Norddeutsche Orgelschule
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Als Norddeutsche Orgelschule bezeichnet man eine Stilrichtung in der Orgelmusik, die im 17. Jahrhundert in Norddeutschland entstand und bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts ihre große Blüte hatte. Dabei spielten einerseits Einflüsse aus den Niederlanden eine Rolle, insbesondere durch den Amsterdamer Organisten Jan Pieterszoon Sweelinck, andererseits Fortschritte in der Orgelbaukunst vor allem durch Hans Scherer den Älteren, Hans Scherer den Jüngeren sowie Arp Schnitger. Zentren dieses Stils waren neben Hamburg vor allem Lübeck, Bremen, Lüneburg und Stade, entgegen ihres Namens hatte die Bewegung jedoch auch Ausläufer in Dänemark und Schweden. Der Stil zeichnet sich durch einen häufigen Wechsel der Manuale und sehr eigenständiges Pedalspiel aus.
Die bekanntesten Vertreter der norddeutschen Orgelschule sind:
- Hieronymus Praetorius (1560–1629)
- Jacob Praetorius (1586–1651)
- Heinrich Scheidemann (1596–1663)
- Franz Tunder (1614–1667)
- Matthias Weckmann (1621–1674)
- Johann Adam Reincken (1643–1722)
- Dietrich Buxtehude (1637–1707)
- Vincent Lübeck (1654–1740)
- Georg Böhm (1661–1733)
- Nicolaus Bruhns (1665–1697)
- Johann Nicolaus Hanff (1665–1711/12)
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