Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Naturschutzgebiet „Am Hornpottweg“ - Wikipedia

Naturschutzgebiet „Am Hornpottweg“

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Das Naturschutzgebiet „Am Hornpottweg“ (auch als Hornpott-Kiesgrube bezeichnet) befindet sich am nordöstlichen Rande von Köln, nahe der Stadtgrenze zwischen Köln-Dünnwald und Leverkusen-Schlebusch. Das 27,6 Hektar große Areal, das die ehemalige Kiesgrube (17,8 Hektar groß) sowie angrenzende Waldflächen umfasst, ist seit 1983 Naturschutzgebiet und stellt eines der wertvollsten Biotope in den Stadtgrenzen von Köln dar.

Infoschild des Naturschutzgebietes
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Infoschild des Naturschutzgebietes

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Ansicht der ehemaligen Kiesgrube
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Ansicht der ehemaligen Kiesgrube

Die Kiesgrube nahe des Hornpottwegs, einer Straße, die mitten durch den Dünnwalder Wald verläuft, sollte nach ihrer Stilllegung im Jahr 1976 wieder zugeschüttet werden. Durch den Grundwasseranstieg bildete sich jedoch in der Grube eine große Wasserfläche, die eine zunehmend vielfältige Vegetation begünstigte, was wiederum dazu führte, dass immer mehr Zugvögel in der Grube rasteten. Diese Entwicklung veranlasste Naturschützer (unter anderem die Vereine NABU und BUND in Leverkusen), 1980 beim Kölner Regierungspräsidenten Franz-Josef Antwerpes die Sicherstellung der ehemaligen Kiesgrube für den Naturschutz zu beantragen. Erst einige Jahre später kam es zu einer Einigung, die Grube wurde vom Land Nordrhein-Westfalen erworben und 1983 unter Naturschutz gestellt. Die Grube selbst ist seitdem für Menschen unzugänglich, kann jedoch von einem sie umschließenden Rundweg hervorragend beobachtet werden. In Ergänzung zum Schutz der eigentlichen Grube wurde im Jahr 1993 auch der Hornpottweg für den Kraftfahrzeugverkehr gesperrt, um die hier häufig vorkommenden Erdkröten, Grasfrösche und Teichmolche vor Autos besser zu schützen.

[Bearbeiten] Flora und Fauna

Sumpf-Schwertlilie
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Sumpf-Schwertlilie

Die Hornpott-Kiesgrube entwickelte sich seit ihrer Ausweisung als Naturschutzgebiet zu einem wichtigen Lebensraum für zahlreiche Tiere und Pflanzen. Die häufigen starken Wasserstandsschwankungen in der Grube, die unter anderem vom Wasserstand des Rheins abhängen, verändern dabei regelmäßig die Größe der Wasserflächen und haben somit maßgebliche Auswirkungen auf das dortige Leben. Die Spanne der verschiedenen Lebensräume hier reicht von Röhrichten über Grünland verschiedener Entwicklungsstadien bis hin zum durch Trockenheit geprägten kleinflächigen Sandmagerrasen und zu bewaldeten Bereichen. Eine reichhaltige Vegetation entwickelte sich jedoch nicht nur in der Grube selbst, sondern auch an ihren Hängen, die mit dichten Böschungen bewachsen sind; zum Naturschutzgebiet zählen auch angrenzende Waldgebiete.

Zu den teils raren Pflanzen, die in und um die Grube anzutreffen sind, zählen beispielsweise die Sumpf-Schwertlilie oder der Wasser-Knöterich, bis vor einigen Jahren kam auch die Heide-Nelke hier vor. Um die Grube herum bildete sich ein dichtes Gebüsch aus Weiden, Brombeeren und anderen Sträuchern. Das sich anschließende Waldgebiet beinhaltet sowohl Misch- als auch Nadelwälder.

