Penzlin
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Wappen | Karte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Mecklenburg-Vorpommern | |
Landkreis: | Müritz | |
Amt: | Penzliner Land | |
Koordinaten: | Koordinaten: 53° 30′ N, 13° 5′ O 53° 30′ N, 13° 5′ O | |
Höhe: | 48 m ü. NN | |
Fläche: | 34,82 km² | |
Einwohner: | 2574 (31. Dez. 2005) | |
Bevölkerungsdichte: | 74 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 17217 | |
Vorwahl: | 03962 | |
Kfz-Kennzeichen: | MÜR | |
Gemeindeschlüssel: | 13 0 56 053 | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Warener Chaussee 55a 17217 Penzlin |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Sven Flechner (parteilos) | |
Lage der Stadt Penzlin im Landkreis Müritz | ||
Penzlin ist eine kleine Stadt im Landkreis Müritz in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland). Die Stadt hat etwa 2500 Einwohner und ist Sitz der Verwaltung des Amtes Penzliner Land, dem weitere zwölf Gemeinden angehören.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
Die Stadt liegt am östlichen Rand des Müritz-Nationalparkes, etwa 20 km östlich von Waren (Müritz) und 110 km nördlich von Berlin.
[Bearbeiten] Stadtgliederung
Ortsteile:
- Lübkow
- Neuhof
- Siehdichum
- Werder
[Bearbeiten] Geschichte
Die Stadt Penzlin ging aus einer slawischen Siedlung hervor. Am Penzliner Stadtsee befindet sich eine noch heute sichtbare slawische Wehranlage aus dem 7. bis 13. Jahrhundert. Die erste urkundliche Erwähnung Penzlins als Stadt erfolgte durch Fürst Nikolaus von Werle im Jahr 1263.
Waren die Bürger der Stadt und die Bewohner des Landes Penzlin bis 1436 im wesentlichen den Fürsten von Werle untertan, begann ab 1414 die über 500 Jahre währende Ansässigkeit des Rittergeschlechts von Maltzan auf der Burg Penzlin.
Durch die Novemberrevolution 1918 verloren die Maltzans die letzten Rechte gegenüber den Bürgern der Stadt, die Gerichtsbarkeit sowie das Patronatsrecht über Kirche und Schule. Penzlin war eine kleine Landstadt. Neben einem Handel, Handwerk oder Gewerbe betrieben die Bürger meist noch eine kleine Landwirtschaft.
1885 erfolgte der Anschluss Penzlins an das Eisenbahnnetz „Mecklenburgischen Südbahn“ auf der Strecke Neubrandenburg-Parchim. Im Zuge von Reparationsleistungen erfolgte 1945/46 der Abbau der Strecke.
Mehrere Brände wüteten in der Stadt. 1558 brannte Penzlin vollständig ab, 1725 verschonte das Feuer nur zwei Häuser von 150. Auch der hohe, schlanke Kirchturm fiel den Flammen zum Opfer.
1989 nahmen viele Bürger an den Montagsdemonstrationen in Penzlin teil und kämpften somit im „Kleinen“ für die Wende zu einer demokratischen Neuordnung in Deutschland.
Näheres zur Geschichte Penzlins findet man auf der Webseite oder in der Anfang des Jahres erschienenen Chronik von Herrn Siegfried Heuer, einem Penzliner, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Geschichte der Region zu erforschen und niederzuschreiben.
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Stadtparlament
Das Stadtparlament setzt sich zusammen aus 13 ehrenamtlichen Abgeordneten. Sechs von der CDU (44,51% bei den letzten Kommunalwahlen 2004), drei von der FDP (26,54%), und jeweils zwei von PDS (17,54%) und SPD (11,44%).
[Bearbeiten] Bürgermeister
Bei der Landtagswahl am 17. September 2006 wurde auch der Bürgermeister in Penzlin neu gewählt. Es stellte sich nur der parteilose Amtsinhaber Sven Flechner zur Wahl. Er wurde mit 90,2% der abgegebenen Stimmen in seinem Amt bestätigt. Somit wird er die nächsten sieben Jahre Bürgermeister der Stadt Penzlin und Leitender Verwaltungsbeamter des Amtes Penzliner Land sein.
[Bearbeiten] Verwaltung
Die Stadtverwaltung von Penzlin hat einen hauptamtlichen Bürgermeister an der Spitze der Verwaltung. Sie übernimmt gleichzeitig als geschäftsführende Gemeinde des Amtes Penzliner Land die Verwaltung der zugehörigen Gemeinden. Der Bürgermeister der Stadt Penzlin ist in Personalunion der Leitende Verwaltungsbeamte der Amtsverwaltung des Amtes Penzliner Land Auch vor dem Zusammenschluss des Amtes Möllenhagen und Amt Penzlin war die Stadt geschäftsführende Gemeinde des Amtes Penzlin.
