Pocumtuc
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Pocumtuck, Deerfield Indianer, Schaghticoke |
Die Pocumtuc waren Algonkin sprechende Indianer, die im heutigen westlichen Massachusetts und angrenzenden Gebieten von Connecticut und Vermont lebten. Um 1600 schätzte man ihre Zahl auf mehr als 5.000 Personen. Wie andere Neuengland-Stämme waren sie halbsesshaft und wanderten saisonal zwischen relativ gleichbleibenden Orten. Ihre Hauptnahrung war von Frauen angebauter Mais, sowie Fisch und Wild. Der Stamm gilt heute als ausgestorben.
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[Bearbeiten] Wohngebiet
Das Wohngebiet der Pocumtuc erstreckte sich entlang des Connecticut Rivers im westlichen Massachusetts, etwa von der Grenze zu Connecticut nordwärts bis in das südliche Vermont und das südwestliche New Hampshire. Ihr Hauptdorf trug den Stammesnamen und lag in der Nähe des heutigen Deerfield, deshalb nannte man sie auch oft Deerfield Indianer.
[Bearbeiten] Bevölkerung
Vermutlich betrug ihre Gesamtzahl um 1600 mehr als 5.000 Stammesangehörige, doch sie schrumpfte rapide in den folgenden Jahren durch eine ununterbrochene Folge an Epidemien und mehrere Kriege gegen die Engländer und Irokesen. Im King Philip's War (1675-1676) wurden sie fast völlig vernichtet. Ein gemischte Gruppe aus 600 geflohenen Pocumtuc und Nipmuck wurde im Mahican-Dorf Schaghticoke am Hudson River aufgenommen. Andere Pocumtuc gingen nach Norden zu den Westlichen Abenaki, entweder nach Missisquoi oder nach Saint Francis in Québec. Um 1758 hatte die letzte Gruppe der Pocumtuc und Nipmuck in Schaghticoke diesen Ort verlassen und war zu ihren Stammesangehörigen bei den Westlichen Abenaki gezogen. Es kann heute mit Sicherheit angenommen werden, dass ein Teil der in Vermont und in Québec lebenden Abenaki aus Nachfahren der Pocumtuc besteht.
[Bearbeiten] Zugehörige Gruppen
- Agawam (Agawome)
- Mayawaug
- Nameroke
- Nonotuck (Nonotuc)
- Norvottuck (Nalvotogy)
- Pachasock
- Pocumtuc (Pocomtook, Pocutuc, Pokamtakuke)
- Scitico (Squitkko)
- Sqawkeag (Squaeg, Squakheag)
- Waranoke (Woronoco, Woronock, Woronoake)
[Bearbeiten] Kultur
Wie die anderen Ureinwohner Neuenglands waren die Pocumtuc ein Volk, das vorwiegend vom Feldbau in den fruchtbarsten Gebieten der Region lebte. Ihr Wohngebiet war außerdem reich an Wild und im Frühling zogen große Fisch-Schwärme den Connecticut River und seine Nebenflüsse hinauf. Durch die stark frequentierte Handelsroute auf dem Connecticut River gab es auch mehrere wichtige Ost-West-Verbindungen quer durchs Pocumtuc-Wohngebiet, zum Beispiel den Mohawk-Trail, der die Indianer des Binnenlandes mit denen an der Atlantik-Küste verband. Aufgrund der häufigen Kriege mit den benachbarten Mohawk waren die größeren Dörfer stark befestigt und die Pocumtuc-Stämme hatten sich zum wechselseitigen Schutz in einer lockeren Konföderation verbündet. Obwohl es sich um ein gutes Jagdgebiet handelte, waren die Berkshire Mountains direkt westlich der Dörfer wegen der ständigen Kriege zumeist unbewohnt.
[Bearbeiten] Geschichte
Der Streit zwischen den Mohawk und Mahican über die Kontrolle des Berglands zwischen dem Hudson und Connecticut River bestand schon viele Jahre vor dem Eintreffen der Europäer. Die Pocumtuc waren mit den Mahican durch eine gemeinsame Sprache eng verbunden und demzufolge auch am Konflikt der Mahican mit den Mohawk beteiligt. Ein Zwischenfall aus dem Jahre 1606 ist bekannt, als eine größere Kriegerschar der Mohawk das befestigte Pocumtuc-Dorf bei Deerfield angriff.
