Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Overwhelmingly Large Telescope - Wikipedia

Overwhelmingly Large Telescope

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Overwhelmingly Large Telescope (OWL) ist der Arbeitstitel eines Teleskopprojekts der Europäischen Südsternwarte (ESO). Nachdem es schon ein Very Large Telescope (engl. für Sehr Großes Teleskop, kurz VLT) gibt und ähnliche Bezeichnungen wie "Extremely Large Telescope" (Extrem Großes Teleskop), nannte man das neue Projekt etwas selbstironisch Overwhelmingly Large Telescope (Überwältigend Großes Teleskop). Gleichzeitig spielt der Name auf die guten Nachtsichtfähigkeiten der Eulen (engl. owl) an.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Größenverhältnisse

Nach bisheriger Planung soll dieses erdgebundene optische Teleskop einen Primärspiegel von 100 m Durchmesser haben und hätte damit etwa die hundertfache Fläche und also das hundertfache Lichtsammelvermögen der derzeit größten Teleskopspiegel (Keck-Teleskope, Hawaii). Die Fläche des Primärspiegels ist größer als die Fläche aller derzeit im Betrieb befindlichen Profi-Teleskope zusammen. Selbst der Sekundärspiegel soll mit 30 m Durchmesser überwältigend große Ausmaße annehmen. Beide Spiegel werden nicht aus einem Stück gefertigt (was technisch nicht machbar und wegen des extrem hohen Gewichts auch unsinnig wäre), sondern aus Hunderten von Spiegelsegmenten zusammengesetzt. Der Hauptspiegel soll aus 3048 hexagonalen Einzelsegmenten, der Sekundärspiegel immerhin noch aus 216 Segmenten bestehen. Alle Segmente des Hauptspiegels sollen, um Kosten zu sparen, die gleiche Krümmung aufweisen und zusammen eine sphärische Fläche bilden, anstatt der üblichen paraboloiden oder hyperboloiden Form.

So sollen selbst Auflösungen von nur 0,001 Bogensekunde möglich werden. Mit dem OWL könnte man demnach Sterne bis zur 38. Magnitude (mag) beobachten. Mit dem Hubble-Weltraumteleskop im Jahr 2004 ist eine Beobachtung bis 31 mag möglich - das heißt, man könnte mit OWL noch etwa 625 mal lichtschwächere Objekte als mit Hubble beobachten, bzw. 625 Billionen Mal schwächere Objekte als mit freiem Auge unter optimalen Sichtbedingungen.

[Bearbeiten] Konstruktion

Anders als bisherige Großteleskope soll OWL nicht unter einer Kuppel montiert sein, sondern selbst frei stehen und tagsüber oder bei Schlechtwetter von einer etwa 220 m großen, freitragenden Halle geschützt werden. Diese würde für die Beobachtungen zur Seite gefahren werden.

Eine wichtiges Problem wird sein, das Gewicht durch den Einsatz neuartiger Werkstoffe und Bauformen möglichst klein zu halten, da das Teleskop ja mit größter Präzision bewegt werden muss. Bisherige Untersuchungen gehen noch von insg. 15.000 Tonnen Gesamtgewicht aus. Daher sollen 300 Drehgestelle mit Friktionsantrieb eingesetzt werden, die auf kreisförmigen Bahnen laufen.

Ein weiteres Problem wird sein, das Teleskop gegen den Wind zu schützen, der die Spiegel verformt. Natürlich wird auch das OWL wie schon heutige Großteleskope mit aktiver und adaptiver Optik ausgerüstet sein, um dem theoretischen Auflösungsvermögen möglichst nahe zu kommen.

Der optische Aufbau besteht aus einem sphärischen Primärspiegel, einem planen Sekundärspiegel und einem vierelementigen katoptrischen Korrektor. Der sphärische Primärspiegel lässt sich aus uniformen Segmenten zusammensetzen; der plane Sekundärspiegel ist vergleichsweise unempfindlich gegen Lageänderungen, die sich bei der Größe des Teleskops nur schwer vermeiden lassen. Der Korrektor gleicht die sphärischen Aberration des Primärspiegels aus und beinhaltet die adaptive Optik, welche atmosphärische Störungen des Lichteinfalls kompensiert.

Die Gesamtkosten werden mit 940 Millionen Euro veranschlagt.

[Bearbeiten] Standort

Ein Standort für das Teleskop ist noch nicht bestimmt. Im Gespräch sind die nordchilenische Atacamawüste, wo sich schon etliche Großteleskope, wie z. B. das Very Large Telescope befinden, oder die kanarischen Inseln, wo 2005 das Gran Telescopio Canarias fertig gestellt wurde (Inbetriebnahme vorauss. 2006). Auch über einen Standort nahe oder in der Antarktis wird seit Herbst 2004 verstärkt nachgedacht, nachdem Untersuchungen ergeben haben, daß die dort auf 75 Grad südlicher Breite 3200 m über dem Meeresspiegel gelegene Hochebene Dome C der mit Abstand günstigste Platz auf der Erde für ein Teleskop wäre: sehr saubere Luft, so gut wie kein Streulicht, wenig Wind, trockeneres Klima als in der Sahara, dünne Luft durch die Höhenlage. Diese Bedingungen kommen einem Standort im Weltall schon recht nahe. Bei einem Teleskop dieser Größenordnung ist man bestrebt, nach möglichst vielen Kriterien optimale Beobachtungsverhältnisse zu erreichen. Besonders geeignet sind deshalb möglichst hoch gelegene Standorte in sehr trockenen Gebieten mit möglichst geringer seismischer Aktivität. Die Nähe zum Meer ist günstig, weil dort weniger störende Luftturbulenzen auftreten. Außerdem sollte der Standort möglichst weit von größeren Ballungsräumen entfernt sein, um Störeinflüsse durch Streulicht zu vermeiden. Deshalb kommen z. B. Europa oder die nordamerikanischen Küsten von vornherein nicht in Betracht, da sie viel zu dicht besiedelt sind. Eine etwas geringere Rolle spielt inzwischen die Erreichbarkeit, da die Astronomen heutzutage nicht mehr immer persönlich für die Beobachtungen anreisen müssen. Hochqualifiziertes Personal vor Ort, das die komplizierten Instrumente genau kennt, führt immer öfter die Beobachtungen nach den Anweisungen des Antragstellers aus. Die Beobachtungsdaten werden per Internet oder auf Datenträgern wie CD-ROMs verschickt.

[Bearbeiten] Ausblick

Wenn in Planung und Finanzierung nichts dazwischenkommt, könnte das OWL nach einer Vorlaufzeit von etwa 15 Jahren etwa 2015 sein „first light“ haben. Die Kosten werden auf etwa eine Mrd. Euro geschätzt, was sich zwar teuer anhört, aber immer noch wesentlich billiger als ein Weltraum-Teleskop ist (dabei wäre das OWL deutlich leistungsfähiger, flexibler und langlebiger). Nach den Erfahrungen mit anderen Großprojekten in Wissenschaft und Raumfahrt ist es gut möglich, dass das OWL am Ende aus finanziellen oder technischen Gründen doch etwas kleiner ausfällt als ursprünglich geplant. Sollte das OWL nicht in der geplanten Größe gebaut werden, würde, scherzhaft gesagt, die Abkürzung OWL für „Originally was larger“ (Ursprünglich war es größer) stehen.

[Bearbeiten] Literatur

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks

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