Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Salamis (Zypern) - Wikipedia

Salamis (Zypern)

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Salamis (altgriechisch Σαλαμίς) ist eine antike Stadt, die heute in Nordzypern liegt, etwa 6 km von Gazimağusa entfernt.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Lage

Ihrer einstigen Bedeutung entsprechend, umfasst die Stätte des antiken Salamis ein umfangreiches Areal an der Ostküste Zyperns. In Sichtweite von Gazimağusa an einer weiten Bucht sind im Sand die beeindruckenden Relikte einer antiken Stätte ausgegraben worden. Funde aus Salamis und dem landeinwärts benachbarten Enkomi belegen, dass die Siedlungen kurze Zeit parallel existierten.

[Bearbeiten] Mythos

Der Mythos von der Gründung von Salamis berichtet von Teukros, dem Sohn Telamons, des Königs der gleichnamigen griechischen Stadt Salamis. Er soll hier nach der Zerstörung von Troja gelandet sein, Zeus einen Tempel errichtet und Eune, die Tochter des Kinyras, geheiratet haben. Sein Schwiegervater war, aus einer Inzestverbindung mit Eunes Schwester Smyrna, der Vater des Adonis.

[Bearbeiten] Geschichte

Ab dem 11. Jahrhundert v. Chr. hatte Salamis die Führungsrolle unter den zypriotischen Stadtkönigtümern. Die zu Beginn relativ kleine Stadt mit einer Nekropole an ihrem westlichen Rand breitete sich seit dem 8. Jh. v. Chr. nach drei Seiten aus. Die alte Nekropole wurde überbaut und im Süden eine neue angelegt, die bis zum Kloster des heiligen Barnabas reicht. Das dunkle Zeitalter Zyperns vom 18. bis zum 11. Jh. v. Chr. (also stark versetzt zu den dunklen Jahrhunderten in Griechenland) konnte noch nicht aufgehellt werden. Dagegen vermitteln die Grabfunde umfassende Kenntnis über das Leben im 8. und 7. vorchristlichen Jahrhundert. Handelsbeziehungen zeigen die Einflüsse der Hochkulturen Kleinasiens, des Vorderen Orients und Ägyptens.

Die Herrschaft der Assyrer am Ende des 8. Jh. schlägt sich im verstärkten Vorkommen vorderasiatischer Elemente nieder. Belegt wird die führende Rolle von Salamis zur Zeit der ägyptischen Oberherrschaft durch die Münzen des Königs Euelthon (560—525 v. Chr.), auf denen er sich als Herrscher der Insel bezeichnet. Stärker als zuvor war die Geschichte von Salamis nun mit der der ganzen Insel verknüpft. Bei den Auseinandersetzungen mit den Persern, im jonischen Aufstand und den Streitigkeiten um die Nachfolge Alexanders des Großen spielte sie eine Rolle. König Euagoras I. war mit Athen und dem Pharao Hakor (393-380 v. Chr.) verbündet, und es gelang ihm kurzfristig, Tyros, Sidon und vielleicht auch Dor unter seine Kontrolle zu bringen. Inschriften in zyprisch-archaischer Schrift aus Dor könnten aus dieser Zeit stammen.306 v. Chr. fand bei Salamis eine entscheidende Seeschlacht der Diadochenkriege statt, in der Antigonos I. gemeinsam mit seinem Sohn Demetrios I. Poliorketes den ägyptischen Feldherren Ptolemaios I. besiegten, der bis dahin Zypern kontrolliert hatte. Unter der Ptolemäerherrschaft hatte Salamis seine Führung an Paphos abgegeben.

Ab 54 v. Chr. wird Zypern vorläufig, ab 31 v. Chr. endgültig römische Kolonie. Die Stadt wurde 332 und 342 n. Chr. durch Erdbeben heimgesucht; letzteres mit einer Flutwelle verbunden. Im Jahr 115 soll sie nach dem Bericht des Cassius Dio während des Aufstands der Juden gegen Trajan zerstört worden und 240.000 Griechen umgebracht worden sein. Unter Constantius II. wurde sie auf beschränktem Areal wieder aufgebaut und führte den Namen Constantia. Zur Zeit des Bischofs Epiphanios (368—403 n. Chr.) löste sie Paphos als Inselmetropole wieder ab. Doch war auch Constantia nur eine Lebensdauer von knapp 300 Jahren beschieden. Überfälle der Araber und Naturkatastrophen setzten ihr um die Mitte des 7. Jahrhunderts ein Ende und führten zum Aufschwung des benachbarten Ammochostos, des späteren Famagusta.