[Bearbeiten] Holländer und Engländer
Die Ankunft der holländischen Händler um 1610 verschlimmerte sogar die angespannte Situation. Um mit beiden Seiten handeln zu können, vermittelten die Holländer einen Waffenstillstand zwischen Mahican und Mohawk. Doch nach wenigen Jahren kam es erneut zum Krieg, so dass weiterer Handel unmöglich wurde. Die Holländer benötigten sieben Jahre, um einen neuen Waffenstillstand zu arrangieren. Als jedoch die Mohawk erkannten, dass Holländer und Mahican neue Handelsverbindungen in das Tal des Sankt-Lorenz-Stroms zu ihren Feinden, den dortigen Algonkin und Huronen, erschlossen, griffen sie die Mahican 1624 erneut an.
Sowohl die Pocumtuc als auch die Sokoki wurden als Alliierte der Mahican in diesen Krieg gezogen. Die Mahican erlitten 1628 eine Niederlage und wurden gezwungen, auf die Ostseite des Hudson Rivers zu ziehen. Die Mohawk richteten danach ihre Aufmerksamkeit auf die Verbündeten der Mahican und griffen die Sokoki-Dörfer in den folgenden Jahren an. Die Pocumtuc jedoch wurden durch die Mahican-Dörfer geschützt, die entlang des oberen Housatonic Rivers im westlichen Massachusetts lagen. Bis zu diesem Zeitpunkt im Jahre 1630 waren die Pocumtuc vom Kontakt mit Europäern relativ isoliert. Eine verheerende Pocken-Epidemie suchte in den Jahren 1633 bis 1635 das gesamte südliche Neuengland heim und mindestens 500 Pocumtuc fielen ihr zum Opfer. Um 1633 reisten englische Händler aus Boston und Plymouth nach Westen und erreichten den Connecticut River. Ihren ersten ständigen Handelsposten errichteteten sie südlich des Stammesgebiets der Pocumtuc beim heutigen Windsor in Connecticut und unterbrachen damit alle Pelzlieferungen an die Holländer flussabwärts zum unteren Connecticut River.
Die Holländer, zuvor viele Jahre im Besitz des Pelzhandels-Monopols, antworteten mit der Befestigung ihres Handelspostens beim heutigen Hartford. Die Engländer wiederum errichteten Fort Saybrook an der Mündung des Flusses und damit waren die Holländer von Neuamsterdam abgeschnitten. Weitere englische Siedlungen folgten und bald war das gesamte Tal des unteren Connecticut Rivers gegen den Widerstand der Pequot von Kolonisten besetzt. Im Juli 1636 verkauften die Agawam das erste Stück ihres Landes an die Engländer und John Pynchon errichtete einen Handelsposten bei ihrem Dorf in der Nähe des heutigen Springfield in Massachusetts.
[Bearbeiten] Der Pequotkrieg
Im Jahre 1637 wurden die Pequot im Pequot-Krieg von den Engländern vernichtend geschlagen. Danach konnten die Kolonisten das gesamte Connecticut widerstandslos besiedeln, während die Mohegan unter ihrem Sachem Uncas und mit englischer Unterstützung zum beherrschenden Stamm der Region aufstiegen. Alarmiert durch die plötzliche Macht der Mohegan bildeten die Pocumtuc 1640 eine Allianz mit den Narraganset und Mattabesic, allerdings mit wenig Erfolg. Nachdem die Mohegan die Narraganset bei Shetucket 1643 besiegt hatten, wurden mehrere Mattabesic-Stämme im westlichen Connecticut unterworfen und mussten an die Mohegan Tribut zahlen.
