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Park und Gut Jersbek

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Das Jersbeker Torhaus vom runden Hofplatz, der Zugang in den Garten liegt links davon
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Das Jersbeker Torhaus vom runden Hofplatz, der Zugang in den Garten liegt links davon

Der Jersbeker Barockpark samt dem dazu gehörigen Gut in Jersbek in Schleswig-Holstein, ca. 20 Kilometer nordöstlich von Hamburg ist ein in Rudimenten erhaltener historischer Garten des 18. Jahrhunderts.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Die Geschichte des Guts Jersbek

Das Gut Jersbek gehörte bis 1588 zum Gut Borstel. Die Söhne des Gutsherren Heinrich von Buchwaldt teilten die Besitzungen nach seinem Tod auf, so dass der Hof von Jersbek nun eigenständig weiter geführt wurde. 1725 gerät das Gut durch Erbschaft an die adlige holsteiner Familie von Ahlefeldt, 1774 kauft Paschen von Cossel das überschuldete Gut. 1840 wird es der Familie Reventlow verkauft. Während der gesamten Zeit wurde an den Gebäuden und der Umgebung der Gutsanlage beständig gearbeitet und aus dem ursprünglich nüchternen Gutshof innerhalb von 150 Jahren eine der bedeutsamsten Barockanlagen Schleswig-Holstein geschaffen. Herrenhaus und Park stehen seit 1986 unter Denkmalschutz. Das Herrenhaus befindet sich in Privatbesitz, der großzügige Park ist jedoch zugänglich und wird sogar im Rahmen von Führungen dem interessierten Besucher erklärt.

[Bearbeiten] Das Herrenhaus

Das Torhaus von Jersbek
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Das Torhaus von Jersbek

Das heutige Herrenhaus von Jersbek wurde in den Jahren 1617 bis 1620 durch Jasper von Buchwald errichtet, der Ausbau und die Fertigstellung erfolgten erst durch seinen Sohn Hans Adolph. Das auf einer Insel hinter dem Wirtschaftshof liegende Jersbeker Herrenhaus steht ganz in der Tradition der holsteinischen Gutshäuser der Renaissance. Zu dieser Zeit hatte sich als bevorzugte Bauform das so genannte Mehrfachhaus durchgesetzt, wobei mehrere einzelne Häuser mit jeweils eigenem Satteldach der Länge nach nebeneinander gestellt wurden. Weitere typische Vertreter dieser Doppel- und Dreifachhäuser finden sich beispielsweise bei den Herrenhäusern von Wensin, Nütschau oder im bekannten Schloss Ahrensburg. Das zweigeschossige Doppelhaus von Jersbek wurde in Fachwerk errichtet und verputzt. Eine Bauzutat späterer Zeit sind der kleine pavillonartige Turm der Hofseite und der im rechten Winkel angefügte Flügel zur Gartenseite. Der Bauschmuck ist recht einfach gehalten, lediglich unter den Traufen finden sich schmale Friese und das Portal ist mit zierlichen Pilastern betont.

[Bearbeiten] Das Torhaus, der Hof und der Eiskeller

Zum Hof der Gutsanlage führt das schöne Torhaus. Das auf einem Feldsteinsockel sitzende Gebäude mit dem kleinen Dachreiter kündet in großen, schmiedeeisernen Ziffern von seinem Erbauungsjahr 1678. Links fügt sich im Hof ein großer Wirtschaftsbau aus dem Jahr 1761 an. In Sichtweite des Guts befindet sich ein historischer Eiskeller von 1737.

[Bearbeiten] Der Barockpark in Jersbek

Das Tor zum ehemaligen Barockgarten
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Das Tor zum ehemaligen Barockgarten

1725 geriet das Gut durch Erbschaft an Bendix von Ahlefeldt. Der ehemalige Klosterprobst von Uetersen und zeitweilige Intendant der Hamburger Oper war ein Mensch seiner Epoche: ein Mäzen, kunstsinnig und mit einem ausgeprägten Repräsentationsbewusstsein ausgestattet. Von Ahlefedt, dem das alte Gut mit seinen einfachen Gartenanlagen zu bescheiden war, ließ von 1726 bis 1740 einen zeitgemäßen Garten anlegen, der damals zu den größten und schönsten Barockparks in Schleswig-Holstein zählte.

