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Ratheim

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Blick vom Ratheimer Markt auf Dorfplatz, Kriegerdenkmal und Kirchhügel
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Blick vom Ratheimer Markt auf Dorfplatz, Kriegerdenkmal und Kirchhügel
Wappen Karte
Wappen derer von Olmissen genannt Mülstroe auf Haus Hall zu Ratheim (Grundlage des späteren Hückelhovener Wappens)
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Wappen derer von Olmissen genannt Mülstroe auf Haus Hall zu Ratheim
(Grundlage des späteren Hückelhovener Wappens)

Stadtgebiet Hückelhoven, Position von Ratheim hervorgehoben
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Stadtgebiet Hückelhoven, Position von Ratheim hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Köln
Landkreis: Kreis Heinsberg
Stadt: Hückelhoven
Geografische Lage: Koordinaten: 51° 4' 3" N − 6° 10' 38" O 51° 4' 3" N − 6° 10' 38" O
Höhe: 40-60 m ü. NN
Einwohner: 9.000 (Stand: Frühjahr 2006)
Postleitzahlen: 41836
(bis 1972: 5145)
(bis 1993: 5142)
Vorwahl: 02433
Kfz-Kennzeichen: HS

Ratheim ist mit ca. 9.000 Einwohnern (Stand: 2006) der zweitgrößte Stadtteil der Stadt Hückelhoven (ehemals „Hückelhoven-Ratheim“). Die Ortschaft liegt im Kreis Heinsberg, dem westlichsten Landkreis von Nordrhein-Westfalen, und ist nur etwa 10 km von der deutsch-niederländischen Grenze entfernt.

Ursprünglich geprägt durch Landwirtschaft und die traditionellen Handwerksbetriebe des Rurtals (Schuhmacher, Korbflechter, Klompenmacher), im 19. Jahrhundert dann auch durch Heimweber und Schuhindustrie, wurde die Entwicklung des Ortes im 20. Jahrhundert wesentlich durch die Zeche Sophia-Jacoba beeinflusst.


Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografie

[Bearbeiten] Lage

Ratheim liegt in der Flussniederung der Rur in einer Höhenlage von ca. 40-60 m über NN und erstreckt sich vom Rurufer im Südwesten bis zum Anstieg des Rurgrabens im Nordosten. Der Bereich dieses ca. 50 m hohen Geländeanstiegs ist in großen Teilen bewaldet und durch Bachtäler gegliedert; er gehört zum Landschaftsraum des Wassenberger Riedellandes.

[Bearbeiten] Nachbarorte

Wassenberg Luchtenberg, Altmyhl Kleingladbach
Unterbruch Bild:Windrose_klein.png Schaufenberg
Oberbruch Bleckden, Porselen Millich