Inzwischen versuchten die englischen Händler, die Mohawk auf ihre Seite zu bringen, indem sie ihnen Schusswaffen verkauften. Sie zwangen damit die Holländer, den Irokesen und Mahican ihrerseits unbegrenzte Mengen an Gewehren und Munition auf Kredit zu liefern, was zu einer Eskalation der Gewalt führte. Da sowohl die Mohawk als auch die Mahican holländische Alliierte waren, begruben sie um 1642 das Kriegsbeil und verbündeten sich gegen die Montagnais in Kanada und die Wappinger am unteren Hudson River. Einige Wappinger-Gruppen flüchteten zu den Holländern, doch sie wurden von holländischen Soldaten bei Pavonia angegriffen und 80 Wappinger getötet. Diese suchten Vergeltung und es kam zum Wappinger War (1643-1645), in den plötzlich die Delaware in New Jersey und einige Gruppen der Metoac im westlichen Long Island verwickelt wurden. Die Holländer ersuchten die Mahican und Mohawk um Hilfe und sogar englische Kolonisten aus Connecticut unterstützten die Holländer. 1645 wurden die Delaware geschlagen und erlitten schwere Verluste. Einige von ihnen gingen zu den Mahican, während andere von den Pocumtuc aufgenommen wurden.
[Bearbeiten] Irokesenkriege
Die wachsende Gewalt in der indianischen Kriegsführung erreichte ihren Höhepunkt im Winter 1648/49, als die mit den Holländern verbündeten Irokesen die Huronen überfielen und damit die französischen und englischen Kolonien in Aufruhr versetzten. Die Huronen wurden buchstäblich ausgelöscht. 1650 griffen die Irokesen auch die Dörfer der Pocumtuc und Sokoki an und sogar die vorher mit ihnen verbündeten Mahican fühlten sich bedroht. Die Franzosen unterstützten, angesichts der irokesischen Bedrohung ihrer Siedlungen und des Pelzhandels, eine Allianz der Pocumtuc, Sokoki, Penacook und Mahican gegen die Irokesen. Auch die Engländer forderte man zum Beitritt auf, doch sie misstrauten den Franzosen und lehnten ab. Die neue Allianz bewirkte zunächst ein Ende der irokesischen Angriffe, weil die Mohawk sich auf den Krieg gegen die Susquehannock in Pennsylvania konzentrieren mussten. Dieser Konflikt endete 1655 und danach wandten sich die Mohawk wieder in aller Heftigkeit gegen ihre Feinde im Osten. Auf Veranlassung der Holländer schlossen die Mahican einen separaten Frieden mit den Mohawk und verließen die Allianz.
Die Pocumtuc befanden sich nun zwischen zwei Fronten. Im Westen hatten sie sich gegen die Irokesen zu verteidigen, im Südosten mussten sie den mit ihnen verbündeten Mattabesic gegen die Mohegan beistehen. Im Winter 1658/59 gab es einen kurzen Krieg, in dem der Pocumtuc-Sachem Onapequin eine Strafexpedition gegen Mohegan-Dörfer führte. Der Krieg gegen die Mohawk jedoch war keinesfalls kurz und dehnte sich über das gesamte westliche und nördliche Neuengland aus. Um 1660 hatte er die Östlichen Abenaki in Maine erreicht, die von den Mohawk attackiert wurden, weil sie mit den Sokoki und Montagnais verbündet waren. Inzwischen hatten die Mohawk erfahren, dass die Mahican sie beim Handel hintergangen hatten, und 1662 befanden sich die Irokesen tatsächlich mit fast jedem der Algonkin-Stämme in Neuengland im Krieg, mit Ausnahme der Wampanoag, Nauset, Narraganset, Niantic und Mohegan.
