Schönes-Wochenende-Ticket
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Das Schönes-Wochenende-Ticket (SWT, häufig auch inoffiziell als „WET“ (= Wochenendticket) abgekürzt) ist eine als Angebot bezeichnete Fahrkarte der Deutschen Bahn (DB). Es ermöglicht bis zu fünf Personen an einem Samstag oder einem Sonntag alle Züge des Nahverkehrs (RegionalExpress, InterRegioExpress, RegionalBahn und S-Bahn) in beliebigem Umfang in der 2. Klasse zu nutzen. Außerdem gilt das Ticket in den meisten Tarifgemeinschaften bzw. Verkehrsverbünden und sogar über die Landesgrenze hinaus nach Stettin, Küstrin (PL), Salzburg, Kufstein (A), Schaffhausen (CH), Wissembourg (F), Enschede (NL). Es kostet 30 Euro (beim Kauf im DB ReiseZentrum oder bei einer DB Agentur 32 Euro Preisstand: März 2006 ).
Außer diesem deutschlandweiten Nahverkehrsangebot gibt es die Ländertickets für Fahrten im Nahverkehr einzelner Bundesländer.
Vor allem bei Fußballfans ist das SWT beliebt, da es ermöglicht, am Wochenende seinen Verein kostengünstig zu Auswärtsspielen zu begleiten. Mittlerweile muss es die Unterschrift des Käufers tragen.
[Bearbeiten] Geschichte
Zu Beginn im Jahre 1995 kostete das Schöne-Wochenende-Ticket 15 DM und war am gesamten Wochenende gültig – chaotische Zustände bei der Bahn waren häufig die Folge. Das Ticket war ursprünglich eingeführt worden, um die Auslastung der Nahverkehrszüge am Wochenende zu verbessern. Dadurch ermöglichte es der Bevölkerung Kurztrips zu günstigen Konditionen. Die Möglichkeiten der Fahrkarte wurde im Laufe der Jahre zurechtgestutzt; galt es zum Beispiel früher an beiden Tagen des Wochenendes, muss man sich heute für einen Tag entscheiden. Laut Aussage der DB war ein Grund für diese Änderungen der zunehmende Missbrauch wie Weiterverkauf des Tickets. Auch die nun deutlich gestiegene Auslastung der Züge hat vermutlich eine Rolle gespielt.
[Bearbeiten] Probleme
Ein weiteres Problem ist die Nutzung diese Tarifmodelles durch die bereits erwähnten zufällig zusammengestellten Reisegruppen, die einen Bruchteil des für einen einzelnen Fahrgast üblichen Tarifes zu tragen haben. Dabei werden mitunter auch Mitfahrzentralen im Internet genutzt. Zum 1. April 1998 wurde deswegen die maximal zugelassene Anzahl der erwachsenen Personen pro Ticket von 5 auf 2 begrenzt; ein Jahr später wurde diese Maßnahme allerdings aus unbekannten Gründen rückgängig gemacht.
Mehrfach hatte die DB angekündigt, das Ticket ganz abschaffen zu wollen, scheiterte aber immer am Widerstand der Länder und der Bevölkerung. Stattdessen wurde der Preis von ursprünglich 15 DM auf mittlerweile 30 Euro (32 Euro beim Kauf an einem Schalter, 33 Euro beim Kauf im Zug) mehrfach erhöht, was das Ticket praktisch nur noch für die Fernfahrten und Reisegruppen attraktiv macht – aber kaum noch für den ursprünglich angedachten Zweck der spontanen Ausflüge. Mehrere Vorschläge zur Reform – unter anderem einiger Mitglieder und Gliederungen von PRO BAHN – wurden von der DB nicht umgesetzt.
Seit dem 1. April 2005 versucht die Bahn dem Missbrauch durch Weiterverkauf vorzubeugen, indem sie den Reisenden verpflichtet, seinen Namen auf dem Fahrschein einzutragen und sich ggf. auszuweisen.
Siehe auch: Preissystem der Deutschen Bahn AG