Reinhard Marx
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Reinhard Marx (* 21. September 1953 in Geseke/Westfalen) ist römisch-katholischer Bischof von Trier.
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[Bearbeiten] Leben
Marx legte im Jahre 1972 am Gymnasium Antonianum in Geseke die Abiturprüfung ab und studierte anschließend an der Universität Paderborn und in Paris katholische Theologie. 1975 wurde er Mitglied im wissenschaftlichen katholischen Studentenverein Unitas-Frisia Münster. 1979 empfing er das Sakrament der Priesterweihe von Erzbischof Dr. Johannes Joachim Degenhardt. Nach einem zweijährigen Vikariat in Bad Arolsen schloss sich von 1981 bis 1989 ein Zweitstudium an der Ruhr-Universität Bochum und der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster an. 1988 wurde Marx an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum bei dem Fundamentaltheologen Professor Dr. Hermann Pottmeyer mit der Arbeit "Ist Kirche anders ? - Möglichkeiten und Grenzen einer soziologischen Betrachtungsweise" promoviert.
1989 wurde er Direktor der "Kommende" in Brackel (Dortmund), des Sozialinstituts des Erzbistums Paderborn. Während seiner Tätigkeit in der Kommende war Reinhard Marx Subsidiar in der St. Ewaldi Gemeinde in Aplerbeck (Dortmund). 1996 erfolgte der Ruf als außerordentlicher Professor der Christlichen Gesellschaftslehre an der Theologischen Fakultät Paderborn.
Nur wenige Monate später wurde er im September 1996 zum Weihbischof für das Erzbistum Paderborn geweiht. Am 20. Dezember 2001 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum 102. Bischof von Trier Er wurde am 01. April 2002 in sein Amt eingeführt.
Marx ist seit 1999 Vorsitzender der Kommission "Justitia et Pax" (Gerechtigkeit und Frieden), die von der Deutschen Bischofskonferenz und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken getragen wird. In diesem Amt wurde er 2004 für weitere fünf Jahre bestätigt. Die Deutsche Bischofskonferenz wählte ihn auf der Herbst-Vollversammlung 2004 zum Vorsitzenden ihrer Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen.
[Bearbeiten] Positionen
Reinhard Marx gilt als strikter Verfechter des in der römisch-katholischen Kirche geltenden Verbotes der Interkommunion, der Teilnahme nicht-katholischer Christen an der Kommunion. So suspendierte er im Jahre 2003 nach dem ökumenischen Kirchentag in Berlin den emeritierten Theologieprofessor Gotthold Hasenhüttl vom Priesteramt, weil dieser während des ökumenischen Kirchentages in einem ökomenischen Gottesdienst auch evangelische Christen explizit und gegen ein unmittelbar zuvor wiederholtes päpstliches Verbot zur katholischen Kommunion eingeladen hatte. Die Suspension wurde im Jahre 2004 vom Vatikan bestätigt.
Indirekt kritisierte Reinhard Marx auch Papst Benedikt XVI., der damals als Kardinal Ratzinger dem evangelischen Gründer von Taizé Frère Roger die Kommunion während der Trauerfeierlichkeiten für Papst Johannes Paul II. gereicht hat, indem Marx äußerte, es wäre besser gewesen, Frère Roger hätte die Kommunion nicht empfangen (vgl. Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 09. Januar 2006).
[Bearbeiten] Wahlspruch und Wappen
Als Bischof wählte Reinhard Marx den Wahlspruch "ubi spiritus domini ibi libertas" (="Wo der Geist des Herrn (wirkt/herrschrt), dort (ist) Freiheit") aus dem zweiten Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde von Korinth. Sein Wappen ist viergeteilt und zeigt für ihn prägende Wirkungsstätten:Rechts unten das weiße Kreuz auf blauen Grund seiner Heimatstadt Geseke mit der er bis heute in regem Austausch und Kontakt steht. So lässt es sich Bischof Reinhard nicht nehmen, jedes Jahr zum Schützenfest seiner Heimatstadt (St. Sebastianus Schützenbruderschaft Geseke 1412 e.V.) zu erscheinen. Unten links erinnert das Wappen von Arolsen (Nordhessen) an seine Zeit als Diakon, die für ihn eine intensive Zeit der Seelsorge und Arbeit mit den Menschen bedeutete. Rechts oben erinnert ein schwarzer Doppeladler an seine Zeit als Mitarbeiter und Leiter am Sozialinstitut des Erzbistums Paderborn, die St.-Klemens-Kommende in Dortmund. Das Erzbistum Paderborn, in dem er geboren und aufgewachsen ist, findet in der linken oberen Viertel durch dessen Wappen auch Platz im Wappen des Bischofs. Insgesamt bezeichnet sich Reinhard Marx bis heute als "überzeugten Westfalen", der aber in der Ferne eine "neue Heimat" gefunden habe.
[Bearbeiten] Ehrungen
- 1998 Ehrenmitglied der katholischen Studentenverbindung K.D.St.V. Angrivaria (Sarstedt) Dortmund im CV
- 2003 Franz-Weißebach-Preis
[Bearbeiten] Werke
- "Ist Kirche anders? Abhandlungen zur Sozialethik." Paderborn 1990
- "Ihr seid der Brief Christi" : Priestersein im Zeugnis von Therese von Lisieux, Johannes XXIII. und Romano Guardini. Gemeinsam mit Peter Schallenberg. Paderborn 1999
- "Christliche Sozialethik : Konturen - Prinzipien - Handlungsfelder." Gemeinsam mit Helge Wulsdorf. Paderborn 2002
- "Wir haben Christi Sinn" : Heilige als Vorbilder priesterlicher Spiritualität. Gemeinsam mit Peter Schallenberg. Paderborn 2002
- "Gerechtigkeit ist möglich : Zwischenrufe zur Lage des Sozialstaats." Gemeinsam mit Bernhard Nacke. Freiburg 2004
- "Gerechtigkeit vor Gottes Angesicht. Worte, die weiterführen." Freiburg 2006
[Bearbeiten] Literatur
- Bruno Sonnen, Eugen Reiter (Hrsg.): Reinhard Marx - Bischof von Trier. Paulinus Verlag, Trier 2003, ISBN 3790219533.
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Reinhard Marx im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Webseite von Reinhard Marx (Uni Paderborn)
- Material zu Reinhard Marx
- Amtseinführung als Bischof von Trier
- Reinhard Marx neuer Bischof in Trier
- Eintrag von Reinhard Marx in catholic-hierarchy.org
| Vorgänger Hermann Josef Spital |
Bischof von Trier 2002-... |
Nachfolger --- |
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Marx, Reinhard |
| KURZBESCHREIBUNG | Bischof |
| GEBURTSDATUM | 21. September 1953 |
| GEBURTSORT | Geseke, Westfalen |
