Piusorden
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Der Piusorden ist der dritthöchste Orden für Verdienste um die römisch-katholische Kirche. Er wird unmittelbar vom Papst verliehen. Es gibt auch die Schreibweise „Pius-Orden“.
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[Bearbeiten] Entstehung und Verleihung
Der Piusorden ist ein vom Papst Pius IX. am 17. Juni 1847 gestifteter, von Pius XII. 1939 und 1957 erneuerter Ritterorden zur Belohnung von "Männertugend und Verdienst". Die Insignien sind ein achtspitziger, golden gefasster dunkelblauer Stern mit goldenen Flammen zwischen den Armen. In der Mitte befindet sich ein weißer Schild mit dem Namen "Pio IX" in Gold. Um den Schild läuft ein goldener Rand mit der Devise: "virtuti et merito". Auf der Rückseite befindet sich die Jahreszahl "MDCCCXLVII".
Es gibt ihn in vier Klassen: Ritter mit Schulterband, Großkreuz-Ritter, Komtur mit Stern/Komtur, Ritter. Die Ritter erster Klasse tragen den Piusorden an einem blauen, doppelt mit Purpur geränderten Band um den Hals, zusätzlich einen kleinen silbernen Bruststern in gleicher Form. Die anderen Klassen erhalten den Piusorden als Brustorden.
Den Piusorden können sowohl Laien wie auch Kleriker aufgrund von persönlichen Verdiensten sowie im Rahmen diplomatischer Gepflogenheiten erhalten.
[Bearbeiten] Einordnung
Es gilt folgende Rangordnung:
- Christusorden (1319 gestiftet von Johannes XXII.) (nur eine Klasse, nur Staatsoberhäupter)
- Orden vom Goldenen Sporn (Stifter und Stiftungsjahr unbekannt, 1905 erneuert von Pius X.) (nur eine Klasse)
- Piusorden (1847 gestiftet von Pius IX.) (vier Klassen)
- Gregoriusorden (1831 gestiftet von Gregor XVI.) (drei Klassen)
- Silvesterorden (1841 gestiftet von Gregor XVI.) (drei Klassen)
[Bearbeiten] Ritter (Auswahl)
1956 verlieh Papst Pius XII. den Piusorden an den französischen Außenminister Robert Schuman.
1994 erhielt Kurt Waldheim (Bundespräsident Österreich 1986-1992) den Piusorden von Johannes Paul II.
2004 wurde Johannes Rau (Bundespräsident Deutschland 1999-2004) bei seinem Besuch bei Johannes Paul II. mit dem obersten Rang des Piusordens ausgezeichnet.
[Bearbeiten] Privileg
Die Träger des Piusordens genießen keine besonderen Privilegien.