Gut ausgerüstet mit Gewehren und Munition durch englische und französische Händler, die damit ein profitables Geschäft machten, konnten sich die Algonkin zunächst gegen die Irokesen behaupten. Die feindlichen Kriegstrupps zogen in beiden Richtungen entlang des Mohawk-Trails zu wechselseitigen Überfällen. 1663 griffen Krieger aus Squawkeag die östlichen Mohawk-Dörfer an, doch schon zu dieser Zeit waren die Mahican aus dem Hudson-Tal vertrieben worden und zum Housatonic River im westlichen Massachusetts geflüchtet. Im Sommer 1663 hatten die Pocumtuc die ärgsten Angriffe zu erleiden und baten die Holländer, als Friedensvermittler zu fungieren. Dieser Versuch blieb allerdings erfolglos und im Dezember überfiel eine großer Trupp Mohawk- und Seneca-Krieger das Hauptdorf der Pocumtuc bei Fort Hill, heute Deerfield in Massachusetts. Der Angriff schlug fehl und die Irokesen verloren mehr als 200 Krieger, aber die Pocumtuc hatten nun keine wehrfähigen Männer mehr. Die Penacook und Sokoki schickten Krieger als Verstärkung, doch im Frühling 1664 gaben die Pocumtuc ihr Hauptdorf endgültig auf.
Die Pocumtuc waren kriegsmüde und ersuchten die Mohawk um Friedensverhandlungen. Auf Grund ihrer Verluste im Dezember stimmten die Mohawk zu und schickten im Juni Unterhändler zu den Pocumtuc. Die Alliierten der Pocumtuc waren damit nicht einverstanden und versuchten mit allen Mitteln, einen Friedensschluss zu verhindern. Die irokesischen Unterhändler wurden auf dem Weg zu den Pocumtuc ermordet und Mohawk-Dörfer von Sokoki und Mahican überfallen. Damit wurden Friedensverhandlungen unmöglich gemacht und die Mohawk starteten ihrerseits Angriffe gegen Pocumtuc-Dörfer. Die Pocumtuc mussten alsbald den größten Teil des Connecticut-Tals in Massachusetts verlassen. Squawkeag überstand den Krieg mit einer gemischten Bevölkerung, die sich aus Angehörigen der Pocumtuc, Sokoki und Nipmuck zusammensetzte. Doch die übrigen Pocumtuc mussten nach Süden zu den Agawam und Norvottuck oder nach Osten zu den Penacook flüchten.
Inzwischen hatten die Engländer Neuamsterdam von den Holländern übernommen, nannten es New York und schlossen einen Freundschafts- und Handelsvertrag mit den Mohawk. Diese mussten nun nicht mehr befürchten, in einen Krieg gegen die Engländer verwickelt zu werden und wandten sich nach Osten, um die Alliierten der Pocumtuc, die Sokoki und Penacook zu bekämpfen. 1665 überfielen sie sogar Penacook-Dörfer in der Nähe von Boston. Zu dieser Zeit brachen die englischen Händler ihre Beziehungen zu den Algonkin ab und zogen nach Albany, um die Irokesen als neue Handelspartner zu gewinnen.
Im Winter 1665/66 kamen 1.200 französischen Soldaten in Kanada an und ihre Angriffe auf Mohawk-Dörfer brachten den bedrängten Algonkin Entsatz. Die Mohawk wiederum baten die Briten um Hilfe und der zuvor abgeschlossene Handelsvertrag wurde in eine militärische Allianz umgewandelt. Im Sommer 1666 führten die Mohawk Angriffe auf die Penacook, Sokoki und Kennebec. Um 1668 waren die Penacook aus ihrer Heimat in New Hampshire in das Gebiet der Östlichen Abenaki im südlichen Maine geflüchtet. Die Engländer aber sahen tatenlos und wahrscheinlich erfreut zu, wie die Mohawk die im südlichen und westlichen Neuengland lebenden Algonkin für sie aus dem Land vertrieben.
Die englischen Siedlungen schoben sich langsam den Connecticut River aufwärts in das westliche Massachusetts, der Heimat der Pocumtuc. Trotz der Nähe des Krieges verkauften die Pocumtuc Land beim heutigen Springfield an die Engländer, das 1653 zur Besiedlung freigegeben wurde, da sie durch die Irokesen nichts zu befürchten hatten. In den 1660er Jahren kam eine Flut von neuen puritanischen Einwanderern ins Land, von denen viele im jetzt nahezu menschenleeren Connecticut-Tal siedelten. Es entstanden die heutigen Orte Westfield, Northampton, Hadley, Hatfield, Deerfield und Northfield. Die Mohawk hatten kein Interesse an diesem Gebiet, kamen jedoch jedes Jahr, um Tributzahlungen von den wenigen noch dort lebenden Pocumtuc einzufordern.
