte Sigmund Freud noch einmal auf die grosse Bedeutung des Erbes im Schicksal des Einzelnen hingewiesen. Er schrieb: "Die Annahme von Erbspuren im Es ändert sozusagen unsere Ansicht darüber." (S. Freud, GW, Schriften aus dem Nachlass, Band XVII, Seite 151)
Siehe auch: Schicksal und kollektives Unbewusstes