[Bearbeiten] Gewässer

Unterlauf der Rur bei Ratheim (Herbst 2006)
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Unterlauf der Rur bei Ratheim (Herbst 2006)
Bis 1827 konnte die Rur, die damals ein recht unberechenbarer, zeitweise sogar wilder Fluss war, bei Ratheim nur mittels einer Fähre überquert werden. Dann wurde auf Anordnung des Grafen Spee zu Düsseldorf, dem seinerzeit der benachbarte Ohof gehörte, von den Pächtern eine Holzbrücke über die Rur errichtet [1]. Die Brücke wurde privat bewirtschaftet, bis sie nach dem zweiten Weltkrieg durch eine öffentliche Betonbrücke ersetzt wurde. [2]
Renaturierter Rurabschnitt bei Ratheim (Herbst 2006)
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Renaturierter Rurabschnitt bei Ratheim (Herbst 2006)
Der Unterlauf der Rur ist im Jahre 1966 begradigt worden. Neben der Errichtung von Stauwehren und Sohlgleiten bekam das Flussbett dabei ein Trapezprofil, das für die zügige Weiterleitung von Hochwasserwellen geeignet erschien. Die bis dahin fast regelmäßig im Frühjahr aufgetretenen Überschwemmungen der Flussaue durch Hochwasser, die vor allem für die Einwohner von Heinsberg-Oberbruch ein Problem dargestellt hatten, sind seitdem hier nur noch der Ausnahmefall. Benachteiligt werden damit aber die nicht begradigten niederländischen Bereiche des Flusslaufs.
Im Rahmen des RIPARIA-Projektes wurden 2001 im Bereich Ratheim / Millich zwei Wehre rückgebaut und der Flusslauf wieder naturnäher gestaltet, wodurch zusätzlicher Retentionsraum für Hochwasser entstanden ist. Die beiden Flussabschnitte, die je einen Altarm der Rur beinhalten, wurden dabei für eine natürliche Auen-Entwicklung vorgesehen. [3]
  • Adolfosee, ein Baggersee, der durch Kiesabbau in den 1960er bis 1980er Jahren entstanden ist
  • Mühlenbach (Gerderather Bach)
Pützbach bei Ratheim, stark verkrautet und verschlammt (Herbst 2006)
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Pützbach bei Ratheim, stark verkrautet und verschlammt (Herbst 2006)
Der Mühlenbach mit seinem begleitenden Grüngürtel (Grüne Lunge) verläuft offen und z.T. renaturiert von Gendorf bis ins Dorfzentrum, worauf ein kurzer verrohrter Bachabschnitt folgt. Bis ca. 1960 speiste er einen Mühlenweiher bei der alten Ratheimer Mühle; auf der Tranchotkarte von 1806 ist noch ein weiterer vom Bach gespeister Weiher unterhalb der Pfarrkirche verzeichnet.
Ursprünglich folgte der Mühlenbach dem Rand der unteren Rurterrasse in westlicher Richtung und mündete hinter Garsbeck in die Rur. In einer ersten Ausbauphase der Ratheimer Kläranlage zu Beginn der 1970er Jahre wurde der Bach kanalisiert und nach Süden umgeleitet, um als Vorfluter dienen zu können; seine Mündung in die Rur wurde in der Nähe des Adolfosees platziert.
  • Pützbach (Mottbach)
Das ursprüngliche Bachbett des Mühlenbachs wird seit dessen Verlegung vom Wasser der Silberquelle gespeist, das als Pützbach in westlicher Richtung abfließt. Somit kommt es bei Ratheim zu dem seltsamen und künstlichen Phänomen, dass zwei Bachläufe sich überkreuzen.
  • Silberquelle
In der sagenumwobenen Silberquelle im Hallerbruch [4] entspringt der über Garsbeck und Vogelsang zur Rur führende Pützbach (auch „Mottbach“).
  • Burgweiher von Haus Hall

[Bearbeiten] Geschichte

[Bearbeiten] Ortsname

Der Name Ratheim dürfte fränkischen Ursprungs sein. Ortsnamen auf „-heim“ gelten in der Region als primäre Siedlungsnamen, d.h. sie wurden überwiegend in der ersten Phase der fränkischen Landnahme verwendet (ab dem 6. Jahrhundert). Im niederrheinischen Raum deuten "Heim"-Namen auf die Entstehung aus einem einzelnen Gehöft hin. [5]

Für die Deutung des Ortsnamens kommen mehrere Interpretationen in Frage:

  • Heim am Sumpf
nach dem althochdeutschen rote (Fäulnis) bzw. dem niederländischen rot (Sumpf); dies wäre nicht nur sprachlich, sondern auch historisch-topographisch vertretbar, da in einer Schenkungsurkunde von 1305 die Sümpfe in der Nähe der Kirche erwähnt werden.
  • Heim des Rut(gerus)
nach dem Namen des Erstbesiedlers; alternative fränkische Namen wären Rother, Roticar oder Rothard. Aus „Rotharheim" könnte dann das bequemer auszusprechende Roathem bzw. Rotheim entstanden sein.[6]
  • Heim des Rothaarigen
nach einer Eigenschaft des Erstbesiedlers
  • Heim auf der Rodung
Viele Ortsnamen der Region, insbesondere im Bereich des ehemaligen Landkreises Erkelenz, enden auf "-rath" (althochdeutsch riuten = roden) und sind auf Rodungen zurückzuführen; sie gelten aber als sekundäre Siedlungsnamen und wurden in der Region vorwiegend in der hochmittelalterlichen Rodungsphase etabliert.

Als Namensvariationen sind schriftlich überliefert: Rotheim, Rothen, Rotheym, Roetheym, Roithem, Rathem, Rhatheim; im heutigen Ratheimer Platt wird das Dorf als Roathem bezeichnet.