[Bearbeiten] King Philip's War
Es ist nicht überraschend, dass die verbliebenen Pocumtuc sich im King Philip's War (1675-1676) auf die Seite King Philips und der Wampanoag und gegen die Engländer stellten. Nach einer Serie von Überfällen auf Siedlungen im südöstlichen Massachusetts, wich Philip im Juli 1675 geschickt den englischen Truppen aus und zog nach Westen ins Nipmuck-Gebiet, um dort den Krieg im Connecticut-Tal fortzusetzen. Verstärkt durch Nipmuck-Krieger unter Sachem Sam und Pocumtuc-Krieger unter Sachem Sancumachu griff Philip mit seinen Wampanoag im September Northfield und Deerfield an, während 700 Pocumtuc eine ganze Abteilung englischer Truppen in der Nähe von Hadley auslöschten. Die Überfälle verlagerten sich weiter nach Süden und trafen die Siedlungen und Farmen bei Westfield, Northampton und Springfield. Sogar die Agawam, die immer freundlich zu den Engländern gewesen waren und ihnen Land verkauft hatten, liefen zu Philip über. Zu Beginn des Winters waren die Engländer allgemein auf dem Rückzug und verschanzten sich in ihren Forts. .
Das war wohl die erfolgreichste Zeit für Philip. Aber trotz Waffen und Munition im Überfluss und einer ausreichenden Zahl von Kriegern hatte Philip das gleiche Problem, das alle Indianer bei ihren Kriegen gegen Europäer beklagten: Er war nicht in der Lage, eine Kriegstruppe dieser Größe über längere Zeit zu ernähren. Als eine Hungersnot im Winterlager bei Hoosick ausbrach, bat Philip die Irokesen um Hilfe. Diese lehnten nicht nur ab, sondern zogen auf Verlangen des Gouverneurs von New York auf der Seite der Engländer in den Krieg. Philip war gezwungen, sein Winterlager zu verlassen und zog mit einer großen Streitmacht nach Squawkeag. Sie konnten nicht auf wärmeres Wetter warten, sondern starteten im Februar 1676 eine Serie von Überfällen im gesamten südlichen Neuengland. Doch der Hunger war ein mächtigerer Feind als die Engländer. Im Mai griffen die Engländer ein Lager in der Nähe von Turner's Falls an und töteten 400 entkräftete Krieger einschließlich des Pocumtuc-Sachems Sanchumachu. .
Noch immer ohne Nahrung fiel die Allianz auseinander. Philip und die Wampanoag kehrten ins südöstliche Massachusetts zurück. Während der Sommermonate entzog sich Philip den Verfolgern und fand ein Versteck bei Mount Hope. Im August wurde es jedoch von indianischen Spähern der Engländer entdeckt und 173 Wampanoag fanden den Tod oder gerieten in Gefangenschaft. Philip entging nur knapp der Festnahme, aber unter den Gefangenen waren seine Frau und sein neunjähriger Sohn. In Plymouth wurden sie auf ein Sklavenschiff gebracht und nach Westindien verkauft. Am 12. August 1676 umstellten britische Truppen Philips Lager und kurz danach wurde er von einem indianischen Scout erschossen. Man schnitt ihm den Kopf ab und stellte ihn 20 Jahre lang in Plymouth auf einem Pfahl zur Schau. .
