Patronenpapier
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Patronenpapier ist die Grundlage zum Zeichnen von maschinengerechten Textilmustern beim Weben. Es enthält ein aufgedrucktes Gitternetz, ähnlich dem Millimeterpapier. Die Abstände zwischen den Linien sind allerdings größer, so dass der Textilmusterzeichner (Dessinateur) bequem die jeweiligen Fadenverläufe (Bindungen) in die Kästchen zeichnen kann.
Das fertige Muster heißt in der Textilfachsprache Musterpatrone oder Bindungspatrone (daher der Name Patronenpapier): Die Längszwischenräume entsprechen den Kettfäden, die Querzwischenräume den Schussfäden. Anhand der Musterpatrone wurden früher die Lochkarten oder -streifen zur Steuerung der Webmaschinen angefertigt.
Neue Webmaschinen werden seit einigen Jahren mit elektronischen Schaftsteuerungen ausgeliefert, die Patronen werden direkt am Computer gezeichnet. Daher hat Patronenpapier heute stark an Bedeutung verloren. Es sind jedoch, vor allem in der dritten Welt, noch viele alte Maschinen vorhanden, deren Patronen nach wie vor von Hand gezeichnet werden.