[Bearbeiten] Zeitstrahl


Politische Zugehörigkeit Ratheims:


(Roer = Departement de la Roer, Frankreich)


Kirchliche Zugehörigkeit Ratheims:


(AC = erstes Bistum Aachen)


[Bearbeiten] Alte Geschichte

Die Besiedlung des Ratheimer Gebietes reicht bis in die Römerzeit zurück (vor 450 n. Chr.). Eine von Venlo über Düren bis zur Mosel führende Römerstraße querte bei Ratheim die Rur. Funde römischer Münzen zwischen Ratheim und Myhl und die Entdeckung alter römischer Fachziegel im Unterbau der Ratheimer Kirche „St. Johannes der Täufer“ sind indirekte Belege der Besiedlung. Eine Beziehung zwischen dieser Besiedlung und dem mittelalterlichen Dorf Ratheim kann aber nicht belegt werden.

Die den Römern im Zuge der Völkerwanderung folgenden Franken kamen etwa im 6. Jahrhundert in unseren Raum. Als viehzüchtende Bauern ließen sie sich bevorzugt auf leichteren Böden und in der Nähe von Wasser nieder. Diese Bedingungen fanden sie im Ratheimer Gebiet an den Rändern der Rurterrassen und in den kleinen Bachtälern − von der sumpfigen und von jährlichen Überschwemmungen bedrohten Ruraue hielten sie sich dagegen fern. Der Fund eines fränkischen Knicktopfes zwischen Haus Hall und Ratheim-Busch, der als fränkisch geltende Ortsname sowie das als merowingisch geltende Patrozinium (Johannes der Täufer) belegen direkt bzw. indirekt diese frühe Besiedlung. [5]

Gemeindebereich Ratheim auf der Tranchotkarte 1806
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Gemeindebereich Ratheim auf der Tranchotkarte 1806

Der alte Ortskern Ratheims ist der Bereich zwischen Mühlenstraße und Kirchstraße und schließt die auf einem Geländesporn stehende Pfarrkirche ein. Daneben gab es aber eine Vielzahl weiterer Siedlungskerne, die z. T. erst im 20. Jahrhundert weitgehend miteinander verschmolzen sind: Berg, Busch, Faulendriesch, Garsbeck, Gendorf, Hagbruch, Kobbenthal, Krickelberg, Mahrhof, Ohof, Venn und Vogelsang). Auch die benachbarten Siedlungen Millich und Schaufenberg gehörten bis ins 20. Jahrhundert zu Pfarre bzw. Bürgermeisterei Ratheim.

Die füheste indirekte Nennung Ratheims datiert aus einer Kölner Urkunde des Jahres 1176, in der ein Johannes von Rotheim genannt wird. Diese Nennung ist nicht eindeutig dem Dorf zuzuordnen, spätere Namensnennungen dagegen schon (z. B. von 1202). Ratheim selbst wird in einer Urkunde aus dem Jahre 1296 als „villula dicitur Rotheym“ (Dörfchen genannt Ratheim) erstmalig erwähnt und hatte damals 305 Einwohner. [5]

Im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit gehörte Ratheim zur Grafschaft Wassenberg bzw. ab 1494 zum Amt Wassenberg im Herzogtum Jülich; die Pfarre gehörte zum Bistum Lüttich.

[Bearbeiten] Franzosenzeit

1794 eroberten die Franzosen das Rheinland, u.a. mit dem Ziel, den Rhein als ihre „natürliche“ Grenze zu gewinnen. Bei Ratheim fand damals eine große „Schlacht an der Rur“ statt, bei der sich 120.000 Franzosen und 100.000 Österreicher und Preußen gegenüber standen. Der Kommandeur der französischen Vorhut, Jean-Baptiste Bernadotte, der spätere König von Schweden, erzwang bei der „Schanz“ (die seitdem so genannt wird und in der Nähe der heutigen Ratheimer Rurbrücke liegt) den Übergang über die Rur, was als vorentscheidend für die Eroberung des Rheinlandes angesehen wird. [7]
1801 nach dem Frieden von Lunéville wurde die französische Annexion des Rheinlandes völkerrechtlich anerkannt − Ratheim gehörte damit bis 1814 offiziell zu Frankreich; Amtssprache wurde Französisch.