[Bearbeiten] Folgen des Krieges
Die Engländer und Mohawk jagten Philips Verbündetete und brannten die Maisfelder der Indianer bei Squawkeag nieder. Die Reste der daheim gebliebenen Pocumtuc mussten flüchten. Viele von ihnen zogen nach Norden zu den Sokoki und mit ihnen gemeinsam weiter nach Missisquoi, Cowass und Saint Francis in Québec. Andere gingen nach Westen zu den Mahican ins Tal des Housatonic Rivers oder nahmen das Angebot des Gouverneurs von New York an, der ihnen Asyl in Schaghticoke zusicherte. Nur wenige Gruppen der Pocumtuc blieben bis ins 19. Jahrhundert im Tal des Connecticut Rivers. Vermischt mit Nipmuck und Flüchtlingen anderer Stämme aus Neuengland war es bald unmöglich, die Stammesidentität zu bewahren. In der Folgezeit wurden die Einwohner von Schaghticoke von den Engländern River-Indianer oder Schaghticoke genannt. Einige Pocumtuc, Sokoki und Nipmuck jedoch blieben nach dem Krieg in der Gegend von Squawkeag, und verkauften zwischen 1678 und 1687 auf sehr fragwürdige Art ihr Land an englische Siedler. .
Die nach Norden zu den Sokoki geflüchteten Pocumtuc beteiligten sich als Teil des Sokoki-Stamms oder als Saint-Francis-Indianer an Kämpfen gegen die Engländer. Im Herbst 1677 führte ein Sachem der Norvottuck namens Ashpelon eine Serie von Überfällen auf Deerfield und Hatfield. Eine reale Chance zur Vergeltung bekamen die Pocumtuck im King William's War (1689-1697) und im Queen Anne's War (1701-1713). Während dieser Kriege zwischen Frankreich und England brachten die Abenaki und Saint-Francis-Indianer als Verbündete der Franzosen Tod und Verderben über das gesamte Neuengland. Die Pocumtuc und Nipmuck jedoch, die als Flüchtlinge in Schaghticoke lebten, befanden sich in der misslichen Rolle von neutralen Beobachtern. Ihr Verhalten wurde von den Engländern misstrauisch beobachtet, denn ihre kämpfenden Verwandten hatten nur Verachtung für sie übrig. So kam es zu einem ständigen Exodus von Schaghticoke nach Kanada, bis die letzten 60 Schaghticoke-Indianer im Jahre 1757 nach Saint Francis gezogen waren. .
[Bearbeiten] Gray Lock
Ein Pocumtuc aus Schagticoke war ein Waranoke namens Gray Lock. Nachdem er zu den Sokoki in Missisquoi gezogen war, wurde er als gefürchteter und geachteter Anführer bekannt. Im sogenannten Gray Lock's War (1723-1727) terrorisierte er aus einem Versteck bei Missisquoi heraus das gesamte westliche Neuengland. Die Engländer waren nicht in der Lage, ihn zu fangen, zu töten oder seine gefürchteten Überfälle zu stoppen. Nachdem der Krieg in Maine 1725 mit der Niederlage der Östlichen Abenaki und einem Friedensvertrag beendet war, schickten die Engländer Geschenke und ein Friedensangebot an Gray Lock, doch als Antwort erfolgten weitere Überfälle. New York, die Irokesen und die Penobscot unternahmen Vermittlungsversuche, doch Gray Lock ignorierte alle. Grey Lock war nachweislich nicht anwesend, als im Juli 1727 in Montreal ein Friedensvertrag zwischen England und Frankreich unterzeichnet wurde. Doch kurz darauf beendete er den Krieg, ohne jemals einen Vertrag mit den Engländern abzuschließen. Gray Lock wurde 70 Jahre alt und der höchste Berg Massachusetts trägt seinen Namen. .
[Bearbeiten] Siehe auch
Liste nordamerikanischer Indianerstämme
[Bearbeiten] Quellen
[Bearbeiten] Literatur
- Bruce G. Trigger (Hrsg.): Handbook of North American Indians. Vol. 15. Northeast. Smithsonian Institution Press, Washington D.C. 1978 ISBN 0-16004-575-4
- Alvin M. Josephy jr.: 500 Nations, Frederking & Thaler GmbH, München 1996 ISBN 3-89405-356-9
- Alvin M. Josephy jr.: Die Welt der Indianer, Frederking & Thaler GmbH, München 1994 ISBN 3-89405-331-3
- Siegfried Augustin: Die Geschichte der Indianer, Nymphenburger, München 1995
[Bearbeiten] Weblinks
- Dickshovel: Pocumtuc (engl.)
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