Orden vom Goldenen Sporn
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Der Orden vom Goldenen Sporn ist der zweithöchste Orden für Verdienste um die römisch-katholische Kirche. Er wird unmittelbar vom Papst verliehen. Man liest selten auch die Bezeichnungen "Orden des Goldenen Sporns" und "Orden zum Goldenen Sporn".
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[Bearbeiten] Entstehung und Verleihung
Der Orden vom Goldenen Sporn ist ein auf 100 Mitglieder beschränktes Abzeichen. An einem roten Band hängt das auf einer stilisierten goldenen Rüstung befestigte Malteserkreuz mit einem angehängten goldenen Sporn. Er entwickelte sich aus einem Abzeichen der Ritterorden, jedoch sind Stifter und Stiftungsjahr nicht bekannt. Eine frühe Erwähnung findet sich in der Familiengeschichte der Familie von Einsiedel. Der sächsische Obermarschall Hildebrand von Einsiedel (1427-1461), Herr auf Gnandstein, erhielt die Würde eines "Ritters vom goldenen Sporn" . (Quelle: H.Reich, Burg Gnandstein, 1992).
Die jetzt gültige Form der Verleihung wurde durch die Reform Papst Pius X. am 7. Februar 1905 festgelegt. Es gibt ihn nur in einer Klasse.
Den Orden vom Goldenen Sporn können sowohl Laien wie auch Kleriker aufgrund von persönlichen Verdiensten sowie im Rahmen diplomatischer Gepflogenheiten erhalten.
[Bearbeiten] Einordnung
Es gilt folgende Rangordnung:
- Christusorden (1319 gestiftet von Johannes XXII.) (nur eine Klasse, nur Staatsoberhäupter)
- Orden vom Goldenen Sporn (1905 erneuert von Pius X.) (nur eine Klasse)
- Piusorden (1847 gestiftet von Pius IX.) (vier Klassen)
- Gregoriusorden (1831 gestiftet von Gregor XVI.) (drei Klassen)
- Silvesterorden (1841 gestiftet von Gregor XVI.) (drei Klassen)
[Bearbeiten] Ritter (Auswahl)
Jahr | Verleihender Papst | Ritter |
1533 | Clemens VII. | Tizian |
1574 | Gregor XIII. | Orlando di Lasso |
Paul V. | Carlo Maderno | |
1736 | Clemens XII. | Franz Niklaus Leonz von Balthasar (Luzerner Patriziat) |
1755 | Benedikt XIV. | Christoph Willibald Gluck |
Anton Raphael Mengs | ||
1760 | Clemens XIII. | Gaetano Matteo Pisoni |
1761 | Clemens XIII. | Giacomo Casanova |
1770 | Clemens XIV. | Wolfgang Amadeus Mozart |
1773 | Clemens XIV. | Carl Ditters von Dittersdorf |
Antonio Canova | ||
1824 | Leo XII. | Anton Josef Binterim (Franziskaner in Köln) |
Niccolò Paganini | ||
Franz Liszt | ||
1915 | Benedikt XV. | Fürst Ladislaus Batthyány-Strattmann (Österreich-Ungarn) |
1956 | Pius XII. | Konrad Adenauer (im September 1963 bekam Adenauer vom Papst den ranghöheren Christusorden verliehen, womit er die Ordensprivilegien des Goldenen Sporns wieder einbüßte) |
[Bearbeiten] Privilegien
Die Träger des Ordens vom goldenen Sporn waren berechtigt den Titel Cavaliere vom Sporn zu führen und wurden in Briefen mit Sacri Palatii Comites et Equites aurati angeredet. Als Cavaliere durften (und dürften sie heute noch) hoch zu Ross in eine Kirche einreiten. Cavaliere wurde mit "Ritter" verdeutscht, doch von den drei genannten Rezipienten Gluck, Mozart und Dittersdorf machte lediglich der Erstere von diesem Privileg Gebrauch.