Sabine Christiansen
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Sabine Christiansen (* 20. September 1957 in Preetz als Sabine Frahm) ist eine deutsche Journalistin.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Leben
Sabine Christiansen wuchs in Schellhorn bei Preetz in Schleswig-Holstein auf. Nach Sprachenausbildung und Auslandsaufenthalt (1975–1976) war sie von 1976 bis 1983 bei der Lufthansa als Flugbegleiterin tätig. Ihre journalistische Ausbildung machte sie 1983–1985 beim Norddeutschen Rundfunk in Hamburg.
Christiansen war über einen kurzen Zeitraum außerdem Mitglied der Jungen Union, der Jugendorganisation der CDU.
1985 war sie freie Mitarbeiterin für Hörfunk und Fernsehen (Nachrichten, Fernsehdokumentationen, Fernseh-Diskussionssendungen). Von 1985 bis 1987 war sie Redakteurin und Moderatorin im Landesfunkhaus Hamburg, in den Redaktionen Landespolitik/Wirtschaft, Nachrichten und Fernsehdokumentation. Von 1987 bis 1997 war sie Redakteurin bei ARD-aktuell und Moderatorin der Tagesthemen. In ihrer Abschiedssendung trug sie eine Kette mit einer Maus als Anhänger. Dies war eine selbstironische Anspielung auf den von Spiegel-Reporter Cordt Schnibben kolportierten Scherz, wonach die Tagesthemen mit Christiansen hausintern als „Sendung mit der Maus“ bezeichnet worden seien.[1]
Anlässlich ihrer Scheidung im Januar 2003 geriet sie in die Schlagzeilen der Klatschpresse: Nach siebenjähriger Ehe hatte sie ihr zweiter Mann, der Fernsehproduzent Theo Baltz, wegen der Moderatorin Ulla Kock am Brink verlassen. Christiansen ist inzwischen mit dem französischen Modeunternehmer Norbert Medus („Redwood“) liiert.
[Bearbeiten] Arbeit
Seit dem 4. Januar 1998 moderiert sie in der ARD die nach ihr benannte politische Talkshow Sabine Christiansen, die sich zur bekanntesten Talk-Sendung im deutschen Fernsehen entwickelte. Seit 2002 ist sie geschäftsführende Gesellschafterin der TV 21 GmbH und Produzentin dieser Talkshow (zweiter Geschäftsführer ist Michael Heiks).
Bereits zweimal moderierte Christiansen, gemeinsam mit Maybrit Illner, ein Kanzlerduell: 2002 zwischen Bundeskanzler Gerhard Schröder und seinem Herausforderer Edmund Stoiber, 2005 zwischen Schröder und der späteren Kanzlerin Angela Merkel.
Seit Februar 2006 moderiert sie die englischsprachige Talkshow Global Players with Sabine Christiansen im Börsensender CNBC Europe. Die Sendung wird an verschiedenen Orten mit Gästen aus der internationalen Politik und Wirtschaft produziert und ist zunächst auf zwölf Sendungen ausgelegt.
Im Mai 2006 führte sie das erste Interview mit dem US-Präsidenten George W. Bush im deutschen Fernsehen. Es war zugleich auch das längste Interview, das Bush einem ausländischen Sender je gewährt hatte.
Am 23. Juni 2006 gab Sabine Christiansen bekannt, dass sie im Sommer 2007 die Moderation ihrer gleichnamigen Talkshow in der ARD beenden werde. Sie wolle ihren Lebensmittelpunkt ins Ausland verlagern und sich mehr auf das weltweite CNBC-Format Global Players[2] konzentrieren.
[Bearbeiten] Auszeichnungen
- 1990: Goldene Kamera, Bambi
- 1992: Bayerischer Fernsehpreis
- 1994: Preis der Religionen
- 1995: Adolf-Grimme-Preis
- 1996: Goldener Löwe
- 1999: Deutsche Frau des Jahres
- 2001: Bambi, Courage-Preis
- 2002: Bundesverdienstkreuz, Ritter der Ehrenlegion, Deutscher Fernsehpreis
- 2003: Medienfrau des Jahres
- 2005: World Award Media
- 2006: Steiger-Award, Deutscher Fachjournalisten-Preis
- 2006: Goldenes Schlitzohr
[Bearbeiten] Kritik
Dieser Artikel oder Abschnitt ist nicht oder unzureichend durch Quellenangaben (Literatur, Webseiten usw.) belegt, wodurch eine Löschung der Passage(n) droht. |
Zahlreiche Kommentatoren bemängeln vor allem ihre Diskussions- und Gesprächsführung: Anstatt nachzuhaken, Meinungsäußerungen kritisch zu kommentieren und gegensätzliche Positionen zu vergleichen, fungiere sie lediglich als Stichwortgeberin. Dadurch gebe sie vor allem Politikern die Möglichkeit, eingeübte PR-Phrasen zu verwenden und sich hinter rhetorischen Gemeinplätzen und ausufernden, gegenseitigen Schuldzuweisungen zu verschanzen.
