Reparative Therapie

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Hier der konkrete Grund, warum dieser Artikel auf den QS-Seiten eingetragen wurde: Inhalt sollte überprüft werden, die Therapie ist wohl sehr umstritten, dafür ist der Abschnitt Kritik sehr kurz --Dinah 14:18, 16. Jul 2006 (CEST)

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Als Reparative Therapie (auch Konversionstherapie) bezeichnet die Ex-Gay-Bewegung Behandlungsansätze, die das Ziel haben, die sexuelle Orientierung von Homosexualität zur Heterosexualität hin zu verändern. Der Begriff enthält eine implizite Abwertung der Homosexualität, weil er unterstellt, Homosexualität könne und solle behandelt werden.

Der Surgeon General David Satcher und die Fachvereinigungen American Medical Association, American Psychological Association, American Psychiatric Association^[1] und die National Mental Health Association^[2] haben sich einhellig gegen den Ansatz der Reparativen Therapie ausgesprochen und geben auch mögliche Schäden zu bedenken.

Andererseits vertritt NARTH, im Gegensatz dazu die Sichtweise, dass die APA mit dieser Haltung im Widerspruch zu ihren eigenen ethischen Prinzipien steht, die die Selbstbestimmung und Autonomie des Klienten einschließen: eine Person habe sowohl das Recht, eine homosexuelle Identität zu beanspruchen, als auch das Recht, eine Änderung der sexuellen Orientierung anzustreben. ^[3]

Inhaltsverzeichnis 1 Hintergründe 2 Kritik 3 Widerspruch zwischen theologischer und medizinischer Begrifflichkeit 4 Quellen 5 Literatur 6 Weblinks

Hintergründe

Verfechter der Reparativen Therapie stehen auf dem Standpunkt, dass Homosexualität nicht genetisch begründet und angeboren sei sondern auf unterschiedliche komplexe Lebenserfahrungen in der Kindheit und Jugend der Betroffenen zurückzuführen sei. Zu diesen Lebenserfahrungen werden unter anderem die Herkunft, das Temperament, Verletzungen durch das gleichgeschlechtliche Elternteil, Verletzungen durch das gegengeschlechtliche Elternteil, Verletzungen durch Geschwister, Familienentwicklungen, sexueller Missbrauch, soziale Verletzungen und kulturelle Verletzungen gezählt.

Für die "Therapie" werden unterschiedliche psychotherapeutische Verfahren wie Familien-Systemtherapie, kognitive Therapie, Meditation und Affirmationen, die Heilung des "inneren Kindes", regelmäßige Berichte wie auch Bioenergetik herangezogen.

Zu den wichtigsten Vertretern dieser "Therapie" zählen der Psychotherapeut Richard Cohen, der Psychologe Joseph Nicolosi sowie einige meist christlich orientierte Organisationen unter anderem der Ex-Gay-Bewegung.

Kritik

Fachleute bemängeln bereits den Begriff der Reparativen Therapie, da er unterstellt, dass Homosexualität eine Fehlfunktion sei, die zu korrigieren sei. Außerdem gebe es keine Evidenz für einen Erfolg einer solchen Therapie, vielmehr werden mögliche Schäden vor allem bei jüngeren Betroffenen befürchtet. Unter bestimmten Umständen wird sogar der Wunsch nach einer veränderten sexuellen Orientierung selbst als psychische Störung angesehen. Vergleiche dazu ICD 10 F66.1 ("Ichdystone Sexualorientierung").

Der Sexualwissenschaftler Haeberle führt den Begriff unter unsachgemäße Fachausdrücke auf und schreibt hierzu: "Der Ausdruck bezeichnet psychiatrische Reparaturversuche an den angeblich beschädigten Seelen von Homosexuellen, die man damit zu "gut funktionierenden" Heterosexuellen machen will. Der Ausdruck und die Praxis unterstellen, dass die Homosexualität eine Fehlfunktion ist, die korrigiert werden muss. Dies ist aber ein moralistisches Werturteil, keine objektive wissenschaftliche Feststellung."

Widerspruch zwischen theologischer und medizinischer Begrifflichkeit

Begrifflich ist häufig unklar, ob Homosexualität für die Vertreter der Reparativen Therapie nun eher Sünde oder Krankheit ist. Ein Kranker kann nicht schuldig sein, wenn er gemäß seiner Krankheit lebt und handelt. Ein Sünder, muß von seinem sündigen Verhalten lassen können, um im Falle des Nicht-Unterlassens der sündigen Handlungen schuldig sein zu können. Diese Verwischung von Sünde und Krankheit ist bei der evangelikalen und religiös-fundamentalistischen Diskussion einmalig. Sie ist eine unzureichende Reaktion auf die psychologischen und medizinischen Erkenntnisse über die Homosexualität.

Quellen

1. ↑ COPP Position Statement on Therapies Focused on Attempts to Change Sexual Orientation (Reparative or Conversion Therapies)
2. ↑ NMHA FAQ: What Does Gay Mean?
3. ↑ Letter To APA President Gerald P. Koocher, Ph.D. On NARTH Petition

Literatur

• Erwin J. Haeberle: Archiv für Sexualwissenschaft, Glossar: Unsachgemäße „Fachausdrücke“. Online-Version.
• Joseph Nicolosi: Reparative Therapy of Male Homosexuality: A New Clinical Approach, Jason Aronson, November 1991, ISBN 0876685459; (TB: Oktober 1997, ISBN 0765701421)
• Joseph Nicolosi: Healing Homosexuality: Case Stories of Reparative Therapy, Jason Aronson, Mai 1993, ISBN 0876683405 (TB: November 1997, ISBN 0765701448)
• Coming Out Straight: Understanding and Healing Homosexuality, 2000, ISBN 1886939411 (dt.: Ein anderes Coming-Out, Brunnen-Verlag Gießen, 2. Auflage 2001, ISBN 3765512192)

Weblinks

• Myers Psychologie: Sexuelle Reorientierung