[Bearbeiten] Die Königsgräber

An der Zufahrt liegen die 1962/63 entdeckten Gräber 2 und 3. Grab 2 erbrachte neben wertvollen Vasen- und Silberfunden einen Hinweis auf Menschenopfer im Kontext mit dem Kult des ausgehenden 8. und beginnenden 7. Jh. v. Chr. Grab 3 wies im Dromos die Bestattung zweier Pferdegespanne auf. Ein Schwert mit Elfenbeinknauf, Scheide und Ledergurt gab Auskunft über die Bewaffnung des späten 7. Jh. v. Chr. Eine seitlich abgestellte Amphore mit der Aufschrift „von Olivenöl“ erinnerte an einen achäischen Totenbrauch.

Deutlicher wird der Lebensstandard der Bewohner im 1964 entdeckten, reich ausgestatteten Grab 47, in dessen 20 m langem und über 13 m breitem Dromos vier Stufen in das der Grabkammer vorgelagerte Propylaion führen. Die Kammer besteht aus riesigen bearbeiteten Steinquadern. Nahe dem Propylaion fand man zwei durch ein Joch verbundene Pferde. Vom Wagen war nur ein Deichselabdruck erhalten. Ungefähr 1 m oberhalb des Dromosbodens fanden sich Reste einer Sekundärbestattung. Sechs Pferde mit Scheuklappen und Stirnbändern aus Elfenbein und Bronze. Die Verwendung dieser Gegenstände, wie die Pferdeopfer selbst besitzen Parallelen im Kult der Hethiter und Mykener und sind in ähnlicher Form auch bei Homer erwähnt.

1966 nordöstlich von Grab 47 gefunden liegt Grab 79. Es ist das reichste Grab. Die Funde im Dromos lassen auf zwei Bestattungen schließen, eine vom Ende des 8. und eine vom Beginn des 7. Jahrhunderts. Für die Sekundärbestattung hatte man die im Dromos vorhandenen Wagen zur Seite geräumt. Die zugehörigen Pferdeskelette wurden erheblich beschädigt. Dagegen fanden sich die Pferde der zweiten Bestattung in situ. Das gut erhaltene Geschirr ähnelt assyrischen Vergleichsstücken. Ein Brustschild zeigt die Göttin Ischtar/Astarte als der Herrin der Tiere, auf zwei Löwen stehend und Löwen in der Hand haltend. Schmuck tragen die skulpierten Achsbolzen, Löwenkopfbeschläge und Standartenhalterungen der Wagen. Sie zeigen eine hohes Kunstfertigkeit. Außerdem hatte man dem oder der Toten elfenbeinbeschlagene Möbel, zwei Throne, ein Bett sowie einen großen Bronzekessel mit Greifenprotomen mitgegeben. Im nahe der Straße gelegenen Grab 50, das sogenannte Gefängnis der Hl. Katharina, fand man neben Pferdebestattungen reiche Keramik des 7. Jahrhunderts. Sein gut erhaltener Dromos besteht aus geglätteten Quadern. Das einstige Giebeldach wurde bei der Umnutzung in römischer Zeit durch ein Tonnengewölbe ersetzt.

Der südlich dieser Königsgräber als Cellarka bezeichnete Komplex enthält zahlreiche Gräber weniger begüterter Bewohner der Stadt, die in den gewachsenen Fels eingetieft sind.

[Bearbeiten] Könige von Salamis

[Bearbeiten] Berühmte Einwohner

[Bearbeiten] Orte gleichen Namens

Salamis auf Zypern ist nicht zu verwechseln mit der Insel Salamis, bei der im Jahre 480 v. Chr. eine Schlacht der Perserkriege stattfand.

[Bearbeiten] Literatur

  • Vassos Karageorghis: Salamis. Die zyprische Metropole des Altertums. Bergisch Gladbach 1970.

Koordinaten: 35° 10' 51" N, 33° 54' 6" O

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