Die Verwaltung war bereits 1798 nach französischem Muster reformiert worden. Ratheim erhielt eine eigene Bürgermeisterei („Mairie“), die zum Rur-Departement gehörte (Département de la Roer − Arrondissement Aachen − Kanton Heinsberg). Die Pfarre wurde 1802 dem neu gegründeten („ersten“) Bistum Aachen zugeordnet, das auf französische Veranlassung und wohl gegen den Willen des Papstes eingerichtet worden war. Am 16. Juli 1821 wurde dieses Bistum vom Papst durch die Bulle De salute animarum wieder aufgelöst und − natürlich zusammen mit der Ratheimer Pfarre − dem Erzbistum Köln angegliedert.

Nach den Beschlüssen des Wiener Kongresses kam der Ratheim 1815 unter preußische Herrschaft und wurde Bürgermeisterei im neu gebildeten Kreis Heinsberg, der zunächst zur Provinz Jülich-Kleve-Berg, ab 1822 dann zur Rheinprovinz gehörte.

[Bearbeiten] Jüngere Geschichte

Nach dem ersten Weltkrieg wurde Ratheim von belgischen und französischen Truppen besetzt. Von dieser Besatzung bemerkte die Bevölkerung zunächst nicht viel, was sich aber ab 1923 mit dem Aufkommen des passiven Widerstands deutlich änderte [8]. Insbesondere die wirtschaftlichen Auswirkungen der Streiks trafen die Bevölkerung, aber auch die Verbannung unliebsamer Personen auf die andere Rheinseite oder die militärische Besetzung des Ratheimer Bahnhofs erzeugten Unzufriedenheit. Die Besatzungszeit dauerte von 1918 bis 1929.

Am 1. Oktober 1932 wurde Ratheim aus dem Kreis Heinsberg ausgegliedert und dem Landkreis Erkelenz zugewiesen, der 1972 aufgelöst und Teil des heutigen Kreises Heinsberg wurde.

1935 wurde Ratheim, das damals 5.282 Einwohner hatte, zusammen mit den Ortschaften Hückelhoven, Kleingladbach und Hilfarth zur neuen Gemeinde Hückelhoven zusammengeschlossen (die vier Sterne im Hückelhovener Wappen erinnern an diese vier Gründungsgemeinden). 1950 erhielt diese Gemeinde den Namen Hückelhoven-Ratheim und wurde 1969 zur Stadt erhoben. 1972 wurde der Doppelname aufgegeben; die Stadt heißt seitdem Hückelhoven.

[Bearbeiten] Bevölkerungsentwicklung

[Bearbeiten] Religion

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatte Ratheim ca. 2400 Einwohner. Die weitaus überwiegende Mehrzahl davon war katholisch; es gab nur wenige evangelisch-reformierte und zwei jüdische Familien. Mit dem durch die Gründung der Zeche Sophia-Jacoba verbundenen wirtschaftlichen Aufschwung des Ortes kam es zu einer verstärkten Ansiedlung ortsfremder Arbeiter, von denen viele auch aus protestantisch geprägten Regionen Deutschlands stammten.

Heute (Stand 2006) leben laut Einsatz- und Strukturplan des Bistums Aachen[9] ca. 5000 Katholiken in Ratheim; das zahlenmäßige Verhältnis von Katholiken zu Protestanten ist etwa 2:1.

Die katholische Kirche ist St. Johannes dem Täufer geweiht, das evangelische Kirchengebäude trägt den Namen Friedenskirche.

