Neuffen
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Wappen | Karte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Stuttgart | |
Landkreis: | Esslingen | |
Koordinaten: | Koordinaten: 48° 33′ N, 9° 23′ O 48° 33′ N, 9° 23′ O | |
Höhe: | 408 m ü. NN | |
Fläche: | 17,45 km² | |
Einwohner: | 6231 (31. Dez. 2005) | |
Bevölkerungsdichte: | 357 Einwohner je km² | |
Postleitzahlen: | 72637–72639 | |
Vorwahl: | 07025 | |
Kfz-Kennzeichen: | ES | |
Gemeindeschlüssel: | 08 1 16 046 | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Hauptstraße 19 72639 Neuffen |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Wolfgang Schmidt |
Neuffen ist eine kleine Stadt in Baden-Württemberg, 27,5 km südlich von Stuttgart im Landkreis Esslingen. Die Stadt gehört zur Randzone der Metropolregion Stuttgart.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
Neuffen liegt am Fuße des Hohenneuffens am Nordrand der Schwäbischen Alb, dem sogenannten Albtrauf. Die Neuffener Altstadt liegt 407 m, die Burgruine Hohenneuffen 743 m über Meereshöhe.
[Bearbeiten] Geschichte
Die erste keltische Besiedlung beginnt um 100 v. Chr. Im ersten Jahrtausend nach der Zeitenwende erorbern Alemannen das Gebiet. Um 1100 entsteht die Burg Hohenneuffen. Der Ort, der sich im Tal bildet untersteht wie die Burg den Herren von Nifen. Aufgrund der guten Kontakte der Nifens erhält Neuffen bereits 1232 die Stadtrechte. 1303 verkauft Liutgard von Nifen Neuffen an Württemberg.
Vom 14. Jahrhundert bis 1806 war Neuffen Sitz eines Amtes. Mit der württembergischen Teilung 1442 aufgrund des Nürtinger Vertrages wird Neuffen vorübergehend Verwaltungssitz des östlichen Landesteils. Ab 1543 erfolgt der Ausbau der Burg Hohenneuffen zur Landesfestung. Beim Stadtbrand 1634 wird Neuffen fast vollständig zerstört. Ab 1801 wird die Burg teilweise abgebrochen. Das Amt Neuffen wird 1806 dem neugebildeten Oberamt Nürtingen zugeordnet. 1900 wird mit der Tälesbahn erstmals ein Schienanschluss der kleinen Stadt realisiert. Neben der Familie Julius Marx wohnt in den 30er Jahren auch der nicht nur als Unternehmer, sondern auch als Dichter und Schriftsteller bekannte Leopold Marx in Neuffen. 1938 wird die Gurten- und Bandweberei der Familie Marx „arisiert“. Im selben Jahr kommt Neuffen zum neu gegründeten Landkreis Nürtingen, mit dem die Stadt 1973 im Landkreis Esslingen aufgeht.
Im August 1948 beginnen die Ministerpräsidenten von Württemberg-Baden (Reinhold Maier), Südwürttemberg-Hohenzollern (Gebhard Müller) und Südbaden (Leo Wohleb) auf dem Hohenneuffen Gespräche zur Gründung eines neuen Südweststaats, dem heutigen Baden-Württemberg.
[Bearbeiten] Eingemeindungen
- 1972: Kappishäusern
[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung
- 1961: 3801
- 2005: 6231
[Bearbeiten] Ortsteile
[Bearbeiten] Kappishäusern
Kappishäusern wurde erstmals 1396 urkundlich erwähnt. Es gehörte damals den Grafen von Achalm-Urach und kam dann zu Württemberg, wo es in das Amt Neuffen eingegliedert wurde.
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Gemeinderat
Die Kommunalwahl am 13. Juni 2004 ergab folgende Sitzverteilung:
FWG | 46,8 % | +5,1 | 10 Sitze | +2 |
CDU | 31,1 % | −5,1 | 6 Sitze | −1 |
SPD | 22,1 % | ±0 | 4 Sitze | ±0 |
[Bearbeiten] Wappen
Das Neuffener Wappen zeigt drei Hifthörner auf gelbem Grund.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
Zunächst Landwirtschaft (Ackerbau, Weinbau, Obstbäume, Kleinvieh), danach Weber, danach Textilindustrie, danach Schwerpunkt auf Metall-Industrie.
An den Hängen unterhalb der Ruine Hohenneuffen befindet sich eine der höchst gelegenen Weinlagen in Deutschland. Die Großlage Hohenneuffen, zu der neben den Lagen Neuffens auch die in Beuren, Frickenhausen, Kohlberg, Metzingen und Weilheim an der Teck gehören, zählt zum Bereich Remstal-Stuttgart. Sitz der Weingärtnergenossenschaft Hohenneuffen-Teck.
[Bearbeiten] Verkehr
Die Tälesbahn nach Nürtingen verbindet Neuffen an Werktagen mit dem überregionalen Schienennetz. An Sonn- und Feiertagen im Sommerhalbjahr wird auf der Strecke ein Museumsbahnbetrieb der Gesellschaft zur Erhaltung von Schienenfahrzeugen unterhalten.
[Bearbeiten] Bildungseinrichtungen
Neuffen verfügt neben einer Grundschule auch über eine Hauptschule und eine Realschule.
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
Dem Besucher fällt von weitem sofort der Hohenneuffen ins Auge, die zweitgrößte Festungsruine Baden-Württembergs. Von ihr aus hat man einen schönen Blick auf die Kleinstadt Neuffen, ihren besonders zur Zeit der Kirschblüte lieblichen Talschluss, den Albrand und die Voralb-Landschaft. Die Neuffener Heide, ein Naturschutzgebiet, ist wegen ihres Orchideen-Reichtums bekannt. Die Wanderung von Metzingen über Jusi, Sattelbogen, Hörnle und Barnberg zum Hohenneuffen gehört – auch wenn nur in Teilstrecken begangen – zu den schönsten Albwanderungen. Neuffen liegt an der Württemberger Weinstraße, die an vielen Sehenswürdigkeiten vorbeiführt.
[Bearbeiten] Museen
Neben dem Stadtmuseum im Großen Haus gibt es auch ein Ordensmuseum.
[Bearbeiten] Bauwerke
- Burgruine Hohenneuffen
- Martinskirche mit Ölberg aus dem Jahre 1504
- Schilling’sches Großes Haus
- Melchior-Jäger-Haus
- Rathaus
[Bearbeiten] Literatur
- Hans Schwenkel: Heimatbuch des Kreises Nürtingen. Band 2. Würzburg 1953, S. 708–756.
- Manuel Werner: Cannstatt – Neuffen – New York. Das Schicksal einer jüdischen Familie in Württemberg. Mit den Lebenserinnerungen von Walter Marx. Nürtingen/Frickenhausen 2005, ISBN 3-928812-38-6.
[Bearbeiten] Weblinks
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