Opferstein
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Besonders geformte oder bearbeitete Steine wurden zum Synonym für einen blutigen Opferkult der Germanen. Den oft mit Sagen verbundenen, so genannten Opfersteinen kommt im Bewusstsein der Allgemeinheit dieser spezielle Assoziationseffekt zu.
Auch wenn einige Steine dieser Gattung wohl auf natürliche Weise mit „Blutrillen“ ausgestattet sind, so verbleibt als ein untersuchter Kultplatz dieser Kategorie der Opferstein von Melzingen, Krs. Uelzen. Da der Phosphatgehalt des Bodens rund um den Melzinger Stein erhöht ist, kann seine behauptete Funktion jedenfalls nicht widerlegt werden. Er liegt etwas abseits des benachbart ausgegrabenen Wohnplatzes an einer heute noch feuchten Stelle im Feld.
Auch die zum Teil riesigen Exemplare von Börger (Emsland) und Tirslund (Jütland) gelten als Kult- oder Opfersteine. In Deutschland tragen insbesondere Monolithe in Niedersachsen und Westfalen/Lippe den Namen Opferstein:
- Opferstein im Forst Marienborn
- Matthiesings Opferstein
- Oetzendorfer Opferstein
- Opferstein Quolitz (Rügen)
- Opferstein in den Schelentannen
- Opferstein am Riesenkamp (Wedel)
- Wüstener Opferstein
- Opferstein I und Opferstein II im Leistruper Wald bei Detmold, Ortsteil Diestelbruch
Bei einigen dürfte es sich um den Rest eines ausgegangenen Hünengrabes handeln. Ein weitgehend intaktes Hünengrab in der Wildeshauser Geest heißt im Volksmund Opferstein.
In Österreich ist das Waldviertel ein Platz vieler Schalen- aber auch einiger Opfersteine (Rappottenstein, Thail, Traunstein).
[Bearbeiten] Literatur
- Karl Lukan: Wanderungen in die Vorzeit – Kultstätten, Felsbilder und Opfersteine in Österreich.1989
- Ingrid Schmidt: Hünengrab und Opferstein. Bodendenkmale auf der Insel Rügen. 2001 ISBN: 3356009176