So kritisierte Spiegel-Autor Matthias Matussek Christiansens seiner Auffassung nach unkritische Moderation eines Interviews mit Oskar Lafontaine im Jahre 2000. TV-Satiriker Harald Schmidt erlaubte sich in seiner Late-Night-Show eine Abfolge von Parodien, in der er die Moderatorin als wenig vorteilhafte Kettenraucherin persiflieren ließ und damit auf eine ihr nachgesagte Suchterkrankung [3] anspielte.
Im November 2004 versuchte sie, eine einstweilige Verfügung gegen die Aufführung des Theaterstücks Die Weber von Gerhart Hauptmann am Dresdner Staatsschauspiel zu erwirken, da die dort gezeigte Bearbeitung ihrer Meinung nach einen Aufruf zum Mord an ihr enthielt. Das Landgericht Dresden wies die Klage am 9. Dezember 2004 ab.
Als Christiansen bekannt gab, ihre Sendung beenden zu wollen, beschrieb Reinhard Mohr von SPIEGEL-Online diese „Medien-Sensation“ mit den Worten: „Wenn ein unerbetener Rat erlaubt wäre: Sabine Christiansen sollte gleich aufhören, hier und jetzt. Es wäre ein Segen für alle Beteiligten.“.[4] Im Gegensatz zu Mohr würdigte sie die Jury des deutschen Fachjournalistenverbandes mit den „beeindruckenden journalistischen Leistungen“ von Christiansen und ihrer Fähigkeit, komplexe politische und wirtschaftliche Inhalte so aufzubereiten, dass sie von einem breiten Publikum interessiert aufgenommen werden.
Zur Kritik an der Sendung Sabine Christiansen siehe dort.
[Bearbeiten] Engagement
- Deutsche Unicef-Botschafterin
- Board of Governors Universität Haifa
- Vorsitzende des Kuratoriums Leibniz-Ring-Hannover
- Vorstandsmitglied Stiftung Bündnis für Kinder – Gegen Gewalt
- Beiratsmitglied Stiftung Children for tomorrow
- Beiratsmitglied der Initiative D21
- Mitglied EUROPA Dialog
- Mitglied Wir in Europa
- Mitglied Lejeune Academy Herz für Herz – Stiftung für Leben!
- Kuratoriumsmitglied Internationale Journalisten Programme (IJP)
- Mitglied von Reporter ohne Grenzen
- Mitglied im Ehrenkommitee Special Olympics Deutschland e.V.
- Mitglied Deutsche Tibet-Hilfe
- Mitglied des Kuratoriums der Otto-Hahn-Friedensmedaille
- Mitglied des Universitätsrates der Universität Rostock
- Sabine-Christiansen-Stiftung
[Bearbeiten] Literatur
- Christiansen, Sabine: Sympathie contra Kompetenz: Das Duell, das polarisierte, in: Balzer, Axel; Geilich, Marvin; Rafat, Shamim (Hrsg.): Politik als Marke - Politikvermittlung zwischen Kommunikation und Inszenierung, Lit-Verlag, Münster 2005, S. 261-266.
- van Rossum, Walter: Meine Sonntage mit 'Sabine Christiansen' - Wie das Palaver uns regiert (2004) ISBN 3462033948,[5]
- Bergmann, Knut: Transparenz statt „Vier-Augen-Gesellschaft“, in: Impulse, Ausgabe November 2004
- UNICEF / Sabine Christiansen / Janosch (Hrsg.): Gibt es hitzefrei in Afrika? So leben die Kinder dieser Welt, Heyne Verlag, August 2006, ISBN 3453120892
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Nils Minkmar: Die wegmoderierten Jahre
- ↑ Offizielle Webpräsenz zur CNBC-Sendung Globalplayers with Sabine Christiansen
- ↑ Berliner Kurier: Wie krank ist Sabine Christiansen?, 11.09.2001
- ↑ SPIEGEL-Online: Queen Blabla dankt ab
- ↑ Walter van Rossum über die Sendung Sabine Christiansen, 01.08.2004
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Sabine Christiansen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Sabine Christiansen in der Internet Movie Database
- Website der Produktionsfirma von Sabine Christiansen
- Jens König: H.-U. Jörges und „Christiansen“: Stimmungsmacher der Hartz-Republik, taz, 31.05.2006
- LobbyControl: Sabine Christiansen – Schaubühne der Einflussreichen und Meinungsmacher, 7. September 2006
Personendaten | |
---|---|
NAME | Christiansen, Sabine |
ALTERNATIVNAMEN | Sabine Frahm |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Journalistin und Fernsehmoderatorin |
GEBURTSDATUM | 20. September 1957 |
GEBURTSORT | Preetz (Holstein) |