[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten] Bauwerke

Front des 'Alten' Ratheimer Rathauses
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Front des 'Alten' Ratheimer Rathauses
Das Alter der Kirche ist unklar, die früheste urkundliche Nennung datiert aus dem Jahre 1305; das heutige Kirchengebäude steht auf den Fundamenten einer Saalkirche, die aus fränkischer Zeit stammen dürfte [10]
  • Schenkelesberg, eine Motte, in Verlängerung des Schröverwegs am Rand des Rurgrabens gelegen. [11]
  • Haus Hall, ein Herrenhaus mir einer Vorburg. [12]
Die früheste urkundliche Erwähnung datiert von 1262 (Wilhelm „de Halla“ genannt Schilling). [11]
  • Haus Chabrié, altes Fachwerkhaus aus der Zeit um 1600
Das Haus steht am Markt (Hausnummer 11), dem einstigen Hauptwegekreuz des Ortes. Es ist ein ehemaliger Bauernhof, gebaut in Rheinischer Vierkantbauweise. In der Zeit von 1952 bis in die 1960er Jahre arbeitete hier der Schustermeister Fritz Chabrié, nach dem das Haus seinen heutigen Namen hat.
ehemalige Kohlenwäsche der Zeche Sophia-Jacoba bei Ratheim
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ehemalige Kohlenwäsche der Zeche Sophia-Jacoba bei Ratheim
  • Haus Palenberg von ca. 1675
Das Haus auf der Mühlenstraße (Hausnummer 3) hatte ursprünglich der adeligen Familie Olmissen gehört und beherbergte eine Brauerei. Ende des 18. Jahrhunderts wurde es von der Familie Palenberg erworben, die hier (bis ins erste Drittel des 20. Jahrhunderts) einen Laden betrieb. Bis in die 1960er Jahre wurde es dann von dem praktischen Arzt Dr. Hermann Brüssermann als Praxis genutzt.
  • Altes Rathaus von 1868 (seit 1985 unter Denkmalschutz) [13]
Verwaltungs-Außenstelle der Stadt Hückelhoven bis in die 1980er-Jahre; mittlerweile werden hier wieder (nach Voranmeldung) standesamtliche Trauungen durchgeführt
  • (ehemalige) Kohlenwäsche der Zeche Sophia-Jacoba; das kreisrunde Gebäude hat einen Durchmesser von 110 Metern.
Fußgängerbrücke über die Rur
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Fußgängerbrücke über die Rur
  • Rurbrücke zwischen Oberbruch und Ratheim (für Fußgänger und Radfahrer)
Seit dem Einsturz der aus dem Jahre 1986 stammenden Holzbrücke im Juni 2005 war der Rurufer-Radweg, der in der Nähe des Adolfosees die Rur überquert, hier unterbrochen. An gleicher Stelle wurde im Herbst 2006 aus Mitteln des Landes Nordrhein-Westfalen, des Kreises Heinsberg und der Städte Hückelhoven und Heinsberg eine neue Brücke aus Bongossi-Holz errichtet und am 21. November 2006 eingeweiht. Ihre Spannweite beträgt 33 m, die Breite 2 m.

[Bearbeiten] Denkmäler

  • Kriegerdenkmal für die Gefallenen der beiden Weltkriege
  • acht Wegekreuze, die die alten Ratheimer Siedlungkerne markieren [14]
Denkmal für die Kohlenzeche Sophia-Jacoba
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Denkmal für die Kohlenzeche Sophia-Jacoba
  • Skulptur Mutter mit Kind (?) am Marktplatz
  • Skulptur Johannes der Täufer ... und DU? bei der Pfarrkirche
  • Gedenkstein an die Zeche Sophia-Jacoba im Kreisverkehr bei Faulendriesch
  • ehemaliger Kohlenzug der Zeche Sophia-Jacoba (für den Einsatz untertage) bei der Ratheimer Autobahnauffahrt

[Bearbeiten] Regelmäßige Veranstaltungen

  • Stürmung des Alten Rathauses (am Altweiber-Donnerstag)
  • Karnevalsumzug (am Tulpensonntag)
  • Schützenfest / Vogelschuss der Ratheimer Schützenbruderschaften (an Christi Himmelfahrt)
  • Reitturnier des Reit- und Fahrvereins Ratheim mit überregionaler bzw. internationaler Bedeutung (am Pfingstwochenende)
  • Pfarrfest der Pfarrgemeinde St. Johannes der Täufer (alle zwei Jahre im Sommer)
  • Spätkirmes mit Umzug der Schützenbruderschaften (am letzten Sonntag im August); die traditionelle Frühkirmes ist von der Stadtverwaltung Hückelhoven abgesetzt worden
  • Marienwallfahrt nach Ophoven (am ersten Sonntag im September)
  • Siedlerfest der Interessengemeinschaft Busch-Bammisch (im September)
  • Hoppeditz-Erwachen (am 11. November)

[Bearbeiten] Kunst und Musik

  • Kirchenchor „St. Johannes der Täufer“
Der Kirchenchor wurde als „Gesangverein Cäcilia“ im Jahre 1834 [15] gegründet, nach einer anderen Nennung im Jahre 1850 (beide Nennungen sind unsicher, da die alten Chroniken des Chors verschollen sind)
  • Kunstverein CANTHE
Ausstellungen im Alten Ratheimer Rathaus
  • Musikverein „St. Josef“ Ratheim e. V. von 1910
  • Singekreis der ev. Kirchengemeinde Ratheim-Gerderath von 1969
  • Trommler- und Bläsercorps „Vorwärts“ Ratheim-Busch e. V. von 1950

[Bearbeiten] Sportgelegenheiten

In Ratheim existiert eine Vielzahl von öffentlich oder privat bewirtschafteten Sportanlagen, z.B.