Fischadler
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Fischadler

Die reichhaltige Bepflanzung, daneben die großzügigen Fischbestände in den Gewässern der Grube sowie zahlreiches Vorkommen von Libellen, Heupferden und Schmetterlingen, bieten unzähligen Vogelarten Lebensraum – bislang wurden hier über 200 Arten registriert. Bei einem beträchtlichen Teil davon handelt es sich um Zugvögel, die die Grube als Rastplatz nutzen. Etwa 110 hier vorkommende Vogelarten stehen auf der Roten Liste der gefährdeten Vogelarten Nordrhein-Westfalens. Zu nennen ist beispielsweise der Fischadler, der hier im Frühjahr und Herbst auf seinen Wanderungen rastet. Von Fischen in den kleinen Seen und Tümpeln der Grube ernähren sich auch die hier zahlreich vorkommenden Graureiher und Kormorane. Zu den weiteren Vogelarten, die hier brüten, gehören unter anderem seltene Arten wie Flussregenpfeifer, Kiebitz oder Dorngrasmücke. Zu verschiedenen Jahreszeiten kann man hier mit mehr oder weniger Glück Vögel beobachten, die die ehemalige Kiesgrube zum Rasten nutzen; darunter den Baumfalken, den Habicht, den Eisvogel oder die Kornweihe. Auch die Hecken rund um die Grube bieten zahlreichen Vögeln ideale Brutmöglichkeiten.

Außer Vögeln bietet die Hornpottgrube auch anderen Tierarten Lebensraum. Neben den zahlreichen Erdkröten und anderen Froschlurchen kommen hier weitere kleinere Tiere wie die Zauneidechse, die Waldmaus sowie zahlreiche Fledermäuse vor. In der Grube können des öfteren Rehe und Füchse beobachtet werden.

Glan-Kühe in der Hornpottgrube
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Glan-Kühe in der Hornpottgrube

Eine weitere Besonderheit sind hier die Glanrinder, die seit 1994 jährlich vom Frühjahr bis Herbst aus der Wahner Heide in die Hornpottgrube angesiedelt werden. Durch diese Beweidung konnte auf einige bis dahin nötige, aufwändige Pflegemaßnahmen wie Mähen und Entbuschen der teils schwer zugänglichen Flächen, um unkontrollierten Wildwuchs und das damit verbundene Verdrängen einiger Arten zu verhindern, verzichtet werden. Die einfarbig braunen Tiere, die der alten rheinischen Rasse des „Glanviehs“ gehören, ernähren sich ausschließlich von der hier vorkommenden Vegetation, die Kälber werden von ihren Müttern gesäugt und wachsen im Herdeverband auf. Die ökologischen Auswirkungen dieser sogenannten „extensiven Beweidung“ werden wissenschaftlich beobachtet.

Die Einzigartigkeit der Hornpottkiesgrube als Naturreservat besteht nicht nur in dem großen Reichtum an diversen Tier- und Pflanzenarten, sondern auch an vielfältigen Beobachtungsmöglichkeiten, die sich dem Besucher eröffnen. Da von mehreren Stellen am Rundweg fast die gesamte Grube überblickt werden kann, können viele der hier lebenden Tiere mit oder ohne Fernglas „in freier Wildbahn“ betrachtet werden, was an vielen anderen Biotopen so nicht möglich ist. Dies ist vor allem dank der dichten, unwegsamen Böschungen an den Hängen der Grube möglich, die damit auch für die menschenscheuesten Tiere eine ausreichende Pufferzone bilden.

[Bearbeiten] Sonstiges

Übersichtskarte des Naturschutzgebietes
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Übersichtskarte des Naturschutzgebietes

Das eigentliche, als Naturschutzgebiet ausgewiesene Areal wurde bis vor einigen Jahren auf der Nordseite ergänzt durch die sogenannte „Bullenwiese“, eine große Acker- und Wiesenfläche, die auf dem Leverkusener Stadtgebiet liegt. Auch diese Fläche wurde gelegentlich von einigen Zugvogelarten zum Rasten genutzt, außerdem jagten hier die Graureiher nach Mäusen, wenn der Wasserstand in der Grube zu hoch war. Diese Fläche wurde jedoch seit 2004 durch ein neues Gewerbegebiet fast durchgehend bebaut. Dieser Sachverhalt stieß bei Naturschutzverbänden auf scharfe Kritik, da diese durch das zunehmende Vordringen der Wohn- und Gewerbegebiete in die Nähe der Hornpottgrube einen Verlust der Lebensräume und folglich eine Verarmung der Fauna im Naturschutzgebiet befürchten.

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Literatur

  • Hermann Josef Roth (Hrsg.): Kölner Naturführer, S. 269-273. Köln 1991, ISBN 3-87909-256-7
  • Christian Wolf, Hermann Brombach und Ingo Fahne: Die Kiesgrube Hornpottweg – Natur und Naturschutz im Ballungsraum. Köln 1991

Koordinaten: 51° 0' 59.50" N, 7° 2' 19.50 O

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