Kreuzung von großem und kleinem Heckengang
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Kreuzung von großem und kleinem Heckengang

Bendix von Ahlefeldt arbeitete selbst an den Plänen für den neuen Garten mit, als weiterer Mithelfer wird in zeitgenössischen Dokumenten Jacob Fabris genannt, der an der Hamburger Oper als Bühnenbildner angestellt war. Der Garten wurde in einem schrägen Winkel zur Insel mit dem Herrenhaus angelegt. Vor dem Torhaus entstand ein gepflasterter runder Platz, der durch ein - heute in Teilen restauriertes - schmiedeeisernes Tor den Eingang zu dem neuen Park bildete. Warum der Garten nicht, wie für Barockanlagen üblich, auf das Herrenhaus ausgerichtet wurde, kann nur vermutet werden: möglicherweise ist der breite Graben um die Insel ausschlaggebend gewesen. vielleicht war auch das bei Beginn der Arbeiten am Park über 100 Jahre alte Haus dem Bauherren nicht mehr repräsentativ genug. Um den Park dennoch mit einem zentralen Bau zu krönen, wurde direkt hinter dem Tor ein kleines Lustschlösschen errichtet, von dem die Sichtachse weg führte und um das die symmetrischen Parkbereiche gegliedert wurden. Über die Gestalt dieses Lusthauses ist nicht mehr viel bekannt, auf einem alten Stich erkennt man ein pavillonartiges Gebäude mit einem geschwungenen Dach, vor dem Herrenhaus finden sich noch heute Skulpturen, die einst den kleinen Pavillon schmückten. Der Park selber wurde bestimmt durch eine große Fläche in der Mitte, welche die Broderieparterres und verschiedene Wasserbassins aufnahm, diesem folgte ein durch Boskette gegliederter Bereich. Die gesamte Anlage wurde umrahmt von doppel- und vierreihigen Lindenalleen, die am Ende des Parks geradeaus in den Horizont und den Waldbereich führten. Der rechteckige Park war links und rechts des formalen mittleren Bereichs mit großen Heckengängen gestaltet, welche die Seitenflächen in weitere Boskette unterteilte, dabei waren die linken Abschnitte für eine landwirtschaftliche Nutzung ausgelegt.

Blick über eines der ehemaligen Boskette auf den großen Heckengang
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Blick über eines der ehemaligen Boskette auf den großen Heckengang

Das Bauprojekt Bendix von Ahlefeldts forderte seine finanziellen Reserven, sein Vermögen war 1754 weitestgehend verbraucht, die angehäuften Schulden führten dazu, dass sein Enkel das Gut verkaufen musste. Den teuren Unterhalt für einen gepflegten Barockgarten, der gestutzt, beschnitten, gemäht und bepflanzt werden wollte, konnte man sich nicht mehr leisten, zudem geriet diese Gartenform ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts außer Mode. Die Pflege der alten Barockdekoration wurde vernachlässigt und schließlich aufgegeben. Später wurden auf den Flächen der früheren Broderieparterres einzelne, teilweise exotische Bäume gepflanzt, die dem Garten das Gepräge eines Englischen Landschaftparks verliehen. Zusammen mit dem Waldbereich - in dem einer der Vorbesitzer, Paschen von Cossel zur letzten Ruhe gebettet wurde - und dem zu Graben und See aufgestauten Bunsbach um das Herrenhaus vermittelt der Garten diesen Eindruck noch heute.

Der zum See aufgestaute Graben des Herrenhauses
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Der zum See aufgestaute Graben des Herrenhauses

[Bearbeiten] Der Park heute

Der Barockpark ist in Rudimenten erhalten, auch wenn die prächtigen Dekorationen eines solchen Gartens nicht mehr vorhanden sind. Man erkennt noch immer die früheren Sichtachsen, die Flächen, die einst zum Lustwandeln anregten und die Aufteilung in Parterre- und Boskettbereich und den anschließenden Wald. Ein Rondell aus kleinen Linden, das damals angelegt wurde, ist mittlerweile zu einem Kreis aus ehrwürdigen Baumriesen herangewachsen und ein noch immer vorhandener Heckengang erinnert an die vormalige Gestalt des Gartens. Auf den großen Wiesenflächen blühen im Frühjahr tausende Primeln und Anemonen. Der Jersbeker Park gehört zu den wenigen erhaltenen Gutsgärten Schleswig-Holsteins aus der Barockzeit. Er ist ein Natur- und Kunstdenkmal ersten Ranges in der Region.

[Bearbeiten] Literatur

  • Adrian v. Buttlar (Hrsg) Historische Gärten in Schleswig-Holstein, Boyens Buchverlag, 1996

[Bearbeiten] Weblinks

Koordinaten: 53° 44' 27" N, 10° 13'  21" O

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