Neulehrer
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Nach dem Sieg der Alliierten im Zweiten Weltkrieg wurden für die Wiederaufnahme eines Schulbetriebes in den vier Besatzungszonen in Kursen außerhalb eines Studiums Neulehrer ausgebildet. Diese sollten sicherstellen, dass an den deutschen Schulen fortan keine durch ihre Nazi-Vergangenheit belasteten Lehrer unterrichten und die deutsche Jugend somit eine demokratische Erziehung erhalten sollte.
Für das Programm wurden alle gemeldeten Bürger mit einem akademischen Grad geprüft, und soweit keine Verstrickung mit der NSDAP oder dessen Staatsorganen bestand, in das Umschulungsprogramm zum Lehrer übernommen. Dieses bestand im wesentlichen aus Unterweisungen in Pädagogik nach dem damaligen Wissenstand, sodass sie nach nur wenigen Monaten den Schuldienst antreten konnten. Wurden im ersten Schuljahr noch einige Lehrer "vom alten Schlag" geduldet, so wurden die Richtlinien für den Verbleib schrittweise verschärft. Aufgrund des zumeist akademischen Hintergrundes der Neulehrer war das Ergebnis hinreichend gut, und ermöglichte den sonstens im Nachkriegsdeutschland aufgabenlosen Berufen eine feste Anstellung. Die große Mehrzahl der Neulehrer blieb auf Dauer im Schuldienst tätig.