  • Adolfosee (Segeln, Windsurfen, Tauchen, Angeln)
  • Kegelbahnen (Kegeln)
  • Kohlenwäsche (Modellflug)
  • Mehrzweckhalle (Schulsport, Turnen, Ballsportarten etc.)
  • Ohofstadion (Fußball, Leichtathletik)
  • Reitplatz und Reithalle (Springreiten, Dressurreiten, Hallen- und Geländeritte, Voltigieren)
  • Rur (Angeln, Fliegenfischen, Kanufahrten, Rafting)
  • Schützenkeller im Pfarrheim (Kleinkaliberschießen)
  • Schwimmhalle (Schulsport)
  • Sportfabrik (Kampfsportarten)
  • Sportplätze in der Grünen Lunge (Ballsportarten, Tennis, Tischtennis)

Die reizvolle und abwechslungsreiche Landschaft um Ratheim herum regt außerdem viele Menschen zu Spaziergängen, Walking oder Jogging an. Auch das an den Rurufer-Radweg angeschlossene Radwegenetz, das gut ausgeschildert ist und im Verbund mit Region und Kreis steht, fördert die „Freizeitregion Ratheim“.

[Bearbeiten] Vereine

Von den vielen in Ratheim aktiven Vereinen nachfolgend eine kleine Auswahl. Eine ausführlichere Liste (früherer und) aktueller Ratheimer Vereine mit Links zu deren Homepages ist über die Rubrik Weblinks zu finden.

  • Arbeitsgemeinschaft der Ratheimer Ortsvereine
  • Angelsportverein Ratheim von 1934 e. V.
  • Brieftaubenverein „Heimatliebe“ Ratheim von 1949
  • Brieftaubenverein „Kehre wieder“ Ratheim von 1921
  • Interessengemeinschaft Ratheim Busch und Bammich von 1952
  • Karnevalsgesellschaft „All onger eene Hoot“
  • Karnevalsgesellschaft „Roathemer Wenk“
  • Kleinkaliber Sportverein
  • Ratheimer Segelclub von 1978
  • Reit- und Fahrverein 1951 e. V. Ratheim
  • Schützenbruderschaft „St. Josef“ Ratheim von 1800
  • Schützenbruderschaft „St. Sebastianus“ Ratheim von 1578
  • Turnverein Hückelhoven-Ratheim von 1954
  • Verein für Zen Kampfkunst e. V. - Sportfabrik Ratheim
  • VfJ Ratheim von 1912
  • Volleyballclub 99 Ratheim

[Bearbeiten] Infrastruktur und Wirtschaft

[Bearbeiten] Bildung

  • Grundschule Ratheim (Michael-Ende-Schule)
  • Grundschule Ratheim II (Im Weidengrund)
  • Gemeinschaftshauptschule Ratheim
  • Realschule Ratheim

[Bearbeiten] Öffentliche Einrichtungen

  • AWO-Kindergarten Ratheim
  • Katholische Kindertagesstätte Mühlenstraße
  • Katholischer Kindergarten Danziger Straße
  • Freiwillige Feuerwehr - Löschgruppe Ratheim
  • Kläranlage Ratheim
Nach umfangreichen Ausbauten nimmt die Kläranlage Ratheim seit September 2000 fast sämtliche Abwässer aus dem Stadtgebiet Hückelhoven auf. Die gereinigten Abwässer werden über den Vorfluter Mühlenbach in die Rur eingeleitet.
  • Wohnheim für minderjährige Mütter und ihre Kinder auf Neu-Hall
eine Einrichtung des Caritas-Verbandes der Region Heinsberg (seit 1990)

[Bearbeiten] Verkehr

Schienenbus vor dem Bahnübergang Ratheim-Busch
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Schienenbus vor dem Bahnübergang Ratheim-Busch
ehemaliger Bahnhof Ratheim
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ehemaliger Bahnhof Ratheim
 Zechenlok im RBf Ratheim
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Zechenlok im RBf Ratheim

[Bearbeiten] Straße

  • Seit dem Ausbau der A 46 Heinsberg - Düsseldorf im Jahre 1995 vom damaligen Endpunkt Hückelhoven bis nach Heinsberg gibt es eine Anschlussstelle zwischen Ratheim und Millich (mit dem bei den Ratheimern sehr unbeliebten Namen „Hückelhoven-West / Wassenberg“).
  • Ratheim gehört zum Aachener Verkehrsverbund (AVV). Durch den Ort führen die Buslinien 401, 406, 407, 409, 495 und Schnellbus 4; es gibt 14 Bushaltestellen.

