Schaubühne am Lehniner Platz

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Die Schaubühne am Lehniner Platz ist ein Theater in Berlin und wurde 1981 am Kurfürstendamm neu errichtet. Sie gilt als eine der wichtigsten Bühnen in Deutschland.

Inhaltsverzeichnis

1 Architektur
2 Geschichte
3 Wichtige Regisseure der Schaubühne
4 Wichtige Schauspieler der Schaubühne
5 Siehe auch
6 Weblinks

[Bearbeiten] Architektur

Der markante Rundbau am Ende des Kurfürstendamms war ein Projekt des weltberühmten Architekten Erich Mendelsohn. Das Gebäude wurde 1928 als größtes Kino Berlins eröffnet („Universum“). Im Zweiten Weltkrieg zerstört, nach dem Krieg neu aufgebaut und erneut als Kino und ab 1969 als Tanzlokal und Musicaltheater genutzt, wurde es schließlich 1979 unter Denkmalschutz gestellt. 1981 ist es zu einem der technisch bestausgestattetsten Theater auf der Höhe der Zeit umgebaut worden.

[Bearbeiten] Geschichte

Schaubühne am Lehniner Platz

Die Anfänge der Berliner Schaubühne gehen auf das Jahr 1962 zurück. Damals gründete Jürgen Schitthelm, der als einziges Gründungsmitglied und Alleingesellschafter bis in die Gegenwart (2006) dabei ist, zusammen mit Leni Langenscheidt, Waltraut Mau, Dieter Sturm und Klaus Weiffenbach eine freie Theatergruppe in einem Mehrzwecksaal der Arbeiterwohlfahrt in Kreuzberg, die Schaubühne am Halleschen Ufer. 1970 schufen Schauspieler, Regisseure und Theaterautoren um den Regisseur Peter Stein aus der Aufbruchstimmung der 1968er ein Theaterkollektiv. Selbstbestimmung und künstlerische Freiheit jenseits der hierarchischen Strukturen der traditionellen Stadttheater waren zentrale Zielvorstellungen der Gruppe. In den 1970er Jahren entstanden bahnbrechende Arbeiten des Regie-Theaters. Besonders die kritische Wiederaneignung der Stücke antiker griechischer Autoren setzte neue Maßstäbe. Höchste Ansprüche in der Auswahl historischer Stücke (Shakespeare, Kleist, Tschechow), eine neue Intensität in der psychologischen und sozialgeschichtlichen Analyse und Interpretation sowie eine große Texttreue machten die Schaubühne zu einem der jahrelang führenden Theater in Westdeutschland. Die Bühnenwerke des damaligen Hausautors und Dramaturgen Botho Strauss, der erst in späteren Jahren einen ganz andersartigen, politisch rechtskonservativen Kurs einschlug, hatten hier ihre Uraufführungen. Die Einrichtung eines eigenen Türkischen Ensembles (1979-1984) innerhalb des Hauses zeigte exemplarisch die Experimentierfreudigkeit und Innovationskraft auch im Organisatorischen bis in die 1980er Jahre hinein. 1981 erhielt das Ensemble der Schaubühne dann ein multifunktionales Theatergebäude am Lehniner Platz, dessen technische Ausstattung damals dem höchsten Standard entsprach. Der Berliner Architekt, Jürgen Sawade, hatte bereits 1975 Pläne für den Umbau des ehemaligen „Universum“-Kinos von Erich Mendelsohn konzepiert und konnte das Ensemble der Schaubühne am Halleschen Ufer auf der Suche nach einer neuen, festen Spielstätte für seine Idee gewinnen.

In der Saison 1999/2000 wurde ein Schlussstrich unter die Ära Stein gezogen. Peter Stein hatte seit 1985 einen Rückzug auf Raten vollzogen. Publikum wie Kritik fanden zuletzt immer weniger Gefallen an den Inszenierungen. Nun versuchte man es mit einem politisch weniger provokanten Programm. Zugleich wollte man zumindest ästhetisch auf der Höhe der Zeit bleiben. Ein Team junger Künstler um die Choreografin Sasha Waltz und den Regisseur Thomas Ostermeier und Jens Hillje übernahm gemeinsam die Künstlerische Leitung des Hauses. Nach einem Rückzug der Tanzsparte in der Spielzeit 2004/2005 aus dieser Funktion – bei gleichzeitigem Verbleib in der Schaubühne – wurde Ostermeier alleiniger Künstlerischer Leiter. Im Juni 2005 kündigte Waltz den Kooperationsvertrag mit der Schaubühne vorzeitig und endgültig auf. Hauptstreitpunkt ist die Aufteilung der Fördergelder bei einer insgesamt unzureichenden Finanzierung beider Ensembles aufgrund der Finanzmisere des Landes Berlin.

2000, 2002, 2003 und 2006 waren Produktionen bzw. Personen der Schaubühne für einen Nestroy-Theaterpreis nominiert. 2002 wurde Roland Schimmelpfennig für das Beste Stück und 2003 Nora oder Ein Puppenheim als Beste deutschsprachige Aufführung mit dem Nestroy ausgezeichnet. 2006 wurde "Hedda Gabler" (regie: Thomas Ostermeier) zum Berliner Theatertreffen 2006 eingeladen. Katharina Schüttler wurde für ihre Darstellung der "Hedda Gabler" als Schauspielerin des Jahres 2006 ausgezeichnet und mit dem Faust Theaterpreis ausgezeichnet.