Reichstagswahl 1871
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Die Reichstagswahl 1871 war die Wahl zum 1. Deutschen Reichstag. Sie fand am 3. März 1871 statt. Wahlberechtigt waren 7,65 Millionen Einwohner, das entsprach etwa 19,4% der damaligen Bevölkerung. Die Wahlbeteiligung lag bei etwa 52%.
Da der Friede von Frankfurt erst im Mai, also nach der Wahl geschlossen wurde, nahmen die Bewohner des späteren Reichslands Elsaß-Lothringen noch nicht an der Wahl teil. Sie waren damit im ersten Reichstag überhaupt nicht repräsentiert.
Die stärkste politische Bewegung im Reichstag war der Liberalismus, dem 202 der 382 Abgeordneten zuzurechnen sind. Sie waren allerdings in verschiedene Fraktionen zersplittert.
Vor allem die Nationalliberalen unterstützten im Reichstag die Politik von Reichskanzler Otto von Bismarck. Eines der wichtigsten in dieser Legislaturperiode beschlossenen Gesetze war die Lex Miquel-Lasker, mit dem die Gesetzgebungskompetenz des Reiches auf das gesamte bürgerliche Recht ausgeweitet wurde.
[Bearbeiten] Ergebnisse
Partei Politische Richtung |
Sitze im Reichstag | Änderung |
---|---|---|
Nationalliberale (NL) |
125 | keine |
Zentrumspartei (Z) | 61 | keine |
(Alt-)Konservative Konservative Föderalisten (Preußen) |
57 | keine |
Deutsche Fortschrittspartei (DFP) Liberale |
46 | keine |
Deutsche Reichspartei (DRP) Konservative Nationalisten |
37 | keine |
Liberale Reichspartei (LRP) Liberale |
30 | keine |
Polen (P) Polnische Regionalisten |
13 | keine |
Deutsch-Hannoversche Partei (DHP) Konservative Föderalisten (Welfen) |
9 | keine |
ADAV/SDAP Arbeiterpartei, Sozialdemokraten |
2 | keine |
Deutsche Volkspartei (DtVP) Liberale |
1 | keine |
Dänen (D) Dänische Regionalisten |
1 | keine |
Total | 382 | - |