[Bearbeiten] Schiene

Eine Eisenbahnlinie, die Rurtalbahn / Strecke Jülich - Dalheim führte zwischen 1911 und 1980 von Baal über Hückelhoven, Ratheim und Wassenberg nach Dalheim und über den Eisernen Rhein weiter nach Mönchengladbach. Nach der Einstellung des Personenverkehrs diente sie nur noch dem Güterverkehr der Zeche Sophia-Jacoba zwischen Ratheim und Baal - die Gleise nach Wassenberg sind abgebaut worden. Die Eisenbahnlinie durchquert mit mehreren Gleisen Ratheim. Am Ortsausgang befindet sich ein 9-gleisiger Werksbahnhof, der von der in Hückelhoven ansässigen Brikettfabrik genutzt wird.

Die Strecke vom Baaler Güterbahnhof bis zum Bahnhof Ratheim ist durchgängig elektrifiziert, somit wäre eine Reaktivierung hier womöglich rentabel. Planungen diesbezüglich gibt es allerdings nicht.

siehe auch: Eisenbahn im Kreis Heinsberg

[Bearbeiten] Schifffahrt

Die Rur war in früheren Jahrhunderten schiffbar. Sie stellte eine wichtige Verkehrsader für die Region dar und gab den Heinsberger Landen einen Zusammenhalt. Flussaufwärts konnte die Rur z.T. nur mittels Treideln befahren werden. Die Wege entlang der Rur führten ins Jülicher bzw. Limburger Land. [16]

[Bearbeiten] Wirtschaft

Neben traditionellen Industriezweigen wie

  • Schuhindustrie (1930: 7 Fabriken, 2006: 1 Fabrik)
  • Produktion von Zementröhren
  • Produktion von Verbund-Pflastersteinen
  • Backstein- und Ziegelproduktion (mit zwei Ringöfen bis in die 60er-Jahre)
  • Maschinenbau (bis in die 70er-Jahre)

ist die wirtschaftliche Entwicklung Ratheims maßgeblich durch die Zeche Sophia-Jacoba und den Steinkohlenbergbau beeinflusst worden.

1934 wurde bei Ratheim Schacht 4 in Betrieb genommen, der zunächst als Wetter- und Materialschacht diente. Mitte der 1950er Jahre wurde er zum Förderschacht ausgebaut und nach Plänen des bekannten Industriearchitekten Prof. Fritz Schupp mit einem modernen und ästhetisch sehr ansprechenden Förderturm in Stahlbeton-Bauweise versehen, der 1959 in Betrieb genommen wurde. Im gleichen Stil folgte 1964 Schacht 6/HK. [17]

Von den 1960er bis in die 1990er Jahre galt die Zeche Sophia-Jacoba als „die modernste Zeche Europas“. 1979 wurde die Zentralschachtanlage bei Ratheim um eine Vergleichmäßigungsanlage erweitert, 1983 dann um eine Kohlenwäsche.

Am 27. März 1997 wurde das Steinkohlenbergwerk geschlossen, in den beiden Folgejahren wurden die Ratheimer Fördertürme gesprengt und abgetragen. Seitdem erinnert neben den umgenutzten Verwaltungsgebäuden nur noch die ehemalige Kohlenwäsche an diesen Abschnitt Ratheimer Geschichte.

Nach Schließung der Zeche fand eine wirtschaftliche Umstrukturierung statt hin zum mittelständischen Gewerbe.

Aktuelle Gewerbegebiete (Stand 2006):

  • Gewerbegebiet Ratheim, Oberbrucher Straße (1,4 ha)
  • interkommunaler Industrie- und Gewerbepark „Rurtal“ Hückelhoven-Wassenberg (100 ha), der derzeit auf dem Gelände der ehemaligen Zeche entsteht

Die Interessen der Ratheimer Betriebe werden vom Gewerbeverein Ratheim wahrgenommen.

