Rigor
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Rigor (lateinisch für "Starrheit") ist der medizinische Ausdruck für Muskelstarre.
Normalerweise unterliegt eine Muskelfaser bzw. ein Muskel einer bestimmten Grundspannung, ist also nicht völlig erschlafft, sondern bereits im Ruhezustand in gewissem Maß aktiv. Diese Spannung des Muskels wird als Tonus bezeichnet. Verschiedene neurologische Erkrankungen gehen mit einer u.a. sehr komplex begründeten und z.T. noch nicht gänzlich verstandenen Veränderung dieser Grundspannung einher. Hierzu gehört neben der Spastik auch der Rigor (hyperton)
Während Spastik einen erhöhten Muskeltonus bezeichnet, der Geschwindigkeits-abhängig ist, bezeichnet Rigor eine Geschwindigkeits-unabhängige Erhöhung. Rigor und Spastik sind allerdings nicht isoliert zu betrachten, sondern in den Kontext eines klinischen Syndroms eingebettet. So finden sich bei der Spastik auch gesteigerte Muskeleigenreflexe, Lähmungen und Pyramidenbahnzeichen, während der Rigor Teil eines Parkinson-Syndroms ist (Rigor, Tremor, Hypokinese, posturale Instabilität).
Bei einer klinischen Untersuchung erweist sich der Rigor als wächserne Tonuserhöhung, die bei Widerstand nur allmählich nachgibt (Zahnradphänomen). Dabei gilt bei der Spastik, daß v.a. bei abrupten Bewegungen ein hoher Widerstand entgegnet wird, der bei langsamen Bewegungen nicht vorhanden ist (Taschenmesser-Phänomen).
Die klinische Untersuchung des Rigors beinhaltet z.B. das Schwingen der Arme, das Stehenbleiben des Kopfes im Liegen bei Wegnahme des Kopfkissens, das verlangsamte Fallen des losgelassenen Arms und der Widerstand gegenüber einer schnellen Wechselbewegung im Handgelenk. Als Ergänzung zum o. g. Artikel möchte ich anmerken, daß Rigor nicht nur eine typische Parkinson Begleiterscheinung ist, sondern auch als "wellenförmige Nachwirkung auf Neuroleptika" auftreten kann. Diese Information habe ich vom behandelnden Arzt eines Familienmitgliedes bekommen, das in Schüben unter Rigor leidet.