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
- Otterndorf, Niedersachsen
- Freundschaftliche Beziehungen bestehen zur Stadt Łęczyca in Polen
- generell werden gute Kontakte mit den anderen deutschen J.H.Voss-Städten gepflegt
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten] Museen
Die Stadt ist in Europa bekannt für ein einzigartiges Museum, das sich der Hexenverfolgung in Mecklenburg und der Magie widmet. Das Museum ist in der alten Burg untergebracht, wo jeweils am vorletzten Wochenende im August ein mittelalterliches Burgfest, sowie Walpurgisnacht und viele andere Feste stattfinden.
[Bearbeiten] Kirche St. Nikolai
Die Pfarrkirche St. Nikolai ist eine dreischiffige Backsteinhalle mit vier Jochen und einem quadratischen Westturm mit Seitenhallen und einer Portalvorhalle. Sie stammt aus dem 14. Jahrhundert, die Südkapelle (frühgotisch) wohl aus dem 13. Jahrhundert. Der Turm wurde 1725 bis zur Firsthöhe des Langhauses abgetragen.
[Bearbeiten] Slawischer Burgwall
Bei dem slawischen Burgwall am Penzliner Stadtsee handelt es sich um eine kleinere Anlage, die aber durch gewaltige Wälle geschützt ist. Sie stammt aus dem 10. bis 12. Jahrhundert, wurde aber auch noch in der frühdeutschen Zeit weiter genutzt. Die Anlage wurde auf einer Halbinsel im See errichtet und zusätzlich durch einen breiten Graben zum Festland hin geschützt. Dieser Graben ist in den Frühlingsmonaten besonders gut zu sehen. Im Sommer ist die Anlage leider sehr stark von Unkraut zugewuchert. Die Wehranlage ist ungefähr 40 Meter breit und 70 Meter lang und hat einen ovalen Grundriss. Sie besitzt zwei größere Tore, eines in Seerichtung und eines in Richtung Penzlin. Man gelangt zu der Anlage auf einem rechts abbiegenden Weg auf der Straße von Penzlin nach Werder kurz vor der Ortschaft Werder. Am Ende dieses Weges befindet sich ein kleinerer Parkplatz. Empfehlenswert ist ein Besuch im Winter oder im Frühjahr.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Verkehrsanbindung
Die Stadt Penzlin ist mit zwei Straßen an das Bundesstraßennetz angeschlossen: Die B 192 als Verbindung nach Westen, Richtung Waren (Müritz), und nach Neubrandenburg im Osten. Die B 193 verbindet Penzlin nach Süden mit Neustrelitz. Weiterhin gibt es mehrere Landes- und Kreisstraßen, die die umliegenden Ortsteile Penzlins und die anderen Gemeinden des Amtes Penzliner Land erschließen.
Die Bundesautobahn 20 ist über die B 192 Richtung Neubrandenburg schnell zu erreichen, etwas länger dauert es über Waren (Müritz) zur A 19. Über die K 21 gelangt man nach Norden zur B 104 Richtung Lübeck und polnische Grenze.
Bis zum Zweiten Weltkrieg bestand ein Anschluss an das Schienennetz. Die Gleise verbanden Neubrandenburg mit Waren (Müritz). Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Teile dieser Bahnlinie als Reparationszahlung demontiert, genauer zwischen Möllenhagen und Neubrandenburg. Der Bahndamm ist noch immer fast überall zu erkennen. Der Abschnitt von Möllenhagen nach Waren (Müritz) wird regelmäßig benutzt vom Betonwerk in Rethwisch, einem Ortsteil von Möllenhagen.
Der öffentliche Personennahverkehr besteht aus Busverbindungen nach Waren (Müritz)(Linie 012), Neubrandenburg und Neustrelitz (Linie 018). Weiterhin existieren Linien (Linie 019, 021, 029, 042), die die Dörfer des Amtsgebietes anfahren. Die Anschlüsse zu den Dörfern sehen meistens so aus, das morgens und am frühen Nachmittag ein Bus fährt. Nach und von Neustrelitz gibt es fünf Fahrten nach dem Ping-Pong-Prinzip. Der Bus startet in Penzlin, hat einen kurzen Aufenthalt in Neustrelitz und fährt dann wieder zurück nach Penzlin ins Depot. Etwa ein Dutzend Fahrten gibt es montags bis freitags in die Richtungen Waren(Müritz) und Neubrandenburg. Penzlin hat drei Haltestellen. Die westlichste ist in der Warener Straße, direkt vor der Amtsverwaltung (seit Gültigkeit des neuen Fahrplanes 2005), die zweite ist am Bahnhofsplatz, Penzlins ZOB, die dritte am östlichen Ortsausgang in der Neubrandenburger Chaussee, gegenüber dem Friedhof. Quelle
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
- Johann Heinrich Voß (1751-1826), Dichter und Übersetzer
- (Hieronymus Christian) Eduard Danneil, Pädagoge, Historiker und Chronist
- Otto Piper, Burgenforscher
- Anna Stiegler (1881-1963), Politikerin
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Conrad Daniel Graf von Blücher-Altona, Oberpräsident von Altona.
- Reinhard Piper, Verleger
[Bearbeiten] Weblinks
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