[Bearbeiten] Persönlichkeiten

Reformator und Prediger; in einem Zeitraum zwischen 1543 und 1553 wurde er auf Haus Hall versteckt gehalten, um seine Ausweisung zu verhindern. Er predigte im Kapbusch zwischen Ratheim, Hilfarth und Dremmen an der sog. Campanus-Eiche. [18]
Bürgermeister der Stadt Hückelhoven-Ratheim (1969-1972) und Bundestagsabgeordneter für den Kreis Heinsberg (1972-1987); Eigentümer von Haus Hall
  • Gert Jäger (* 1956)
Ratheimer Bildhauer
  • Angelika Schierholt (* 1967)
errang 2001 als erste Frau den Weltmeister-Titel im Kick-Boxen
Schauspielerin; als Ratheimer Tanzmariechen 5-fache Deutsche Meisterin und 2-fache Europameisterin im „Tanzen für karnevalistische Tänze“

[Bearbeiten] Literatur

  • BÜRGER, J. (2005): Aus der Geschichte der Stadt Hückelhoven. - Stadt Hückelhoven, Eigendruck
  • KNISCH, H. (o.J.): Aufbau und Abbruch im Rückblick. Geschichte der Stahlbetontürme der Grube Sophia Jacoba in Hückelhoven-Ratheim

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. KRAMER, E.: Chronik Ratheims 1816 - 1846
  2. SIEBEN, P. (2002): Die Holzbrücke über die Rur (5.9.2006)
  3. Wasserverband Eifel-Rur: Das RIPARIA-Projekt (2. Sep. 2006)
  4. TERBOVEN et al.(1949-2006): Die Silberquelle im Hallerbruch (2. Sep. 2006)
  5. a b c GILLESSEN, L. (1993): Die Ortschaften des Kreises Heinsberg. Schriftenreihe des Kreises Heinsberg 7
  6. TERBOVEN, Johannes Heinrich (1949): Lokalgeschichtliches, Sagen und Legenden aus dem Bereich der Großgemeinde Hückelhoven-Ratheim, zusammengestellt für den Schulgebrauch von Johannes Heinrich Terboven, Rektor der Volksschule Hückelhoven I. - Verlag Gillessen, Hückelhoven (Nachdruck von 1985) (12.10.2006)
  7. NOBIS, Chr. (1962): Geschichte der Kobbendahler Höhe und Höfe. - in: Kreis Erkelenz (Hrsg.): Heimatkalender der Erkelenzer Lande, S. 108ff
  8. BÜRGER, J. (2005): Die Besatzung nach den Weltkriegen - in: Kreis Heinsberg (Hrsg.): Heimatkalender des Kreises Heinsberg, S. 88ff (21. Nov. 2006)
  9. Bistum Aachen (2006): Einsatz- und Strukturplan des Bistums Aachen (12. Okt. 2006)
  10. PIEPERS, W. (1973): Zur Baugeschichte der Pfarrkirche in Ratheim (2. Sep. 2006)
  11. a b GILLESSEN, L. (1973): Probleme der Siedlungsgeschichte und Grundherrschaft (2. Sep. 2006)
  12. TERBOVEN et al. (1949-2006): Haus Hall und seine Besitzer (2. Sep. 2006)
  13. BÜRGER, J. (2003): Das alte Ratheimer Rathaus (18. Sep. 2006)
  14. WINKENS, H. (2006): Wegekreuze im Bereich der Ratheimer Pfarre (18. Sep. 2006)
  15. KNIPPERTZ, P. und H. WINKENS (2006): Ratheimer Vereine (3. Sep. 2006)
  16. COENEN, H.: Leinpfad (5.9.2006)
  17. BÜRGER, J. (1997): Die Steinkohlenzeche Sophia-Jacoba und ihre Bedeutung für die Region. - in: Kreis Heinsberg (Hrsg.): Heimatkalender des Kreises Heinsberg, S. 177ff
  18. MAAS, W. (1985): Die Campanus-Eiche zwischen Ratheim und Hilfarth. - in: Kreis Heinsberg (Hrsg.): Heimatkalender des Kreises Heinsberg, S. 77f (25. Nov. 2006)
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